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Jugoslawienkriege

Zwischen den Ethnien Jugoslawiens brachen blutige Kriege aus. Diese sogenannten Jugoslawienkriege kann man in drei Hauptkonflikte unterteilen. Während eines zehn Tage langen Krieges in Slowenien erhielt dieses 1991 seine Unabhängigkeit. Zu Beginn von 1992 kam es zum Kroatienkrieg und im April zum drei Jahre langen Bosnienkrieg.

Serbien führte während dieser Kriege "ethnische Säuberungen" durch, welche in Massenkriegsverbrechen ausarteten. Menschen wurden aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit ermordet. Besonders schlimm war dabei unter anderem der Genozid von Srebrenica, bei dem mehr als 7000 Muslime von serbischen Truppen ermordet wurden.

Bundesrepublik Jugoslawien (1992-2003)

Im Mai 1992 gründen die Staaten Montenegro und Serbien gemeinsam die Bundesrepublik Jugoslawien. Die extremistischen, nationalistischen und antikommunistischen Serben im Land waren jedoch sehr gegen die Weiterführung des sozialistischen Jugoslawien. So kam es im serbisch dominierten Staatengebilde zu Spannungen.

Der wirtschaftlichen Bestrafung Serbiens durch die UN musste der Machthaber Milošević klein beigeben und begann, Friedensverträge aufzusetzen, zum Beispiel mit Bosnien. Auch wurde eine Annäherung an Kroatien erzwungen. So konnte zwar die durch die UN veranlasste Abschottung Serbiens beendet werden, doch gab es auch innerhalb des Landes zunehmend Konflikte mit der Opposition.

Der Kosovokrieg

Im Kosovogebiet wurden vor allem Muslime massiv unterdrückt und misshandelt, was gegen Ende der 1990er Jahre zu einem bewaffneten Aufstand führte. Die sogenannte Kosovo-Befreiungsfront UÇK ging gegen die serbischen Unterdrücker vor, wurde jedoch brutal vom serbischen Militär zurückgedrängt.

1999 begann die NATO einen Luftkrieg gegen Serbien, den Kosovokrieg. Nahezu eine Millionen Albaner mussten daraufhin vor den serbischen Truppen aus dem Kosovo flüchten. Bald wurde der Machthaber Milošević jedoch besiegt und das Kosovo-Gebiet wurde ein UN-Protektorat.

Das Ende des Milošević-Regimes

Die Stimmen gegen den Machthaber Milošević wurden in Jugoslawien immer lauter. Am 5. Oktober 2000 wurde er letztlich gestürzt und die Teilrepublik Serbien erhielt ihren ersten demokratisch gewählten Präsidenten Zoran Djindjic. Montenegro, der andere Teilstaat des damaligen Jugoslawien, forderte immer lauter die Unabhängigkeit von Serbien. Das Land hatte sich auch schon aus den vorigen serbischen Kriegsverbrechen weitestgehend herausgehalten und sich von der serbischen Regierung distanziert.

2003 wurde Jugoslawien als Kompromiss zu "Serbien und Montenegro" umbenannt. Die beiden Teilstaaten regierten sich im Inneren überwiegend selbstständig. 2006 beschloss Montenegro bei einer Volksbefragung aus dem Staatenbund auszutreten und so wurde auch Serbien automatisch unabhängig.

Politik

Die im November 2006 in Kraft getretene Verfassung sieht eine fünf Jahre lange Wahlperiode eines Staatsoberhauptes vor. Das bedeutet, dass alle fünf Jahre ein neuer Präsident gewählt wird. Es gibt verschiedene Parteien in Serbien. Der völkerrechtliche Status des Kosovo-Gebiets ist bis heute sehr umstritten.

Serbisches Staatsoberhaupt ist der Präsident

Aleksandar Vučić heißt aktuell der Präsident Serbiens. Er wurde im April 2017 zum Staatsoberhaupt des Landes gewählt. 2020 gab es in Serbien wieder Wahlen, die ursprünglich für den April 2020 vorgesehen waren, dann aber auf Juni aufgrund der Coronakrise verschoben wurden. Diese Wahl wurde zum Teil von Oppposition boykotiert. Die meisten Stimmen erhielt die Serbische Fortschriftspartei, dessen Vorsitzende ebenfalls Aleksandar Vučić ist. Insgesamt sitzen 7 Parteien im serbischen Parlament und Aleksandar Vučić ist weiterhin der Präsident.

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letzte Aktualisierung am 19.07.2023