Togos Flagge Togo

Vorgeschichtliche Zeit bis zum Mittelalter in Togo

Dort, wo heute der Staat Togo liegt, lebten schon in der Steinzeit Menschen, zunächst als Jäger und Sammler, später als sesshafte Bauern. Ab dem 15. Jahrhundert siedelten hier Stämme, die in dieses Gebiet kamen. Zu diesen Stämmen gehören die Ewe und Yoruba, die von Osten (heute Benin und Nigeria) einwanderten und deren Volksgruppen noch heute in Togo leben. Andere Stämme wie die Mina und Fanti wanderten von Westen ein.

Beginn der Kolonialisierung: die Portugiesen

Die ersten Europäer, die an der Küste von Togo landeten, waren Portugiesen. Das war Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts. Portugiesische Seefahrer wagten sich nämlich immer weiter vor auf der Suche nach dem Seeweg nach Indien.
 

Togo, die Sklavenküste

Die Portugiesen begannen, Handel mit den Volksstämmen zu treiben. Elfenbein und Pfeffer waren begehrte Waren, aber auch Sklaven. Aus dem Landesinneren wurden Menschen verschleppt und dann an die Europäer verkauft.

Das geschah auch an der Küste des heutigen Benin und im westlichen Teil von Nigeria. Dieser Küstenabschnitt wurde danach Sklavenküste genannt. Weiter westlich lagen die Pfefferküste (heute Liberia und Sierra Leone), die Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire) und die Goldküste (heute Ghana).

Im Bereich des heutigen Togo entstanden allerdings, anders als westlich und östlich davon, keine größeren Festungen und Handelsplätze. Das lag daran, dass es für Schiffe keine natürlichen Häfen gab, die das begünstigt hätten.

Der einzige Ort, der zu einem bedeutenderen Handelsplatz wurde, war Aného, das an einer großen Lagune liegt. Jedenfalls kam es so, dass der Küstenabschnitt des heutigen Togo noch Ende des 19. Jahrhunderts recht frei war von dem Einfluss der europäischen Kolonisten.

Unter dem Einfluss von Aschanti und Dahomey

Im 18. und 19. Jahrhundert stand das Gebiet des heutigen Togo aber auch unter dem Einfluss der mächtigen afrikanischen Reiche, die es damals gab. Im heutigen Ghana gab es das Aschantireich, im heutigen Benin das Reich Dahomey. Beide Reiche wurden von den Europäern zerschlagen.

Deutsche Kolonie Togo (1884-1914)

Im 19. Jahrhundert kamen zunächst deutsche Missionare, die die Ewe im Süden des Landes zum Christentum bekehren wollten. Ihnen folgten Kaufleute, die darauf drängten, eine deutsche Handelskolonie zu errichten und Reichskanzler Bismarck um Unterstützung baten.

1884 entsandte das Deutsche Reich den Arzt Gustav Nachtigal nach Westafrika. Der schloss im Juli 1884 einen "Schutzvertrag" mit dem König der Ewe Mlapa III. Somit wurde Togo eine deutsche Kolonie.

Von den Deutschen wurde die Kolonie nach der Stadt Togo, in der man den Vertrag unterzeichnete, Togoland genannt. Das Gebiet der Kolonie wurde in den nächsten Jahren vergrößert, indem insbesondere der Norden erobert wurde.

Die Kolonie umfasste schließlich ein größeres Gebiet als das heutige Togo, weil noch ein Teil des heutigen Ghana dazu gehörte. Zusammen mit der deutschen Kolonie in Kamerun wurde das Gebiet Deutsch-Westafrika genannt.

1897 wurde die heutige Hauptstadt Lomé Sitz der deutschen Kolonialverwaltung. Mehrere kleine Aufstände von einheimischen Volksgruppen sowie ein größerer Aufstand der Dagomba wurden gewaltsam unterdrückt. Es wurden Straßen und Eisenbahnlinien gebaut, ein Schiffsanleger entstand und brachte den Schifffahrtshandel zum Blühen.

1907 wurde eine Kopfsteuer eingeführt, nach der jeder Einwohner Steuern zahlen musste – jeder in gleicher Höhe, egal wie viel man verdiente und ob man überhaupt etwas verdiente. Die Kopfsteuer gilt als Grund dafür, dass Togo als Musterkolonie galt, denn sie war die einzige Kolonie ohne Schulden.

Dafür betrieb man allerdings auch Raubbau an Bodenschätzen und schoss fast sämtliche Elefanten tot, um mit dem kostbaren Elfenbein zu handeln. Man verkaufte, vor allem nach Deutschland, Baumwolle, Palmöl, Mais und Kautschuk, aber auch Kakao, Kaffee, Erdnüsse und Pfeffer.

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letzte Aktualisierung am 02.11.2023