El Salvadors Flagge El Salvador

Touristen kommen wegen der schönen Landschaft nach El Salvador.[ © Amelia Hunt / CC BY-SA 4.0 ]
Aussichtsplattform in Nuevo Gualcho
Leider gibt es in El Salvador auch viel Armut.[ © LaNicoya / CC BY-2.5 ]
Arme Kinder in El Salvador

Die Wirtschaftslage in El Salvador

Von den drei Bereichen der Wirtschaft nehmen die Dienstleistungen in El Salvador den größten Platz ein. Sie erwirtschaften 60,3 Prozent. Zu diesem Bereich gehören auch der Handel und Gaststätten, der Bereich von Bildung oder Berufe im Gesundheitssystem. Tourismus spielt in El Salvador bisher keine große Rolle, ist aber im Wachstum. 2015 kamen mehr als 1,4 Millionen Touristen ins Land, 2016 rund 2 Millionen.

27,7 Prozent der Wirtschaftsleistung stammen aus der Industrie, 12 Prozent aus der Landwirtschaft. Einen großen Anteil haben auch die Rücksendungen an Geld ausgewanderter Salvadorianer, vor allem aus den USA, in ihre Heimat.

Problematisch sind die hohe Kriminalitätsrate und Korruption. Erdbeben und Hurrikane setzen dem Land auch wirtschaftlich immer wieder zu. Außerdem sind die Einkünfte ungerecht verteilt: Wenige Reiche verdienen viel, viele Arme verdienen wenig. Knapp 2 Prozent der Bevölkerung lebt unter der internationalen Armutsgrenze und gilt somit als extrem arm. Die betroffenen Menschen haben weniger als 1,90 Dollar am Tag zum Leben. Als "arm" gilt sogar rund ein Drittel der Bevölkerung (29,2 Prozent).

Diese Frauen sortieren Kaffeebohnen.[ © The Cockroach / CC BY-2.0 ]
Kaffeeproduktion in El Salvador
Hier wächst Baumwolle.[ © Lawikitejana / CC BY-SA 3.0 ]
Baumwollfeld in El Salvador, Provinz Usulután

Kaffee, Zucker und Baumwolle

Immerhin 20 Prozent der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, erwirtschaften aber nur 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Kaffee, Zucker und Baumwolle werden auf großen Plantagen angebaut. Zu den Exportgütern zählen außerdem Shrimps. Mehr für den eigenen Verbrauch sind Mais, Reis, Bohnen und Hirse.

Kaffeeplantagen entstanden ab 1880. Damals richtete die Regierung die Wirtschaft auf den Verkauf von Kaffee aus. Das Land der indigenen Bevölkerung wurde den Besitzern nach und nach weggenommen und an Großgrundbesitzer vergeben. Den Indigenen war ihre Lebensgrundlage entzogen worden. Sie waren nun gezwungen, auf den Kaffeeplantagen zu arbeiten.

Heute spielt die Produktion von Kaffee nur noch eine geringere Rolle in der Wirtschaft. Eine ganze Reihe von Besitzern von Kaffeeplantagen haben umgestellt auf Fair Trade Kaffee (fairer Handel). Es kommt vor, dass der Kaffeerost die Pflanzen befällt und große Teile der Ernte vernichtet, wie zum Beispiel im Jahr 2013.

Kleidung aus Maquiladoras

Dieses Industriegebiet gehört zur Stadt Antiguo Cuscatlán.[ © Jbonet7900 / CC BY-SA 3.0 ]
Industriegebiet in El Salvador

In der Industrie nimmt die Verarbeitung von Textilien einen hohen Platz ein. Von Mexiko aus (siehe dazu Mexiko-Wirtschaft) haben sich Maquila-Betriebe (Maquiladoras) nach Mittelamerika und damit auch nach El Salvador ausgebreitet. In diesen Betrieben werden importierte (ins Land eingeführte) Einzelteile zu fertigen Waren zusammengebaut. Das sind in El Salvador vor allem Textilien, die hier – meistens von Frauen - zusammengenäht werden. Die fertigen Waren verkauft man wieder ins Ausland. Die Maquila-Betriebe bieten zwar Arbeit, allerdings zahlen sie oft nur einen geringen Lohn und die Arbeiter haben kaum Rechte.

Weitere Industrie besteht in den Bereichen der Herstellung von Nahrungsmitteln, Getränken, Chemikalien, Möbeln und Leichtmetallen. Der größte Handelspartner, sowohl für Exporte wie für Importe, sind die USA. Dadurch ist die Wirtschaft jedoch auch sehr abhängig von der US-amerikanischen Wirtschaft.

letzte Aktualisierung am 16.04.2020