Serbiens Flagge Serbien

Der erste Jugoslawische Staat

Erst nach dem Ersten Weltkrieg begann die politische Lösungssuche und man entschied sich für einen Zusammenschluss der südslawischen Staaten. Dieser nannte sich ab 1918 das "Vereinigte Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen". Die vereinigten Staaten waren politisch und kulturell jedoch sehr verschieden und es kam zu Auseinandersetzungen.

Viele beschwerten sich außerdem über die Serben, die in dem gemeinsamen Staat am meisten Macht innehatten. 1929 wurde vom serbischen König Aleksandar Karađorđević die Verfassung abgeschafft und eine Königsdiktatur unter dem Namen Königreich Jugoslawien ausgerufen.

Jugoslawien im Zweiten Weltkrieg

Ein Freundschaftspakt zwischen dem König Jugoslawiens und Hitler löste im Land zahlreiche Proteste aus. Es gab einen Militärputsch und der König wurde abgesetzt. Die neue Regierung suchte die Nähe zu Russland und zu England, also den Gegnern Hitlers. Deshalb befahl Hitler den Angriff auf Jugoslawien und bombardierte das Land. Außerdem marschierten nationalsozialistische Truppen in Jugoslawien ein und das militärisch unterlegene Land sah sich 1941 zur Kapitulation gezwungen. Deutschland, Italien, Bulgarien und Ungarn besetzten Serbien.

Von da an wurde die jugoslawische Bevölkerung von Hitlers Truppen und seinen Verbündeten unterdrückt und misshandelt. In Serbien ließen sich deutsche und bulgarische Truppen nieder, errichteten ein faschistisches Regime und verübten Massenmorde vor allem an Juden, Roma und Serben. Die kommunistische Partei Jugoslawiens leistete unter Josip Broz Tito Widerstand gegen die Faschisten und konnte die Nationalsozialisten 1944 erfolgreich und ohne Hilfe der Sowjetunion zurückdrängen. 

Das zweite Jugoslawien

Unter dem Anführer der KPJ (Kommunistische Partei Jugoslawiens) und späterem Präsidenten Jugoslawiens Tito wurde die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien ausgerufen. Zu ihr gehörten außer Serbien die Republiken Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Mazedonien. Der Staat wurde zu einer Einparteiendiktatur, die die Politik Stalins zum Vorbild hatte. Die beiden autonomen Regionen Kosovo und Vojvodina wurden der Teilrepublik Serbien zugesprochen.

Ärger mit der Sowjetunion

In Jugoslawien hatte man die lang erkämpfte Unabhängigkeit endlich erreicht und das sogar ohne die Unterstützung der Sowjetunion. Deshalb wollte man sich auch nicht den sowjetischen Ostblockstaaten anschließen, sondern auch weiter Unabhängigkeit bewahren. Stalin und der jugoslawische Ministerpräsident Tito stritten sich darüber und entfernten sich immer weiter voneinander.

Stalin schloss Jugoslawien aus seinen Plänen zur weltweiten Verbreitung des Kommunismus aus und beendete alle wirtschaftlichen Beziehungen der Ostblockstaaten mit Jugoslawien. Daraufhin näherte sich Jugoslawien immer mehr dem Westen und der NATO an. Ab den 1960er Jahren besserte sich durch die zunehmende Liberalisierung (es gab also mehr Freiheiten in Wirtschaft und Politik) die wirtschaftliche und politische Lage des Landes.

Probleme im zweiten Jugoslawien

Trotz der allgemeinen Besserungen gab es weiterhin Probleme in Jugoslawien. Die fortschreitenden Liberalisierungen in den Teilrepubliken Jugoslawiens, die sich immer weiter auseinander bewegten, wurden von Tito unterdrückt. Der Kosovo äußerte als Teil der Republik Serbiens Unabhängigkeitsbestrebungen. Als 1980 Präsident Tito starb, begann Jugoslawien endgültig zu zerbrechen.

Der endgültige Zerfall Jugoslawiens

1987 wurde der Kommunist Slobodan Milošević Republikpräsident Serbiens. Milošević wollte aber nicht nur über Serbien regieren, sondern strebte die Macht über ganz Jugoslawien an. Er erlangte schon bald Kontrolle über Montenegro, die Vojvodina und den Kosovo und begann, sich auch mit den slowenischen und kroatischen Regierungen anzulegen. Vom angestrebten Jugoslawien blieb aber schon bald nicht mehr viel übrig, denn bei Neuwahlen 1990 erhielt er seine Macht nur noch in Serbien und Montenegro, während in den anderen Teilrepubliken Jugoslawiens demokratisch neue Regierungen gewählt wurden.

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letzte Aktualisierung am 21.08.2023