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Wald in Schleswig-Holstein

Es gibt zwar Wald in Schleswig-Holstein, doch insgesamt ist das Bundesland ist recht waldarm. Nur 10 Prozent der Landesfläche ist von Wald bedeckt. Das war nicht immer so. Doch der Wald wurde im Mittelalter gerodet, um Flächen für die Landwirtschaft zu erhalten. 1850 gab es sogar nur noch 4 Prozent Wald. Man forstete den Wald dann wieder auf, pflanzte aber vor allem Fichten und Kiefern. Die wuchsen auf den sandigen Böden der Geest am besten.

Der Anteil des Waldes nimmt von Norden nach Süden zu, außerdem von Westen nach Osten. Nur 3 Prozent Wald gibt es zum Beispiel in Dithmarschen. Größere Wälder gibt es nur im Süden, zum Beispiel der Sachsenwald und der Segeberger Forst.

Natürlicherweise kommen in Schleswig-Holstein vor allem Buchen vor, teilweise mit Eichen durchmischt - also Laubbäume. Der Anteil an Laubwald ist insgesamt sogar recht hoch mit 53 Prozent. Nadelbäume machen also 47 Prozent aus.  Ohne die frühere Aufforstung läge der Anteil aber noch niedriger. Die meisten Nadelbäume wachsen im Westen und auf der Geest.

Die Hälfte des heutigen Waldbestandes ist in Privatbesitz. Das ist ein recht hoher Anteil. Interessant ist auch, dass der schleswig-holsteinische Wald durch diese Geschichte recht jung ist. Die Hälfte des Waldes ist unter 40 Jahre alt.

Typische Vögel im Wald sind zum Beispiel der Eichelhäher, der Grünspecht, der Kleiber oder die Tannenmeise. Säugetiere, die man auch von anderswo kennt, leben auch hier im Wald: Dazu gehören Rehe, Wildschweine, Hirsche und Füchse genauso wie Baummarder, Iltisse oder Dachse. Kleine Mäuse gibt es auch, zum Beispiel Haselmaus, Rötelmaus oder Gelbhalsmaus.
 

Knicks in Schleswig-Holstein

Typisch für Schleswig-Holstein sind die Knicks. Vor allem in der Geest, aber auch im östlichen Hügelland, findet man sie. Knicks sind sogenannte Wallhecken. Mit ihnen grenzte man die Felder ab, schützte sie aber auch zum Beispiel vor Wind und vor Wild. Vor allem ab 1750 entstanden die Knicks. Denn damals wurde das bis dahin gemeinschaftlich bewirtschaftete Ackerland an einzelne Bauern aufgeteilt. Das nennt man auch Verkoppelung oder Flurbereinigung. Mit den Knicks teilte man also sein eigenes Land ab.

Auf einem Wall, den man zum Beispiel aus Feldsteinen errichtete, die dann mit Erde verdichtet wurden, pflanzte man auf der abgeflachten Oberseite Sträucher oder Bäume. Diese Pflanzen wurden immer wieder gestutzt, indem man die Zweige knickte und nach innen bog. So wurde die Hecke nicht zu hoch und man verdichtete sie auch noch. Alle zehn Jahre muss ein Knick "auf den Stock gesetzt" werden. Das heißt, dass er fast ganz abgeschnitten wird, bis auf den Stumpf. Nur so bleibt er so dicht, wie er sein soll.

Obwohl die Knicks ja nur schmale Steifen in der Landschaft sind, nehmen sie doch immerhin 1 Prozent der Landesfläche Schleswig-Holsteins ein. Würde man alle Knicks aneinander reihen, ergäben das etwa 46.000 Kilometer! Manchmal stehen übrigens zwei Knicks rechts und links von einem Weg. Solche Wege nennt man Redder.

Die Artenvielfalt in den Knicks ist groß. Man schätzt, dass rund 7000 Tierarten in den Knicks leben. Hier brüten zum Beispiel Goldammern, Dorngrasmücken oder Heckenbraunellen. Gerne halten sich hier auch Mäuse, Igel, Hasen und Rehe auf. Käfer, Bienen und Libellen schwirren um die Knicks herum.

Die Knicks selbst bestehen häufig aus Pflanzen wie Haselnusssträuchern, Schlehen, Weißdorn, Hainbuchen oder Brombeeren. Es gibt Knicks aus vielen Baum- und Straucharten, die sogenannten Bunten Knicks, aber auch solche, in denen nur eine Pflanzenart angepflanzt wurde.

Um größere landwirtschaftliche Flächen zu erhalten, die leichter zu bewirtschaften sind, wurden die Knicks früher oft beseitigt. Das ist in Schleswig-Holstein heute nicht mehr erlaubt.
 

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letzte Aktualisierung am 13.02.2024