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Wann wurde Nordrhein-Westfalen gegründet?

Das Land Nordrhein-Westfalen entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. Es wurde am 23. August 1946 von der britischen Militärregierung gegründet, und zwar zunächst aus dem Norden der preußischen Provinz Rheinland (Nordrhein) und der zweiten preußischen Provinz Westfalen. Am 21. Januar 1947 kam dann noch das Land Lippe (Nachfolgestaat des Freistaats Lippe) dazu. Mit der Gründung der Bundesrepublik 1949 wurde Nordrhein-Westfalen dann eines der westdeutschen Bundesländer.

Nordrhein-Westfalen - Geschichte von der Steinzeit bis zur Gründung

Spuren aus der Steinzeit hat man an vielerlei Orten auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens gefunden. Dazu gehören so bedeutende Funde wie die aus dem Neandertal bei Düsseldorf.

Ein kleiner Teil des heutigen Bundesland konnte von den Römern erobert werden, nämlich das Gebiet westlich des Rheins. Köln wurde eine bedeutende römische Stadt, in Bonn entstand ein römisches Legionslager. Alle heutigen linksrheinischen Gebiete gehörten zur römischen Provinz Germania inferior. Das Gebiet rechts des Rheins wurde nicht erobert. Dort lebten Germanen.

Die Germanen drangen im Zuge der Völkerwanderung nach Westen vor, das römische Reich zerbrach. Vor allem Franken und Sachsen kamen in das Gebiet. Entlang des (Nieder-)Rheins siedelten sich Rheinfranken an, weiter östlich und nordöstlich die Sachsen. Die ganze Region gehörte zum sich herausbildenden Frankenreich.

Es bildeten sich Teilkönigreiche auf dem fränkischen Gebiet. Dazu gehörte Austrasien. Karl der Große, fränkischer König seit 768, ließ in Aachen eine Königspfalz erbauen. 843 wurde das Frankenreich geteilt. Der westliche Teil des heutigen NRW lag zunächst in Lotharingien, kam später aber auch zum Ostfrankenreich. Aus diesem entstand dann unter den sächsischen Königen das Heilige Römische Reich. Das heutige Bundesland lag in den Herzogtümern Nieder-Lothringen und Sachsen.

Mit der Zeit entstanden mehrere Herzogtümer und Grafschaften, etwa das Herzogtum Westfalen, die Grafschaft Mark oder das Herzogtum Berg. Eines von diesen Herrschaftsgebieten war auch Kurköln, das als Kurfürstentum große Bedeutung erlangte. Bedeutende Handelswege wie der Rhein als Schifffahrtsweg und der Hellweg, der den Rhein mit der Weser verband, sorgten dafür, dass der Handel blühte und die Städte wuchsen.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das Heilige Römische Reich neu eingeteilt. So entstand als einer von zehn Reichskreisen der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis. Einige Gebiete des heutigen NRW lagen allerdings auch im Kurrheinischen Reichskreis.

1614 kamen Teile des heute nordrhein-westfälischen Gebietes zu Preußen, so auch das Herzogtum Kleve und die Grafschaft Mark. Preußen besaß nun hier im Westen Exklaven, denn es gab keine Landverbindung zum eigentlichen Staatsgebiet.

Mit der Gründung des Rheinbundes 1806 entstand unter französischer Herrschaft das Großherzogtum Berg. Gebiete weiter östlich wie Minden, Paderborn oder Corvey kamen zum Königreich Westphalen, ebenfalls ein von Frankreich abhängiger Staat. Mit dem Ende von Napoleons Herrschaft wurden bei der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress 1814 die meisten Gebiete des heutigen NRW nun preußisch. Nur das Land Lippe war nicht preußisch.

Das Gebiet des heutigen NRW gehörte nun zu den zwei preußischen Provinzen Rheinprovinz und Provinz Westfalen. 1866 kamen im Deutschen Krieg Gebiete an Preußen, wodurch die Gebietslücke nun geschlossen wurde.

1918 wurde Preußen mit der Novemberrevolution zu einem Freistaat. Das Ruhrgebiet entwickelte sich aufgrund großer Kohlevorkommen zu einem bedeutenden Industriestandort. Die Krupp-Werke in Essen entwickelten sich zum Zentrum der Stahl- und Rüstungsindustrie. 1920 kam es zum Ruhraufstand, 1923 zur Ruhrbesetzung durch Frankreich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das nordrhein-westfälische Gebiet zur britischen Besatzungszone. 1946 wurde dann aus dem Norden der Rheinprovinz (Nordrhein) und Westfalen das Land Nordrhein-Westfalen gebildet. 1947 erfolgte die Eingliederung von Lippe.

 

Ausführliche Texte zur Geschichte Nordrhein-Westfalens findest du auf den Seiten 4 (Steinzeit und Römerzeit), 5 (Mittelalter), 6 (Neuzeit) und 7.

Die Verfassung von NRW

Die Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen trat am 11. Juli 1950 in Kraft. Sie legt die Grundlagen des Landes fest und erklärt die im Grundgesetz der Bundesrepublik festgelegten Grundrechte zum Bestandteil der nordrhein-westfälischen Verfassung und zum Landesrecht.

Staatsziele und Leitsätze zu Themen wie Familie, Schule, Kultur und Religion, Arbeit, Wirtschaft und Umwelt werden ebenfalls dargelegt. Außerdem werden die Aufgaben des Landtags, der Landesregierung, der Gesetzgebeung und Verwaltung dargelegt.

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letzte Aktualisierung am 19.01.2024