Surinames Flagge Suriname

Einwohner von Suriname: die Surinamer

Etwa 640.000 Einwohner hat Suriname. Das ist so viel wie allein das deutsche Bundesland Bremen an Einwohnern zählt! Die meisten Surinamer leben in der Küstenregion. Das Land ist nur sehr dünn besiedelt.

Allein 240.000 Menschen wohnen in der Hauptstadt Paramaribo! Die Einwohnerschaft in Suriname ist von ihrer Herkunft her sehr vielfältig. Diese Vielfalt ist eine Folge der Kolonialzeit, als es hier große Zuckerrohrplantagen gab.

Indische Vorfahren: Hindustani

27,4 Prozent der Einwohner Surinames, also knapp ein Drittel, stammt von Indern ab, die man im 19. Jahrhundert als Arbeiter anheuerte, nachdem die Sklaverei 1863 in Suriname abgeschafft worden war. Man nennt diese indischstämmigen Einwohner auch Hindustani.

1870 schloss die niederländische Regierung ein Abkommen mit Großbritannien, in dem die Anwerbung von Vertragsarbeitern aus Britisch-Indien vereinbart wurde. So kam es in Suriname genauso wie in Britisch-Guayana (heute Guyana) zur Einwanderung vieler Inder.

Wer sind die Saramaccaner?

Die Saramaccaner bilden einen Stamm der Maroons. Der Stamm setzt sich zusammen aus zwölf "los". Zu einem "lo" gehören all die, die einst gemeinsam flohen und sich verbunden fühlen. Sie siedelten sich am Fluss Saramacca an, der ihnen ihren Namen gab. An der Spitze steht ein Stammesoberhaupt.

Afrikanische Vorfahren: Maroons und Kreolen

Insgesamt sind 37,4 Prozent der Einwohner Surinames Nachkommen von Menschen aus Afrika.

Davon sind 21,7 Prozent Maroons. So bezeichnet man Nachkommen von geflüchteten Sklaven. Die meisten Maroons in Suriname stammen ursprünglich aus Togo, Ghana, Angola und Benin.

Sie versteckten sich im Regenwald und bewahrten dort viele westafrikanische Traditionen. Die meisten Maroons leben noch heute in diesen südlichen, unzugänglichen Gebieten des Landes.

Man unterscheidet sechs Gruppen von Maroons. Die größten Gruppen sind die Ndyuka (90.000, auch Aukaner genannt) und die Saramaccaner (55.000, auch Saamaka genannt), weitere sind die Matawai, Paramaka, Aluku und Kwinti.

15,7 Prozent sindKreolen, das heißt Nachkommen von schwarzen Sklaven oder von Schwarzen mit Europäern. Die meisten Kreolen leben in Paramaribo.

Indonesische Vorfahren: Javaner

13,7 Prozent sind Nachkommen von Arbeitern aus Indonesien, die man wie die in Indien anheuerte. Indonesien war damals niederländische Kolonie unter dem Namen Niederländisch-Indien. Die meisten Arbeiter kamen von der Insel Java und gehörten der Ethnie der Javaner an.

Sie sprechen Javanisch. 1890 kamen die ersten dieser Arbeiter nach Suriname. Man wollte damit auch unabhängig von Großbritannien sein, das den Zuzug von Arbeitern aus Britisch-Indien jederzeit hätte stoppen können.

Indigene in Suriname

Nur noch 3,7 Prozent der Bevölkerung gehören den Menschen an, die hier ursprünglich lebten. Man unterscheidet die Arawak (Lokono), Kariben (Kalina), Akurio, Tiriyó und Wayana.

Weitere Einwohner von Suriname

Auch Chinesen holte man als Arbeiter ins Land. Weitere kamen in den 1990er Jahren. Weitere Einwohner stammen aus dem Libanon oder sind sefardische Juden, die während der Inquisition aus Spanien und Portugal vertrieben wurden. Meist illegal wandern Brasilianer über die Grenzen im Regenwald, um in Suriname nach Gold zu suchen.

Und schließlich leben noch etwa 1000 Nachkommen der niederländischen Farmer in Suriname, die hier ab 1845  siedelten und auf ihr Glück hofften, denn die meisten stammten aus armen Gebieten in den Niederlanden. Man nennt sie auch Boeroes. Die meisten Boeroes verließen Suriname wieder, nachdem es 1975 unabhängig geworden war.

Weil in der Zeit als niederländische Kolonie viele Surinamer in die Niederlande gingen, leben dort heute etwa 350.000 Surinamer bzw. ihre Nachkommen.

Zahlen aus Suriname

  • Kinder: Jede Frau in Suriname bekommt im Durchschnitt 1,9 Kinder. Die Bevölkerung wächst jährlich um etwa 1 Prozent.

  • Stadt und Land: 66 Prozent der Einwohner von Suriname leben in der Stadt. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Paramaribo mit 240.000 Einwohnern, was schon 37 Prozent ausmacht. Wesentlich kleiner sind Lelydorp (18.600 Einwohner) und Nieuw Nickerie (12.800 Einwohner). Zu den 34 Prozent der Einwohner auf dem Land zählen überwiegend auch die Maroons.

  • Religion in Suriname: 48 Prozent der Einwohner sind Christen. Von diesen sind 22 Prozent Katholiken und 24 Prozent Protestanten. Dazu kommen andere christliche Kirchen. 22 Prozent sind Hindus und 14 Prozent Muslime. Es gibt auch eine kleine jüdische Gemeinde. Die übrigen Einwohner haben entweder keine Religionszugehörigkeit oder haben dazu keine Angaben gemacht.

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letzte Aktualisierung am 02.08.2023