Bahrains Flagge Bahrain

Frühzeit Bahrains

Bahrain war schon in sehr früher Zeit aufgrund seiner Lage ein wichtiger Stützpunkt für Handelsreisende, die sich auf dem Seeweg nach Indien befanden. In der Antike ließen sich die Griechen dort nieder, denen um 300 n. Chr. die Perser folgten. Im 7. Jahrhundert verbreitete sich dann der Islam in der Region und mit ihm die Araber. Bahrain war Teil eines größeren Staates, der die gesamte Arabische Halbinsel umfasste und von einem Kalifen beherrscht wurde.

Die Portugiesen kommen

Es kam immer wieder zu einem Wechsel zwischen arabischen und persischen Herrschern, bis die Portugiesen Anfang des 16. Jahrhunderts auf den Plan kamen. Denn diese suchten immer wieder gerne Orte auf, an denen sie Handel betreiben konnten. Vor allem die ansässige Perlenfischerei lockte sie ins heutige Bahrain. Erst im Jahr 1622 vertrieben die Perser die Portugiesen aus Bahrain.

Herrscherfamilie Al-Khalifa auf Bahrain

Die Familie Al-Khalifa floh in der Zeit von 1782/83 von Katar nach Bahrain und übernahm dort die Herrschaft. Bis heute ist sie dort ansässig und stellt die jeweiligen Herrscher des Landes.

Großbritannien als Schutzmacht

Im 19. Jahrhundert kam Großbritannien ins Spiel und schloss verschiedene Verträge mit Bahrain ab, um das Land zu schützen, gleichzeitig aber auch den britischen Einfluss in der Region weiter zu vergrößern. So blieb der Emir zwar offiziell Herrscher des Landes, das Land wurde aber zum Protektorat, also Schutzgebiet Großbritanniens. Der Protektoratsvertrag wurde im Jahr 1861 abgeschlossen.

Erdöl als wichtige Einnahmequelle des Landes

Wie in anderen Ländern der Region war der Handel mit Perlen ein wichtiges Einkommen für die Bewohner. Als man in Japan herausfand, wie Perlen auch künstlich hergestellt werden konnten, verlor Bahrain diese wichtige Einnahmequelle.

Allerdings entdeckte man schon im ersten Viertel des letzten Jahrhunderts Erdöl auf der Insel, so dass der Verkauf von Erdöl zu einer neuen Verdienstquelle wurde und den Perlenhandel ersetzte. Bahrain war somit der erste Golfstaat, in dem man Erdöl förderte. Der Emir von Bahrain baute mit den Einnahmen aus dem Erdölverkauf das Land aus, errichtete Straßen, Schulen und Krankenhäuser, so dass das Land immer wohlhabender wurde. Doch der Einfluss Großbritanniens bestand weiterhin und nicht jeder Bewohner Bahrains gab sich damit zufrieden. Es kam verstärkt zu Protesten der Bevölkerung.

Unabhängigkeit Bahrains

Die staatliche Unabhängigkeit erreichte Bahrain allerdings erst im Jahr 1971. Erster Herrscher im unabhängigen Bahrain war der Emir Isa Ibn Sulman Al-Khalifa. Es bestand die Frage, ob sich Bahrain wie auch Katar den Vereinigten Arabischen Emiraten anschließen sollte. Bahrain lehnte den Anschluss an diese Föderation allerdings ab. Es kam zwei Jahre später auch zu Wahlen von Volksvertretern, die allerdings nur wenig politische Macht ausübten.

Der Emir blieb der Alleinherrscher und wenn es weitere Einrichtungen gab, dann durften diese ihn nur beraten, aber keine wichtigen politischen Entscheidungen treffen. Doch es kam zu Aufständen. Nicht jeder wollte sich mit der Machtstellung des Emirs zufriedengeben. Dieser erweiterte trotzdem seinen Einflussbereich und löste das Parlament einfach auf. Seit diesem Zeitpunkt gab es kein Parlament mehr und der Emir war der Alleinherrscher in Bahrain. In dieser Zeit begannen auch die USA, Stützpunkte auf Bahrain einzurichten.

Doch in der Folge blieb es bei Konflikten und vor allem bei den Protesten der Schiiten gegen den Emir. Viele Schiiten wehrten sich, weil sie sich benachteiligt fühlten. Es kam auch zu Terrorakten und viele Schiiten mussten ins Gefängnis. Erst der Emir Hamad Ibn Isa Al-Khalifa ließ 1999 die politischen Gefangenen  frei und wollte wieder ein Parlament als Vertretung des Volkes einsetzen.

Neue Verfassung und konstitutionelle Monarchie

Zu einer neuen Verfassung kam es im Jahr 2002, durch die das ehemalige Emirat zu einer konstitutionellen Monarchie wurde, mit einem Parlament und einer unabhängigen Justiz. Frauen wurden Männern gleich gestellt und durften in Bahrain als erstem Staat in der Golfregion selbst wählen gehen und gewählt werden. So saßen in der Folge einige Frauen im Parlament. Auch 2006 und 2016 gab es wieder Wahlen, bei denen die Schiiten die meisten Stimmen für sich verbuchen konnten. Da der König allerdings sunnitischen Glaubens ist, gibt es immer wieder Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen den beiden Gruppen. Auch während des Arabischen Frühlings protestieren viele Schiiten gegen den König.

letzte Aktualisierung am 11.01.2021