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Steinzeit auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens

Schon in der Steinzeit war das Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens besiedelt. Funde etwa aus der Balver Höhle und dem Neandertal belegen das.

Die Balver Höhle liegt im Sauerland. Hier lebten schon in der Altsteinzeit Menschen. Neben Knochenresten von Tieren wie dem Wollnashorn und dem Mammut fand man auch viele Steinwerkzeuge und Skelettreste von Menschen. Die Höhle diente wohl als Lager für Jäger. Einige Tiere nutzten die Höhle als Unterschlupf, andere wurden hier von den Jägern zerlegt.

Der bekannteste Fund stammt aber zweifellos aus dem Neandertal östlich von Düsseldorf. Dort fand man 1856 Knochenreste, die man einer Gattung Mensch (Homo) zuordnete, die dann nach diesem Fund Neandertaler genannt wurde. Er ist ein Verwandter des modernen Menschen (Homo sapiens), lebte in weiten Teilen Europas, teilweise parallel mit dem modernen Menschen. Der Neandertaler lebte vor etwa 130.000 bis 30.000 Jahren. Dann starb er aus. Heute informiert das Neanderthal Museum über den Neandertaler und die Steinzeit.

Aber auch Funde des modernen Menschen hat man in Nordrhein-Westfalen gemacht. So beweisen die Knochenfunde in einem Steinbruch in Bonn-Oberkassel (Doppelgrab von Oberkassel) sowie in der Blätterhöhle bei Hagen, dass der moderne Mensch mindestens seit 14.000 Jahren hier lebte. Weitere bedeutende Funde gab es in der Höhle Hohle Stein bei Soest. Auch hier fand man Steinwerkzeuge, vor allem Stielspitzen, die als Pfeilspitzen benutzt wurden, und Reste von Beutetieren, insbesondere dem Rentier. Das weist darauf hin, dass die Höhle von Rentierjägern der Ahrensburger Kultur genutzt wurde.

Die Römer in Nordrhein-Westfalen

Das Gebiet westlich des Rheins wurde in der römischen Kaiserzeit von den Römern erobert. Zwischen 58 und 50 v. Chr. eroberte Cäsar im Gallischen Krieg das Gebiet bis zum Rhein. Die Römer drangen in den nächsten Jahren immer mal wieder in das Gebiet rechts des Rheins vor. Sie errichteten dort auch Lager wie das Römerlager Haltern und drangen am Fluss Lippe vor. Langfristig konnten sie sich dort aber nicht halten. Die endgültige Niederlage kam im Jahr 9 n. Chr., als sie in der Varusschlacht durch den Heeresführer Arminius geschlagen wurden.

Im Jahr 85 wurde dann die römische Provinz Germania inferior gegründet (Niedergermanien). Sie lag links des Niederrheins. Teile der heutigen Niederlande gehörten auch dazu. Rechts des Rheins siedelten die Germanen. Das Gebiet rechts des Rheins nannten die Römer Germania magna. Die Grenze zwischen Germania inferior sowie Germania magna wird auch Niedergermanischer Limes genannt. Sie war eine wichtige Außengrenze des Römischen Reichs.

Die Römer gründeten Köln im Jahr 50 als Colonia Claudia Ara Agrippinensium und machten die Stadt zur Hauptstadt der Provinz. Um 310 entstand hier die erste Rheinbrücke, die Römerbrücke. Heute führt dort die Deutzer Brücke über den Rhein. Auf der anderen Seite hatten die Römer ein Militärlager errichtet (Divitia oder Kastell Deutz). Beide dienten der Grenzsicherung gegen einfallende Franken, aber auch, um Handel mit den Germanen treiben zu können.

Auf dem Gebiet des heutigen Xanten entstand die Stadt Colonia Ulpia Traiana. In Bonn wurde ein römisches Legionslager errichtet, ebenso im heutigen Neuss (Novaesium). Die Bewohner übernahmen einiges von der römischen Zivilisation. Auch Aachen war als Aquae Granni eine römische Siedlung. Schon die Römer wussten nämlich die heißen Thermalquellen hier zu schätzen.

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letzte Aktualisierung am 19.01.2024