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Geschichte Russlands

Auf dem Gebiet des heutigen Russland lebten im frühen Mittelalter verschiedene Volksstämme. Im europäischen Teil waren das die Ostslawen, in Sibirien vor allem die Skythen. Diese Skythen sowie andere Reitervölker lebten auch in der eurasischen Steppe im Südwesten.
 

Das Altrussische Reich – Kiewer Rus

Im europäischen Teil Russlands entstand im Jahr 862 das Altrussische Reich. Es wird auch Kiewer Rus genannt, weil es (ab 882) seine Hauptstadt in Kiew (in der heutigen Ukraine) hatte. Es wurde gegründet von Wikingern, die von Norden kamen und entlang der Flüsse nach Süden fuhren. Sie werden auch Rus genannt. Die Rus nahmen bald die Sprache und Kultur der Slawen an. Ihr Anführer Rjurik wurde zum Begründer der Rurikiden-Dynastie. Sie regierte Russland bis 1598.

Mit dem Byzantinischen Reich südlich des Schwarzen Meeres trieb man Handel. 988 heiratete der Fürst Wladimir die Tochter des byzantinischen Kaisers und nahm damit den orthodoxen Glauben an. Die gesamte Rus wurde christianisiert. Das altrussische Volk entwickelte eine eigene Kultur. Später gingen aus ihm Russen, Weißrussen und Ukrainer hervor.

Die Blüte des Altrussischen Reichs lag im 11. Jahrhundert. Immer wieder brachen Reitervölker aus der Steppe im Süden und Südosten in das Reich ein. Viele Menschen flohen nach Norden und gründeten dort neue Städte. Das Reich zerfiel auch, weil es in verschiedene kleine Fürstentümer zersplittert war. Die Thronfolge war so geregelt, dass nicht der älteste Sohn Herrscher wurde, sondern zunächst die Brüder (Senioratsprinzip). Das führte zu Konkurrenzkämpfen und trug zum Niedergang des Reiches ebenfalls bei. Dieses zerfiel in mehrere kleine Fürstentümer.
 

Der Mongolensturm

Als 1223 und 1240 die Mongolen ins Land einfielen, eroberten sie die Kiewer Rus und zerstörten viele Städte. Auf der Karte siehst du die Ausdehnung des Mongolenreiches im Jahr 1295. Dir fällt sicher auf: Der Süden des heutigen Russlands stand unter mongolischer Herrschaft.

Großfürstentum Moskau

Der Zerfall der Kiewer Rus hinterließ im weiteren Mittelalter mehrere kleine Fürstentümer. Das Fürstentum Moskau errang schließlich die Großfürstenwürde und im 14. Jahrhundert eine bedeutende Stellung. Es unterwarf die anderen Fürstentümer, drängte die Mongolen zurück und eroberte die verloren gegangenen russischen Länder zurück.

Unter Iwan III. dem Großen, der 43 Jahre lang Großfürst war (1462-1505), wurde das Gebiet des Großfürstentums vervierfacht. 1480 vertrieb sein Heer die Mongolen endgültig. 1503 wurde das Großfürstentum Litauen besiegt und eingenommen. Iwan III. war der erste russische Herrscher, der sich Zar nannte.

Zum Zaren krönen ließ sich jedoch erst sein Enkel Iwan IV. Weitere Fürstentümer wurden während der Herrschaft von Iwans III. Sohn (Wassili III., 1505-1533) erobert.

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letzte Aktualisierung am 28.02.2024