Turkmenistan
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Ur- und Frühgeschichte
Die ältesten archäologischen Funde in Turkmenistan stammen aus dem Süden des Landes. In Jeitun und Namazgadepe lebten in der Jungsteinzeit, ab dem 6. Jahrtausend v. Chr., Menschen und betrieben Ackerbau.
Ab 2200 v. Chr. entwickelte sich im Südosten des heutigen Landes die Oasenkultur. Sie wird auch Oxus-Kultur genannt nach dem antiken Namen des Flusses Amudarja, an dessen südlichem Verlauf sie lag. Die Oasenkultur gehört zur Bronzezeit.
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Altertum
Auch im Altertum war schon einiges los in Turkmenistan. Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. herrschten die Achämeniden, die das erste persische Großreich aufbauten. Im 4. Jahrhundert v. Chr. eroberte Alexander der Große das Gebiet auf seinem Weg nach Indien. In Nisa, nahe der heutigen Hauptstadt Aşgabat, errichtete das persische Volk der Parther im 3. Jahrhundert v. Chr. ihre Hauptstadt. Im 3. Jahrhundert n. Chr. folgten ihnen die Sassaniden. Die Seidenstraße verlief viele Jahrhunderte durch diese Region. Die Stadt Merw war eine ihrer Stationen.
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Araber, Oghusen, Seldschuken und andere Eroberer
Im 7. Jahrhundert n. Chr. kamen Araber und brachten den Islam mit. Ab dem 8. Jahrhundert kamen türkischsprachige Oghusen in das Gebiet. Sie sind die Vorfahren der heutigen Turkmenen. Sie gründeten das Seldschukenreich. Im 12. Jahrhundert geriet das Gebiet unter die Kontrolle der Mongolen. Weitere Eroberer kamen und gingen. Im 16. Jahrhundert hatten zwei der usbekischen Khanate (siehe Usbekistan Geschichte) die Macht.
Russische Herrschaft und Teil der Sowjetunion
Zentralasien lockte mit seinen Bodenschätzen und Reichtümern Russland an. Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu mehreren Eroberungszügen und ab 1881 stand Turkmenistan unter russischer Kontrolle.
Nachdem die Zarenherrschaft in der Februarrevolution 1917 beendet wurde und die Bolschewiken im Oktober an die Macht kamen, wurde 1922 die Sowjetunion gegründet. Turkmenistan wurde eingegliedert, zunächst zusammen mit Usbekistan als Turkestan, ab 1925 dann als Turkmenistan (Turkmenische Sozialistische Sowjetrepublik). Die heutigen Staatsgrenzen entstanden.
Als die Sowjetunion 1991 zerfiel, erklärte Turkmenistan am 27. Oktober seine Unabhängigkeit.
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Nach der Unabhängigkeit - die Ära Nyýazow
Saparmyrat Nyýazow wurde 1991 erster Präsident von Turkmenistan. Er war zuvor Vorsitzender der Kommunistischen Partei von Turkmenistan gewesen.
Er regierte das Land autoritär, ließ politische Gegner durch einen Geheimdienst verfolgen und begründete einen starken Personenkult um sich selbst. Überall wurden Statuen von ihm aufgestellt und Bilder aufgehängt. Menschenrechtsverletzungen wurden begangen.
1999 ließ er sich zum Präsidenten auf Lebenszeit benennen. So blieb er bis zu seinem Tod 2006 im Amt.
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Präsidenten von Turkmenistan ab 2006: Gurbanguly und Serdar Berdimuhamedow
Nach dem Tod von Nyýazow im Jahr 2006 wurde Gurbanguly Berdimuhamedow neuer Präsident von Turkmenistan. Er kündigte Reformen an, aber auch, dass er den Kurs grundsätzlich beibehalten wolle. So haben alle Turkmenen kostenlosen Zugang zu Gas, Wasser und Strom. Brot und Benzin sind sehr billig.
Nach wie vor wird die Politik von der Demokratischen Partei Turkmenistans beherrrscht, die einstige Kommunistische Partei. Die ist nach wie vor autoritär ausgerichtet, aber nun nationalistisch statt kommunistisch. Sie ist die einzige politische Partei, obwohl seit 2008 offiziell Parteigründungen erlaubt sind.
2017 wurde Berdimuhamedow erneut gewählt. 2018 verbot er schwarze Autos in Turkmenistan, da er selbst die Farbe Weiß bevorzugt. Importiert werden dürfen schwarze Fahrzeuge schon seit 2015 nicht mehr.
2022 folgte ihm sein Sohn Serdar Berdimuhamedow ins Amt.