Deutschland - Schleswig-Holsteins Flagge Deutschland - Schleswig-Holstein

Wirtschaft in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein trägt wirtschaftlich 2,9 Prozent zum gesamtdeutschen BIP bei (2022). Damit steht es unter den 16 Bundesländern an 10. Stelle. Von den elf Landkreisen gelten nur drei nicht als strukturschwach (Pinneberg, Segeberg und Stormarn). Die Wirtschaftskraft ist in den strukturschwachen Gebieten gering.

Unter den drei Bereichen, die man in der Wirtschaft unterscheidet, ist der der Dienstleistungen – wie überall in Deutschland – auch in Schleswig-Holstein am stärksten. In Schleswig-Holstein beträgt er rund 83 Prozent. Industrie macht 15 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung aus. Die Landwirtschaftet erwirtschaftet 1,4 Prozent. Das ist sehr wenig, aber doch das Doppelte als der Bundesdurchschnitt. Mehr zu den einzelnen Bereichen findest du auf den nächsten Seiten.

Schiffbau, Seehandel und Fischerei in SH

Eine der Säulen in der schleswig-holsteinischen Wirtschaft ist die maritime Wirtschaft.

Dazu gehört auch der Schiffbau. In Kiel etwa ist die größte deutsche Werft beheimatet, die ThyssenKrupp Marine Systems. Dort werden U-Boote und andere Marineschiffe gebaut. Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft ist Marktführer bei RoRo-Schiffen. RoRo steht für Roll on Roll off. Die Ladung wird nicht per Kran auf das Schiff gebracht und entladen, sondern sie wird auf das Schiff gefahren. Meistens sind es Laster oder Züge, die die Ladung transportieren. Die Werften von Lürssen-Kröger und Nobiskrug hingegen bauen riesige Luxusyachten. Von den deutschen Reedereien ist auch ein Viertel in Schleswig-Holstein ansässig.

Die Bedeutung des Seehandels hat in den letzten Jahren wieder zugenommen. Die direkten Verbindungen über die Ostsee nach Skandinavien, ins Baltikum, nach Finnland und Russland bietet dafür die besten Voraussetzungen. Über die Vogelfluglinie gibt es zudem eine direkte Bahn- und Straßenverbindung Richtung Kopenhagen, die nur durch eine kurze Fährverbindung über den Fehmarnbelt unterbrochen wird. Hier entsteht derzeit ein Tunnel, der die Fahrzeit nach seiner Fertigstellung dann noch einmal erheblich verkürzen wird.

Nicht zuletzt spielt auch der Fischfang eine Rolle. Zwei Drittel der deutschen Fischereiflotte ist in Schleswig-Holstein heimisch. 506 Boote gehörten 2019 zur Flotte. Dazu kommen 51 Binnenfischereibetriebe. Krabbenkutter sind auf der Nordsee unterwegs, während in der Ostsee vor allem Dorsch, Plattfisch und Hering gefischt wird. Hechte, aber auch Maränen, Barsche und Aale sind das Ziel der vielen Binnenfischer. Dazu kommt noch die Aquakultur, die Fische, Krebse und Muscheln produziert. In der Nordsee schwimmt die Miesmuschelproduktion auf einer Erfolgswelle. Etwas mehr als die Hälfte der Kutter- und Küstenfischer ist im Haupterwerb tätig.

Drei Wirtschaftsräume in Schleswig-Holstein

Man kann in Schleswig-Holstein drei große Wirtschaftsräume unterscheiden. Das ist zum einen das Gebiet rund um Hamburg, der "Speckgürtel" der Großstadt. Viele Unternehmen haben sich hier angesiedelt, etwa in Norderstedt, Ahrensburg, Pinneberg oder Quickborn.

Die Nordseeküste im Westen mit den Landkreisen Nordfriesland und Dithmarschen ist eher strukturschwach mit wenig Industrie. Hier wird mehr Landwirtschaft betrieben und vor allem spielt hier der Tourismus eine große Rolle. Dazu kommt der Bereich der Windenergie.

Der dritte Großraum ist die Ostseeküste mit den Städten Flensburg, Kiel und Lübeck. Hier spielt nicht nur der Seehandel eine große Rolle, sondern auch der Schiffbau. Dazu kommen wie an der Nordsee Tourismus und Windenergie.

Grenzhandel in Schleswig-Holstein

Eine ganz besondere Rolle spielt auch der Grenzhandel. Sehr viele Dänen kaufen nämlich in Schleswig-Holstein ein, weil zum Beispiel Bier oder Limonade dort deutlich günstiger sind als in Dänemark. 800 Millionen Euro werden jedes Jahr im Grenzhandel umgesetzt. Es gibt große Supermärkte direkt an der Grenze, aber auch Flensburg ist ein beliebtes Ziel der Dänen.

Größte Unternehmen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein gibt es besonders viele kleine und mittlere Unternehmen. Häufig sind dies Familienunternehmen. Darunter steckt auch so mancher Weltmarktführer, ohne dass dies bekannt ist.

Aber es gibt auch große Arbeitgeber im nördlichsten Bundesland. Die zehn größten Unternehmen in Schleswig-Holstein als Arbeitgeber sind:

  1. Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel (14.500 Mitarbeiter)
  2. Bartels Langness (10.000 Mitarbeiter)
  3. Drägerwerk Lübeck (6600 Mitarbeiter)
  4. Stadtverwaltung Kiel (5500 Mitarbeiter)
  5. Thyssen Krupp Marine Systems (3000 Mitarbeiter)
  6. Stadtverwaltung Lübeck (3000 Mitarbeiter)
  7. L. Possehl in Lübeck (2800 Mitarbeiter)
  8. Harry Brot in Schenefeld (2500 Mitarbeiter)
  9. Chefs Culinar in Kiel (2000 Mitarbeiter)
  10. Jungheinrich Norderstedt (18.000 Mitarbeiter)
     
1 2 3 4 5
letzte Aktualisierung am 13.02.2024