Antigua und Barbuda
Die Ureinwohner auf Antigua und Barbuda
Erste Siedler kamen um 3000 v. Chr. nach Antigua und Barbuda. Sie waren Jäger und Sammler, verließen die Inseln aber später wieder. Um 400 v. Chr. siedelten dann die Saladoiden hier. Sie kamen aus dem Orinoco-Delta im heutigen Venezuela und eroberten nach und nach die Inseln gen Norden.
Verdrängt wurden sie dann um 1200 n. Chr. von den Arawak. Auch sie kamen von Südamerika, von wo sie mit ihren Kanus zu den Inseln paddelten. Die Arawak begannen Landwirtschaft zu betreiben und bauten Ananas, Mais und Süßkartoffeln an.
Doch auch sie wurden wieder verdrängt, als nämlich um 1500 die Kariben auf den Inseln ankamen. Diese Insel-Kariben werden auch Kalinago genannt. Im Gegensatz zu den Kariben, die heute noch an der Nordküste von Südamerika leben, sprachen die Kalinago eine Arawak-Sprache.
Kolumbus auf Antigua
Auf seiner zweiten Reise sichtete Christoph Kolumbus 1493 Antigua und nannte die Insel Santa Maria La Antigua, nach einer Schutzheiligen. Antigua bedeutet auf Spanisch "alt". Barbuda ist auch Spanisch und bedeutet "bärtig". Die Spanier besiedelten die Inseln jedoch nicht, wahrscheinlich weil die Kariben sich dagegen wehrten.
Britische Kolonie
1632 begann die Besiedlung Antiguas durch die Briten, die von St. Kitts und Nevis kamen. Beide Inseln waren nun britische Kolonien. In den 1660er Jahren kamen erste Siedler aus England, die sich auf beiden Inseln niederließen.
Zunächst baute man Tabak an, bald auch Zuckerrohr. Um die Plantagen zu bewirtschaften, wurden Sklaven aus Afrika auf die Inseln gebracht. Einer der Siedler, der mit dem Anbau reich wurde, war Christopher Codrington, dem bald weite Teile auf Barbuda gehörten. Nach ihm wurde der Hauptort der Insel benannt.
Als die Sklaverei 1834 abgeschafft wurde, fehlten die Arbeiter auf den Plantagen. Ein wirtschaftlicher Niedergang setzte ein. 1860 vereinigte man beide Inseln zu einer Kolonie.
Der Weg zur Unabhängigkeit von Antigua und Barbuda
Ab 1940 setzten Bestrebungen für die Unabhängigkeit der Inseln von Großbritannien ein. Das war vor allem Vere Cornwall Bird zu verdanken. Er setzte sich zunächst für die Arbeiter auf den Zuckerrohrplantagen ein, die unter erbärmlichen Bedingungen schufteten. Er gründete die Arbeiterpartei und wurde 1946 ins erste Parlament von Antigua und Barbuda gewählt.
Ab 1958 gehörten Antigua und Barbuda zur "Westindischen Föderation", die aber schon 1962 zerfiel.
1960 wurde Cornwall Bird Chefminister, 1967 Premierminister. Seine Partei stellte fast durchgängig die Regierung und den Premierminister. 1967 traten Antigua und Barbuda der Gruppe der Westindischen Assoziierten Staaten bei. Sie waren nun innenpolitisch selbstständig.
Von der Unabhängigkeit 1981 bis heute
1981 wurde Antigua und Barbuda ein unabhängiger Staat. Als Mitglied des Commonwealth of Nations ist der britische König allerdings weiter das Staatsoberhaupt. Vertreten wird er durch einen Generalgouverneur.
Vere Cornwall Bird wurde 1981 wieder zum Premierminister gewählt und blieb bis 1994 im Amt. In diesem Jahr übergab er das Amt an seinen Sohn Lester Bird.
2004 übernahm Baldwin Spencer von der Opposition das Amt.
Bis 2014 blieb die Partei UPP an der Macht, 2014 erfolgte erneut der Wechsel zur Arbeiterpartei. Gaston Browne wurde neuer Premierminister.