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Lebensraum Wasser: Süßwasser, Nordsee und Ostsee in Schleswig-Holstein

Süßwasser

Schleswig-Holstein ist wasserreich. Es gibt Seen, Teiche, Flüsse und Bäche, in denen bestimmte Tiere leben und in oder an denen bestimmte Pflanzen wachsen. Das Wasser hier ist Süßwasser.

Da finden sich Köcherfliegen an den Bächen, Süßwassermuscheln in der Schwentine oder der Lottbek, einem Bach im Kreis Stormarn. Auch Süßwasserschwämme und Bachneunaugen leben hier.

Nordsee

Neben den Gewässern mit Süßwasser gibt es aber ja in Schleswig-Holstein auch noch die Nordsee und die Ostsee. Hier ist das Wasser salzig. Die Nordsee ist geprägt durch die Gezeiten, also Ebbe und Flut. Das bei Niedrigwasser freigelegte Land ist das Watt, ein besonders schützenswerter Lebensraum. Er wurde darum auch als Nationalpark unter Schutz gestellt.

Alle Tiere und Pflanzen, die an und in der Nordsee leben, müssen mit Salz, Wind und den Gezeiten zurechtkommen und sich an diese Gegebenheiten anpassen. Im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer sind insgesamt etwa 700 Pflanzen- und 3.200 Tierarten zu finden. 250 der Tierarten sind endemisch, kommen also nur hier vor.

Schweinswale sind besonders typisch für die schleswig-holsteinische Nordsee, während sie im übrigen Wattenmeer der Nordsee weniger häufig vorkommen. Seehunde und (etwas seltener) Kegelrobben lassen sich auf den Sandbänken gut beobachten. Das sind die drei heimischen Meeressäugetierarten.

Bei den Vögeln sind die Brandgänse besonders typisch für das schleswig-holsteinische Wattenmeer. Die eher wie Enten aussehenden Vögel haben hier ihr Brutgebiet. Zwischen Juli und September verbringen sie ihre Mauser ebenfalls hier, und zwar in besonders großer Zahl um die Insel Trischen. Weitere typische Vögel sind Nonnengänse, Eiderenten, Ringelgänse, Austernfischer, Lachmöwen und Säbelschnäbler. Im Frühling und Herbst tummeln sich viele Zugvögel im Watt, um hier zu rasten.

Im Wasser wächst Seegras. Im nördlichen Schleswig-Holstein bedecken sie rund 6000 Hektar, während es in Niedersachsen oder den Niederlanden nur einen Bruchteil davon gibt. Am Übergang zum Land, auf den Salzwiesen, wachsen zum Beispiel Queller in der am häufigsten überspülten Zone, Andelgras, Strandaster und Strandflieder in dem etwas seltener überfluteten Bereich und Tausendgüldenkraut oder Strand-Wegerich dort, wo nur noch selten Meerwasser hingelangt. Je weniger oft das Land überspült, umso mehr auch nicht-salz-tolerierende Pflanzen können dort wachsen.

Herzmuscheln und Miesmuscheln finden Strandgänger an der Nordsee besonders häufig. Miesmuscheln werden gerade im schleswig-holsteinischen Wattenmeer aber von der Pazifischen Auster verdrängt.

Ein Tier, das durch seine Hinterlassenschaften bekannt ist, ist der Wattwurm. Ihn selbst bekommt man nur zu Gesicht, wenn er bei einer Wattwanderung mal ausgegraben wird. Wo ein Wattwurm sitzt, ist an den Sandhäufchen im Watt zu erkennen. Er gräbt sich nämlich eine u-förmige Röhre, in der er sitzt. Dort futtert er Sand, aus dem er seine Nahrung filtert. Der übrige Sand kommt dann an der einen Seite der Röhre als spaghettiartiger Haufen wieder heraus.

An Fischen sind Grundeln, Heringe und vor allem Plattfische wie Schollen zu finden. Nachgewiesen wurden 63 Arten. Ebenfalls im Wasser fühlen sich die Krebse Strandkrabbe, Nordseegarnele und Seepocken wohl. Dazu kommen Muscheln, Schnecken und Würmer.

Ostsee

Ganz anders präsentiert sich die Ostsee. Hier ist es milder und es gibt keine Gezeiten. Das Wasser ist viel weniger salzig als das der Nordsee. Allerdings ist der Salzgehalt nicht überall gleich. In der westlichen Ostsee, an der auch Schleswig-Holstein liegt, ist der Salzgehalt etwas höher als in der östlichen Ostsee. Das hat seinen Grund in der Verbindung zur Nordsee.

Der unterschiedliche Salzgehalt, aber auch die Küste mit ihren unterschiedlichen Formen wie Buchten und Bodden sorgt für eine Vielfalt an Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Zudem hat jede Tiefenzone im Meer ihre eigene Tier- und Pflanzenwelt. Allerdings ist die Ostsee im Vergleich zur Nordsee artenarm.

Nur sehr selten sieht man in der schleswig-holsteinischen Ostsee Seehunde oder Kegelrobben, etwas häufiger kommen Schweinswale vor. Sie vermehren sich auch in der Ostsee und bringen hier Junge zur Welt. Zur Fischwelt gehören Dorsch und Scholle, Hornhecht und Sandgrundel.

Typische Vögel sind Eiderente, Silbermöwe, Fluss- und Küstenseeschwalbe, Rotschenkel oder Kormorane. Mittelsäger brüten vor allem in Ufernähe auf dem Boden, der Gänsesäger hingegen sucht sich Baumhöhlen. Schellenten klingen im Flug wie Schellen, woran sie gut zu erkennen sind. Sie überwintern hier genauso wie Eisenten. Andere Vögel sind auf ihrem Zug zu beobachten. Erste Seeadler brüten wieder an der Ostsee.

Auf Seite 4 erfährst du etwas über die Lebensräume Moor, Grünland und Streuobstwiesen!

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letzte Aktualisierung am 13.02.2024