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Geschichte Deutschlands von 1945 bis heute

Alliierte Besatzung (1945-1949)

Deutschland hatte also den Zweiten Weltkrieg verloren. Die Sieger waren die Alliierten, also Großbritannien, Frankreich, die USA und die Sowjetunion. Sie teilten Deutschland dann in vier Besatzungszonen auf. Auch die Hauptstadt Berlin wurde in vier "Sektoren" geteilt und jeweils einem der vier Länder zugeordnet. Die Ostgebiete wurden unter russische bzw. polnische Verwaltung gestellt. Die meisten Deutschen, die hier lebten, wurden vertrieben.

Während die USA, Großbritannien und Frankreich ein ähnliches politisches System hatten, wurde die Sowjetunion ganz anders regiert. Die Unterschiede waren so groß, dass man sich nicht darüber einigen konnte, wie es mit Deutschland weitergehen sollte. So wurde das Land schließlich geteilt. Aus den drei westlichen Zonen wurde die Bundesrepublik Deutschland, aus der Ostzone wurde die DDR, die Deutsche Demokratische Republik.

Bundesrepublik Deutschland und DDR (1949-1990)

1949 wurden zunächst die Bundesrepublik Deutschland, dann die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet. Es gab nun also zwei deutsche Staaten. Zwischen beiden verlief eine Grenze. Die Bundesrepublik berief sich auf eine demokratische Grundordnung und führte die Marktwirtschaft ein. Die DDR schloss sich eng der Sowjetunion an, wurde ein sozialistisch regierter Staat und betrieb Planwirtschaft.

Die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten wurde von der DDR immer weiter ausgebaut, weil viele Menschen die DDR verlassen wollten. Ihnen gefiel das System dort nicht. Das Verlassen der DDR war aber verboten und so flohen viele Leute. Die Grenze wurde mit Stacheldraht gesichert und rund um die Uhr bewacht. Sogar Selbstschussanlagen gab es. Bald blieb nur noch Berlin zur Flucht. Ging man dort in einen der westlichen Sektoren, war man schon in der Bundesrepublik. Weil nun so viele Menschen über Berlin flohen, machte man schließlich auch dieses Schlupfloch zu und baute im August 1961 die Berliner Mauer mitten durch die Stadt. Nun konnte man auch hier nur noch unter Todesgefahr fliehen.

40 Jahre lang war Deutschland geteilt. Das Leben in den beiden deutschen Staaten unterschied sich sehr. So durften die Menschen in der DDR zum Beispiel nur in bestimmten Ländern Urlaub machen, nämlich solche in Osteuropa, die ein gleiches politisches System besaßen, zum Beispiel Ungarn oder die Tschechoslowakei. Es gab auch innerhalb der DDR ein Überwachungssystem, mit dem alle aufgespürt werden sollten, die gegen das System waren. Dafür gab es die sogenannte Staatssicherheit, kurz auch Stasi genannt. Das gesamte Leben war auf das politische System ausgerichtet.

Erst 1989 kam es zur "Wende". Nach 40 Jahren wurde die Grenze geöffnet. Das hatte mehrere Gründe: Politisch herrschte "Tauwetter", seit ein Mann namens Michail Gorbatschow in der Sowjetunion an der Macht war. Er setzte Neuerungen durch. Aber es gingen auch viele Menschen in der DDR auf die Straße und protestierten. Viele andere fanden doch noch Fluchtwege, zum Beispiel über Botschaften der Bundesrepublik im Ausland. Wirtschaftlich war die DDR am Ende. Auch das trug zu ihrem Verfall bei.

Und schließlich erklärte ein Politiker bei einer Pressekonferenz, dass die Grenze offen sei – und Tausende von Menschen stürmten an die Grenzübergänge und verlangten die Öffnung. Was dann auch geschah. Das war am 9. November 1989.

1990 kam es schließlich zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Die DDR trat der Bundesrepublik bei und so wurde die deutsche Einheit vollzogen. Die Grenze und die Mauer wurden abgerissen.

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Das wiedervereinigte Deutschland (seit 1990)

Mit der Deutschen Einheit, die am 3. Oktober 1990 in Kraft trat, kamen nun fünf neue Bundesländer zu den bisherigen elf dazu. Das waren Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Bonn als Hauptstadt der Bundesrepublik wurde aufgegeben, Regierung und Parlament zogen nach Berlin.

Schon seit 1982 war Helmut Kohl (CDU) Bundeskanzler, er blieb bis 1998 im Amt. Mit Gerhard Schröder wurde dann ein Sozialdemokrat Bundeskanzler (bis 2005). 2002 löste der Euro die D-Mark als Währung ab. Deutschland gehört seitdem zu der Eurozone. Die Wahl 2005 gewann Angela Merkel (CDU), die das Amt bis 2021 innehatte. Ab 2013 regierte eine Große Koalition von CDU und SPD das Land. 2015/16 kam es zur Flüchtlingskrise in Deutschland, als sehr viele Menschen vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Irak nach Deutschland flohen. Die Bundestagswahl 2021 gewann die SPD, die nun mit einer Koalition aus SPD, Grünen und FDP regiert. Bundeskanzler ist seit dem 8. Dezember 2021 Olaf Scholz.

Bei der Wahl 2017 kam eine neue Partei in den Bundestag, die AfD (Alternative für Deutschland). Während 12,6 Prozent der Wähler diese Partei gewählt haben, sehen viele Menschen die Partei als rechts und rassistisch an. Bei der Wahl 2021 erhielt sie noch 10,3 Prozent.

Deutschland ist Gründungsmitglied des Europarates und der Europäischen Union. Es ist Mitglied der Vereinten Nationen, der OECD, der OSZE und der NATO.

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letzte Aktualisierung am 06.12.2023