Finnlands Flagge Finnland

Erste Bewohner: frühe Geschichte Finnlands

Etwa 8500 v. Chr. wurde Finnland erstmals von Menschen besiedelt. Es entstanden verschiedene steinzeitliche Kulturen. Um 1700 v. Chr. wurden aus Jägern und Sammlern sesshafte Menschen, die sich Häuser bauten und Ackerbau betrieben.

Im Norden lebte das Volk der Samen. Im Süden lebten Finnen, die eine finnisch-ugrische Sprache sprachen. Im Osten lebten außerdem Karelier aus der Region Karelien. Handel wurde in Richtung Westen und Osten betrieben.

Schwedische Herrschaft

Ab dem 12. Jahrhundert unternahmen Schweden Feldzüge nach Finnland. Das Land einzunehmen und die Bewohner zum Christentum zu bekehren, waren ihre Ziele. Finnland kam unter die Herrschaft Schwedens.

Doch im Osten sah sich die Republik Nowgorod bedroht, die sich 1136 vom Altrussischen Reich, der Kiewer Rus (siehe dazu Russland), losgesagt hatte. So kam es bis zum 15. Jahrhundert immer wieder zu Kriegen zwischen Schweden und Nowgorod. 1323 wurde erstmals eine Grenze festgelegt. Finnlands Ostgrenze änderte sich immer wieder im Laufe dieser Zeit.

1397 vereinte Königin Margarethe I. Dänemark, Norwegen und Schweden in der Kalmarer Union. Sie bestand bis 1523, als Schweden - und damit auch Finnland - ausschied.

Bis 1700 dehnte sich Schwedens Machtbereich insgesamt aus, dann gewann nunmehr Russland an Macht und besetzte Finnland teilweise oder ganz. Im Großen Nordischen Krieg (1700-1721) verlor Schweden seine Vormachtstellung im Ostseeraum an Russland. 1743 kam der Südosten des heutigen Finnlands unter russische Kontrolle.

Russische Herrschaft (1808-1917)

In den Napoleonischen Kriegen war Russland kurzzeitig mit Frankreich verbündet, während Schweden mit England eine Koalition bildete. Russland wollte Sankt Petersburg, an der Ostsee gelegen, vor möglichen Angriffen der Briten schützen. 1808 griff Russland darum Schweden an und es folgte der Russisch-Schwedische Krieg.

Schweden verlor den Krieg und Finnland wurde ein Großfürstentum innerhalb des Russischen Kaiserreichs. Nach innen, in der Verwaltung, erhielt es weitgehende Rechte. Zar Alexander I. versprach den Finnen, ihre Gesetze nicht anzutasten. Langsam begann sich in den nächsten Jahrzehnten ein Nationalbewusstsein bei den Finnen zu entwickeln.

Um 1900 wuchs der Wunsch nach Unabhängigkeit, als Russland versuchte, mehr Kontrolle über die finnischen Gebiete zu erlangen. Als die Februarrevolution 1917 die Zarenherrschaft in Russland beendete, erklärte sich Finnland für unabhängig.

Geschichte Finnlands von 1917 bis heute

Mit der Unabhängigkeit 1917 kam es zunächst zu einem Bürgerkrieg, in dem Sozialisten versuchten, die Macht zu erlangen. Dies wurde abgewehrt und 1919 gab sich das Land eine Verfassung als parlamentarische Republik.

Mit Schweden kam es zum Streit um die Åland-Inseln, die schließlich 1921 vom Völkerbund Finnland zugesprochen wurden - unter der Auflage, dass die Inseln weitgehende Autonomie erhielten.

1939 bis 1940 und 1941 bis 1944 kam es zu zwei Kriegen mit Russland: dem Winterkrieg und dem Fortsetzungskrieg, wie sie auch genannt werden. Finnland verlor darin einen großen Teil Südkareliens an Russland.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau und ein Wirtschaftswachstum. Finnland versuchte in den folgenden Jahrzehnten, seine Neutralität und ein gutes Verhältnis zum großen Nachbarn Sowjetunion zu wahren. Finnland wandelte sich von einem Agrarstaat zu einem modernen Industriestaat.

Politik in Finnland

Urho Kekkonen prägte die Politik in Finnland lange Zeit maßgeblich mit. Er war sehr lange, nämlich von 1956 bis 1982, Präsident des Landes. Er führte die Politik der Neutralität fort. Es hielt sich aus dem Ost-West-Konflikt heraus.

Der Zusammenbruch der Sowjetunion führte in den 1990er Jahre zu einer schweren Wirtschaftskrise, da nun der Haupthandelspartner Finnlands wegfiel.

1995 trat Finnland der Europäischen Union bei, 2002 nahm es den Euro als Währung an.

Seit 2012 ist Sauli Niinistö Präsident Finnlands. Ministerpräsident von Finnland ist seit 2023 Petteri Orpo. 2023 trat Finnland der NATO bei.

letzte Aktualisierung am 14.02.2024