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Geschichte der Sowjetunion

Gründung der Sowjetunion

Im Dezember 1922 wurde die Sowjetunion gegründet. In ihr schloss sich die Russische Sowjetrepublik mit umliegenden Sowjetrepubliken zusammen, die in der Ukraine, in Weißrussland und im Transkaukasus ausgerufen worden waren. Bis 1940 kamen weitere Sowjetrepubliken hinzu, insgesamt gab es dann 15 Unionsrepubliken. Moskau wurde Hauptstadt.

Auf dem Bild links siehst du die Unionsrepubliken: 1 Armenische SSR, 2 Aserbaidschanische SSR, 3 Weißrussische SSR, 4 Estnische SSR, 5 Georgische SSR, 6 Kasachische SSR, 7 Kirgisische SSR, 8 Lettische SSR, 9 Litauische SSR, 10 Moldauische SSR, 11 Russische SFSR, 12 Tadschikische SSR, 13 Turkmenische SSR, 14 Ukrainische SSR, 15 Usbekische SSR.

Offiziell hieß der neue Staat Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz UdSSR.
 

Stalin (1924-1953)

Nach dem Tod Lenins 1924 setzte sich Josef Stalin als neuer Generalsekretär durch. Die Landwirtschaft wurde kollektiviert, das heißt aus einzelnen Bauernhöfen wurden Genossenschaften, die Sowchosen und Kolchosen.

Die selbstständigen Bauern (Kulaken) wurden verhaftet, enteignet, in Arbeitslager gebracht (deportiert) oder erschossen. Ab 1935 wurde der Terror noch schlimmer, man spricht auch vom Großen Terror. Ein umfangreiches System von Zwangsarbeits- und Straflagern (Gulag) wurde errichtet.

Als Deutschland Russland am 22. Juni 1941 überfiel, trat die Sowjetunion an der Seite der Alliierten in den Zweiten Weltkrieg ein. Nach dem Ende des Krieges aber entfremdete sich das Land immer mehr von den westlichen Alliierten. Der Kalte Krieg begann. Er teilte die Welt in eine sowjetische und eine US-amerikanische Einflusszone auf und beherrschte bis 1989 die Weltpolitik.

Tauwetter unter Chruschtschow (1953-1964)

Nach dem Tod von Stalin 1953 wurde Nikita Chruschtschow sein Nachfolger, zunächst als Erster Sekretär, 1958 auch Regierungschef der Sowjetunion. Unter ihm erfolgte eine Zeit der Auflockerung und größerer Freiheit. Darum spricht man auch von einer "Tauwetter-Periode" für diese Zeit.

Die "Entstalinisierung" begann. In Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Bildung führte Chruschtschow zahlreiche Reformen durch. Innen- und außenpolitisch setzte eine Entspannung ein. Das gefiel den Konservativen in der sowjetischen Führung nicht. Am 14. Oktober 1964 wurde Chruschtschow gestürzt. Sein Nachfolger wurde Leonid Breschnew.

Leonid Breschnew (1964-1982)

Unter Breschnew wurde die Meinungsfreiheit wieder stärker eingeschränkt. Am 21. August 1968 marschierten Truppen des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei ein, um den Prager Frühling gewaltsam niederzuschlagen. Breschnew rechtfertigte diesen Einsatz im November 1968 mit der Breschnew-Doktrin. Darin beanspruchte die Sowjetunion einen Führungsanspruch innerhalb der sozialistischen Staaten und rechtfertigte damit das Eingreifen in Prag. Staaten wie China, Jugoslawien und Rumänien wiesen die Vormacht der Sowjetunion zurück, andere wie die DDR akzeptierten sie.

Der Kalte Krieg wurde weitergeführt, auch wenn Breschnew sich 1973 zu Gesprächen mit US-Präsident Nixon traf und 1975 die KSZE-Schlussakte unterzeichnete. 1979 marschierte die Sowjetunion in Afghanistan ein, um der dortigen kommunistischen Regierung im Bürgerkrieg beizustehen.

1980 wurde unter dem Druck Moskaus in Polen das Kriegsrecht verhängt. Die Reformbewegung der Gewerkschaft Solidarność wurde damit niedergeschlagen. Die Olympischen Spiele 1980 in Moskau boykottierten viele Länder, darunter auch die USA und die Bundesrepublik.

Übergangszeit unter Andropow und Tschernenko (1982-1985)

Nach Breschnews Tod im November 1982 wurde zunächst Juri Andropow sein Nachfolger. Er starb nach nur 15 Monaten Regierungszeit. Ihm folgte Konstantin Tschernenko, der aber ebenfalls nach nur 13 Monate verstarb. Nun kam Michail Gorbatschow an die Macht.

Gorbatschow: Glasnost und Perestrojka (1985-1991)

Michail Gorbatschow wurde 1985 neuer Generalsekretär. Unter ihm wurden zahlreiche Reformen durchgeführt, die schließlich das Ende der Sowjetunion einleiteten. Mit ihm eng verbunden sind die Schlagworte Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau). Das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche System wurde umgebaut.

Auch in der Außenpolitik kam es zur Entspannung und Abrüstung. 1988 wurde die Breschnew-Doktrin aufgegeben. Das ermöglichte eine Reihe von friedlichen Revolutionen in Osteuropa. Der Kalte Krieg ging zu Ende, die deutsche Wiedervereinigung wurde ermöglicht. Litauen wurde 1990 selbständig, Georgien, Estland, Lettland, die Ukraine, Moldawien, Kirgistan, Usbekistan, Tadschikistan, Armenien, Aserbaidschan, Turkmenistan, Kasachstan und Weißrussland 1991.

Was aus diesen Ländern wurde, erfährst du unter Zeitklicks!

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letzte Aktualisierung am 28.02.2024