Deutschlands Flagge Deutschland - Schleswig-Holstein

Graugänse rasten auf ihrem Vogelzug auf einem Feld in Schleswig-Holstein.[ © Quelle: pixabay.com ]
Graugänse auf einem Feld in Schleswig-Holstein
Helgoland ist berühmt für seine Basstölpelkolonie. Die Meeresvögel scheinen immer zu lächeln.[ © Quelle: pixabay.com ]
Basstölpel auf Helgoland

Vögel in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein ist ein Paradies für Vögel. Rund 200 Arten brüten hier, sind also Brutvögel. Andere Vögel rasten auf dem Zug an den beiden Meeren oder den vielen Seen, wieder andere überwintern gleich hier.

Zugvögel überfliegen das Bundesland, wenn sie im Herbst aus dem Norden oder Osten kommen und wenn sie im Frühling zum Brüten zurückfliegen. Die wichtigste Route führt die Vögel dabei von Dänemark und Schweden über Fehmarn nach Ostholstein bzw. über das Land hinweg ins Wattenmeer. Diese Route trägt sogar als Straßen- und Bahnführung den Namen Vogelfluglinie.

Vor allem Nord- und Ostsee bieten Lebensraum für viele verschiedene Vögel. See-, Wasser- und Watvögel fühlen sich hier pudelwohl. Mit Helgoland besitzt das Bundesland zudem eine Insel, auf der Seevögel wie Basstölpel und Trottellummen brüten, die sonst in Deutschland gar nicht vorkommen.

Aber auch die großen Seen wie der Plöner See und der Selenter See bieten mit ihrem Wasser und den Bruchwäldern am Ufer besondere Lebensräume, etwa für Rohrdommel, Kranich oder Weidenmeise.

Steinwälzer gehören zu den Vögeln, von denen nur wenige in Schleswig-Hosltein brüten.[ © Quelle: pixabay.com ]
Steinwälzer auf Helgoland

Viele Arten, geringer Bestand

Während einerseits die Anzahl an Arten hoch ist, ist jedoch der Bestand oft eher niedrig. Die Anzahl der Brutpaare einer Art ist also nicht so hoch. Gründe dafür sind wenig Wald, viel landwirtschaftliche Nutzfläche und generell eine Abnahme der Häufigkeit Richtung Norden.

Die Nilgans stammt eigentlich aus Afrika. Sie breitet sich in Deutschland immer mehr aus. Auch in Schleswig-Holstein lebt sie inzwischen.[ © Quelle: pixabay.com ]
Nilgans

Neue Arten

Unter den Vögeln Schleswig-Holsteins sind wie in ganz Deutschland auch Arten, die ursprünglich nicht heimisch waren. Man nennt solche Tiere Neozoen. 13 Arten hat man hier in Schleswig-Holstein schon gefunden.

Solche Vogelarten sind zum Beispiel die Nilgans, die Mandarinente und sogar der Nandu. Auch der brütet hier, nachdem einige der Laufvögel aus einer Farm entkommen sind.

Möwen sieht man Nord- und Ostsee besonders häufig. Worüber sich diese zwei wohl unterhalten? Sie wurden auf Amrum fotografiert.[ © Quelle: pixabay.com ]
Möwen auf Amrum

Die häufigsten Vögel

Die häufigsten in Schleswig-Holstein vorkommenden Vögel sind Buchfink, Amsel und Haussperling. Ebenfalls oft findet man Kohlmeise, Zaunkönig, Zilpzalp, Blaumeise, Rotkehlchen, Fitislaubsäger und Mönchgrasmücke. Das sind die zehn häufigsten Vögel. Es sind alle Singvögel.

Unter den Greifvögeln ist der Mäusebussard der häufigste Vogel. Am Meer ist die Chance besonders hoch, einem Austernfischer, einer Lach-, Herings- oder Silbermöwe zu begegnen. An Seen und Flüssen tummeln sich viele Blessrallen und Stockente, im Wald hämmert der Buntspecht und hockt der Waldkauz.

Im Wattenmeer von Schleswig-Holstein lebt ein Drittel aller deutschen Rotschenkel. Dieser wurde auf Amrum aufgenommen. Der Schnepfenvogel brütet auch gerne auf Feuchtwiesen, doch die werden immer weniger.[ © Quelle: pixabay.com ]
Rotschenkel

Seltene Vögel

Doch es gibt nicht nur häufige, sondern auch seltene Vogelarten in Schleswig-Holstein. So manche Art ist auch schon ausgestorben, andere sind bedroht davon. Vor allem die Vögel des Grünlands haben ein Problem, weil ihr Lebensraum immer mehr abgenommen hat. So wurden zum Beispiel brach liegenden Felder immer weniger.

Wiesenvögel wie Weißstorch, Kiebitz, Bekassine, Uferschnepfe oder Rotschenkel werden immer seltener, ebenso Vögel, die auf Feldern leben, wie Rebhuhn, Wachtel, Feldlerche, Gold- und Grauammer. Dafür nehmen die Arten in den Städten zu.

Alpenstrandläufer machen Rast an Schleswig-Holsteins Küsten.[ © Quelle: pixabay.com ]
Alpenstrandläufer auf Helgoland

Naturschutz für Vögel

Doch es gibt auch gute Entwicklungen. So wird Schilf nicht mehr gemäht und Teile der großen Köge im Westen wie der Speicherkoog stehen unter Naturschutz. Röhrichtvögel haben darum hier einen für sie wunderbaren Lebensraum gefunden. Zu ihnen zählen Rohrweihen, Bartmeisen, Rohrammern, Schilfrohrsänger und Teichrohrsänger.

Auf den offenen Flächen der Köge finden Kiebitze, Rotschenkel, Feldlerchen und Wiesenpieper eine Heimat. Neben Vögeln, die im Koog brüten, kommen auch viele Arten, um hier auf ihrem Zug zu rasten. Der Alpenstrandläufer und die Brandgans gehören zum Beispiel zu diesen Vögeln.

Vogelparadiese

Brandseeschwalben brüten auf Norderoog. Diese hier wurden allerdings vor Helgoland gesichtet.[ © Quelle: pixabay.com ]
Brandseeschwalben in der Nordsee

Ein besonderes Vogelparadies ist die Hallig Norderoog. Sie ist nämlich unbewohnt bis auf einen Vogelwart. Viele Seevögel brüten und rasten auf Norderoog. Für Brandseeschwalben ist die Hallig sogar die einzige Heimat innerhalb von Schleswig-Holstein. Die Kolonie umfasst mehrere tausend Brutpaare. Aber auch Lachmöwen, Graugänse, Austernfischer, Eiderenten, Küsten- und Flussseeschwalben brüten hier.

Ein besonderes Gebiet für Sturmmöwen ist hingegen Graswarder, ein Naturschutzgebiet vor Heilighafen. Auf der schmalen Halbinsel  befindet sich die letzte größere Kolonie der kleinen Möwenart an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Aber auch Säbelschnäbler und Brandgänse brüten hier.

Graureiher hingegen haben in Haseldorf im Elbvorland eine bedeutende Brutkolonie.

Noch mehr Vögel in Schleswig-Holstein

Diese Lachmöwen wurden in Flensburg gesichtet.[ © Quelle: pixabay.com ]
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letzte Aktualisierung am 26.05.2021