Turkmenistan
Wer wohnt in Turkmenistan?
In Turkmenistan leben mehr als fünf Millionen Menschen. Die meisten von ihnen, rund 80 Prozent der Einwohner, sind Turkmenen, nach denen der Staat benannt ist. Turkmenistan bedeutet nämlich "Heimat der Turkmenen".
Für einen Turkmenen ist es besonders wichtig, zu welchem turkmenischem Stamm er gehört. Je nach Stamm tragen die Turkmenen auch unterschiedliche Kleidungsstücke und sprechen einen anderen Dialekt. Traditionell kann man die Stämme anhand ihrer Teppichmuster (siehe Typisch Turkmenistan) unterscheiden. Der in der Politik mächtigste Stamm ist der der Achal-Teke. Die übrigen Hauptstämme heißen Yomut, Ersari, Chowdur und Saryk.
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Neben Turkmenen wohnen aber auch Usbeken (9 Prozent) und Russen (7 Prozent) im Land. Weitere kleine Minderheiten sind Kasachen, Tataren, Aserbaidschaner, Belutschen und Armenier. Turkmenen leben übrigens nicht nur in Turkmenistan, sondern auch im Iran, in Afghanistan, in Usbekistan und in Russland.
Die Hälfte der Einwohner lebt in einer Stadt. Die größten Städte sind Aşgabat, Türkmenabat, Daşoguz und Mary. Jede Frau in Turkmenistan bekommt im Durchschnitt 2,04 Kinder.
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Woran glauben die Turkmenen?
89 von 100 Einwohnern Turkmenistans sind Muslime. 9 Prozent gehören der russisch-orthodoxen Kirche an. Dies sind vor allem die Russen, die im Land leben. Kleine Minderheiten sind Juden oder Katholiken oder gehören einer protestantischen Freikirche an.
Während in sowjetischer Zeit jede Religion unterdrückt wurde und nur vier Moscheen im Land überhaupt geöffnet waren, erlebt der Islam seit der Unabhängigkeit einen neuen Zulauf. Heute gibt es rund 400 Moscheen.
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Welche Sprache spricht man in Turkmenistan?
Die Amtssprache in Turkmenistan ist Turkmenisch. Russisch wird von vielen Einwohnern als Zweitsprache gesprochen. Die Minderheiten im Land sprechen ihre eigenen Sprachen wie Kasachisch, Tatarisch, Ukrainisch oder Aserbaidschanisch.
Turkmenisch ist eine Turksprache. Es gibt rund 40 Turksprachen, wobei Türkisch die meisten Sprecher unter ihnen hat. Turkmenisch selbst hat zahlreiche Dialekte. Bis 1928 schrieb man Turkmenisch mit dem arabischen Alphabet, dann wurden lateinische Buchstaben benutzt und ab 1940 bis 1991 kyrillische Schrift (in der man Russisch schreibt).
Mit dem Ende der Sowjetzeit wurde das lateinische Alphabet wieder eingeführt, ergänzt durch einige weitere Buchstaben, die wir im Deutschen nicht verwenden. Dazu gehören ç (geschrochen tsch), ž (gesprochen wie das zweite g in Garage), ň (gesprochen etwa wie ng in Ding), ş (gesprochen sch) und ý (gesprochen wie unser j).