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Die Ukraine im 20. Jahrhundert

Ukrainische Volksrepublik - erste Unabhängigkeit (1917-1919)

Mit der Februarrevolution 1917 endete die Zarenherrschaft in Russland, mit der Oktoberrevolution 1917 kamen die Bolschewiken an die Macht. Das führte auch in der Ukraine zu Umbrüchen.

Zunächst wurden gleich zwei Nationalstaaten gegründet. Im Westen war das die Westukrainische Volksrepublik. Die schloss sich jedoch schon nach wenigen Monaten im Januar 1919 der Ukrainischen Volksrepublik an. Der Westen wurde dann jedoch von Polen besetzt.

Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (1919-1991)

Bolschewiken nahmen 1919 Kiew ein, riefen die Ukrainische Sowjetrepublik aus und eroberten auch den Rest des Landes. Mit der Gründung der Sowjetunion 1922 wurde die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (SSR) Teil von dieser.

Wie in der gesamten Sowjetunion wurde auch in der Ukraine die Landschaft kollektiviert: Kleine Bauernhöfe wurden zu großen zusammengefasst und gemeinschaftlich bewirtschaftet.

Holodomor in der Ukraine

1932 und 1933 kam es in der Ukraine zu einer schweren Hungersnot. Sie wird auch als Holodomor bezeichnet, denn übersetzt bedeutet der Begriff "Tötung durch Hunger". Mehrere Millionen Menschen starben in dieser Zeit. Die Schätzungen reichen von 2,4 bis 7,5 Millionen Menschen.

Als Gründe werden neben Missernten die zwangsweise Kollektivierung und Stalins weitere Politik genannt. Der Widerstand in der Ukraine gegen die russische Macht sollte so gebrochen werden. So wurden Lebensmittel zwangsweise eingesammelt und viele Bauern endeten als Bettler. Grenzen wurden geschlossen, sodass die hungernden Menschen das Land nicht verlassen konnten.
 

Gebietsentwicklung der Ukrainischen SSR

1939 besetzte die Sowjetunion die bis dahin zu Polen gehörenden Gebiete der Westukraine und gliederte sie in die Ukrainische SSR ein. Dies geschah im Rahmen des Hitler-Stalin-Pakts.

1941 wurden weite Teile der Ukraine vom Deutschen Reich besetzt und zum Reichskommissariat Ukraine ernannt. Es kam zu Massenmorden an Juden, Polen und sowjetischen Kriegsgefangegen. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung wurde ausgelöscht. Beim Rückzug zerstörten die deutschen Truppen Dörfer und Städte und hinterließen "verbrannte Erde".

1944 gab Rumänien einen Teil seines Staatsgebietes an die Sowjetunion bzw. an die Ukraine ab. Die Halbinsel Krim gehörte zunächst zur Russischen Sowjetrepublik und wurde erst 1954 der Ukrainischen SSR zugeschlagen.

Unabhängigkeit der Ukraine 1991

Mit dem Ende der Sowjetunion erklärte die Ukraine am 24. August 1991 ihre Unabhängigkeit. Im Dezember 1991 bestätigte eine Volksabstimmung die Unabhängigkeit. Damit begann auch die Suche nach der ukrainischen Rolle zwischen der Europäischen Union im Westen und Russland im Osten. Erster Präsident des Landes wurde Leonid Krawtschuk. 1994 wurde Leonid Kutschma zu seinem Nachfolger gewählt. In seiner Amtszeit kam es zu mehreren Korruptionsvorwürfen, außerdem wurde die Pressefreiheit eingeschränkt.

Wie ging es in der Geschichte der Ukraine im 21. Jahrhundert weiter? Erfahre mehr auf Seite 3!

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letzte Aktualisierung am 07.03.2024