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Portugal unter Salazar bis heute

Estado Novo - Diktatur in Portugal (1926-1974)

Ein Militärputsch beendete 1926 die Republik. 1932 wurde der Zivilist António de Oliveira Salazar Ministerpräsident von Portugal. Ein Jahr später rief er den Estado Novo aus, den "neuen Staat". Dieser war jedoch eine Diktatur unter Salazars Führung. Nur noch eine Partei war zugelassen, politische Gegner wurden verfolgt und ermordet. Pressefreiheit gab es nicht, es herrschte Zensur.

1961 begannen die portugiesischen Kolonien in Afrika um ihre Unabhängigkeit zu kämpfen. Portugal war nicht bereit, diese aufzugeben, wie es andere europäische Nationen in dieser Zeit taten. So kam es zu erbitterten Kämpfen, insbesondere in Angola, Mosambik und Portugiesisch-Guinea (Guinea-Bissau). Erst mit dem Ende des Estado Novo kam es schließlich zur Unabhängigkeit dieser Länder.

1968 erlitt Salazar einen Schlaganfall. Marcelo Caetano wurde Salazars Nachfolger. Er konnte sich nicht zu Reformen durchringen und setzte Salazars Linie fort.

Die Nelkenrevolution 1974 und ihre Folgen

Portugal war nach wie vor ein armes und rückständiges Land. Bewusst hatte die Diktatur die Bevölkerung in Armut und Unwissenheit gelassen und moderne Entwicklungen wie Industrialisierung nicht mitgemacht.

1974 erhob sich das Militär schließlich gegen die Diktatur. Die Soldaten steckten sich rote Nelken in die Gewehrläufe. So wurde der Name Nelkenrevolution geboren.

Nun wurden die Kolonien in Afrika in die Unabhängigkeit entlassen. Viele politisch Verfolgte kehrten aus dem Exil zurück in ihre Heimat. 1976 erhielt Portugal eine neue Verfassung.

Die Dritte Republik - Politik heute in Portugal

Nach der Ersten Republik bis 1926 und dem Estado Novo als Zweiter Republik wird Portugal seit 1976 als Dritte Republik bezeichnet. Erster Präsident des Landes wurde 1974 der gemäßigte General Eanes. Erster Ministerpräsident wurde Mário Soares von der Sozialistischen Partei (PS), eine sozialdemokratische Partei. Sie ist mit der konservativ-liberalen PSD eine der beiden Volksparteien Portugals. Soares übernahm 1986 das Amt des Staatspräsidenten und hatte es bis 1996 inne. 1986 trat Portugal der Europäischen Gemeinschaft bei.

2002 gewann die PSD unter José Manuel Barroso die Wahlen. 2005 siegte wieder die PS, nachdem Barroso zum Präsidenten der Europäischen Kommission ernannt worden war. Wechselweise kam es auch in den nächsten Jahren zu dem Sieg entweder der PSD oder der PS. 2007 geriet Portugal in den Sog der internationalen Finanzkrise und musste einen harten Sparkurs einschlagen. Ab 2013 erholte sich die Wirtschaft wieder.

Ministerpräsident ist seit 2015 António Costa von der PS. Präsident des Landes ist seit 2016 Marcelo Rebelo de Sousa von der PSD.

Portugal ist nicht nur Mitglied der Europäischen Union, sondern auch der NATO, der Vereinten Nationen und der OECD.

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letzte Aktualisierung am 27.02.2024