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Spanien vom 16. Jahrhundert über Franco und bis heute

Die Habsburger auf dem spanischen Thron

Bis 1700 blieben die Habsburger auf dem spanischen Thron. 1568 begann ein achtzigjähriger Krieg gegen die Niederlande. 1648 erlangten die Niederlande ihre Unabhängigkeit. 1580 wurde Portugal nach dem Tod des letzten portugiesischen Königs Spanien angegliedert. 1588 ging die spanische Armada unter, was den Machtkampf zwischen England und Spanien entschied. 1640 erlangte Portugal wieder seine Unabhängigkeit. Nach dem Tod Karls II. entbrannte 1700 ein Streit um die Nachfolge, denn er besaß keinen Erben: der Spanische Erbfolgekrieg.

Bourbonen auf dem spanischen Thron

Der Erbfolgekrieg brachte schließlich Philipp V. auf den Thron. Er stammte aus dem Hause Anjou des französischen Adelsgeschlecht der Bourbonen. Er war also der erste Bourbone auf dem spanischen Thron. Die Bourbonen stellen bis heute die spanischen Könige.

Die spanischen Kolonien werden unabhängig

Zwischen 1809 und 1825 wurden nach und nach die spanischen Kolonien in Mittel- und Südamerika unabhängig. Als auf Kuba 1895 ein Aufstand ausbrach, führte das 1898 zum Krieg gegen die Vereinigten Staaten. In diesem Spanisch-Amerikanischen Krieg gingen dann die letzten größeren Besitztümer an die USA verloren, nämlich Kuba, Puerto Rico, Guam und die Philippinen. Nur in Afrika besaß Spanien nun noch kleinere Kolonien (Marokko und Äquatorialguinea).

Von der Monarchie zur Zweiten Spanischen Republik

Seit 1886 war Alfonso XIII. König von Spanien. Das Land war ein rückständiges Agrarland, die sozialen Gegensätze waren groß, die wirtschaftliche Not auch. Wenige Großgrundbesitzer besaßen das meiste Land. In Absprache mit dem König errichtete Miguel Primo der Rivera 1923 eine Militärdiktatur. Im Januar 1930 musste Primo de Rivera zurücktreten.

Sein Nachfolger wurde General Berenguer, der im April 1931 Wahlen einberief. Die Wahlen im April 1931 gewannen die Republikaner. Der König verließ das Land. Die Zweite Spanische Republik wurde ausgerufen (eine Erste Republik hatte es für knapp zwei Jahre 1873/74 gegeben). Die alten Probleme aber blieben.

Spanischer Bürgerkrieg (1936-1939)

1936 kam es zum Militärputsch durch General Franco. Doch er konnte nicht in allen Landesteilen die Macht übernehmen. Republikaner und Sozialisten versuchten die Machtübernahme zu verhindern. So kam es zum Spanischen Bürgerkrieg.

Unterstützung erhielt Franco durch die faschistischen Mächte des Deutschen Reichs und Italiens. Mit dem Sieg der Putschisten endete die Zeit der Republik.

Diktatur unter Franco (1939-1975)

Francisco Franco hatte gesiegt. Politische Säuberungen prägten die ersten Jahre seiner Herrschaft: Die Gegner wurden verhaftet, eingesperrt, gefoltert, hingerichtet. Mindestens 150.000 Menschen kamen so ums Leben. In den späteren Jahren der Diktatur unter Franco blieb Spanien politisch isoliert. Wirtschaftlich erholte sich das Land.

Transition: Spanien wird wieder Monarchie (1975-1982)

Nach Francos Tod wurde Juan Carlos I. Staatsoberhaupt Spaniens – so hatte es Franco bestimmt. 1978 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, Spanien wurde eine parlamentarische Monarchie.

1981 wurde ein erneuter Militärputsch vereitelt. Innerhalb weniger Jahre erfolgte der Übergang zur Demokratie, den man auch Transition nennt.

Politik in Spanien - Demokratie seit 1982

Felipe González von der Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE) wurde 1982 Ministerpräsident und blieb bis 1996 im Amt. Spanien trat der NATO und der EU bei. Im Baskenland strebte die terroristische ETA eine Autonomie an und tötete bei Anschlägen mehrere hundert Menschen. Mit terroristischen Mitteln handelte aber auch die vom Staat aufgestellte GAL, die die ETA bekämpfen sollte.

Die Verwicklung des Staates darin, die schlechte Wirtschaftslage und Korruptionsskandale führten dazu, dass die Opposition der konservativen Partei Partido Popular (PP) die nächsten Wahlen gewann. So wurde José María Aznar Ministerpräsident (1996-2004). Doch auch in seiner Regierungszeit kam es zu einer Reihe von politischen Skandalen. In Kritik stand er auch wegen der Unterstützung der USA im Irakkrieg 2003.

2004 kam wieder die PSOE unter José Luis Rodríguez Zapatero an die Macht. 2007 geriet die Wirtschaft in einen Abschwung (Rezession). 2011 gewann erneut die PP mit Mariano Rajoy an der Spitze. 2014 übergab Juan Carlos die Krone an seinen Sohn, Felipe VI. In Katalonien erstarkte 2017 die Unabhängigkeitsbewegung, was zur Katalonien-Krise führte. 2018 wurde Pedro Sánchez von der PSOE neuer Ministerpräsident.

letzte Aktualisierung am 05.03.2024