Bulgarien
Wer lebt in Bulgarien?
In Bulgarien leben rund 7,2 Millionen Menschen. Die Mehrheit von ihnen, nämlich 74 Prozent, lebt in einer Stadt. Die meisten Städte liegen in den Tiefebenen. Nach Sofia sind Plowdiw, Warna, Burgas, Russe und Stara Sagora die größten Städte des Landes. Im Durchschnitt bekommt jede Frau 1,6 Kinder. Viele Bulgaren haben in den 1990er Jahren ihre Heimat verlassen, um woanders Arbeit zu suchen, vor allem in Spanien, Italien und Deutschland. 76 Prozent der Einwohner Bulgariens gehören der orthodoxen Kirche an. 1,1 Prozent sind Protestanten und 0,8 Prozent sind Katholiken. 10 Prozent sind Muslime.
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Bulgaren, Türken und Roma
85 Prozent der Einwohner zählen zum Volk der Bulgaren. Die Bulgaren sind ein südslawisches Volk und somit mit Serben, Kroaten oder Mazedoniern verwandt. Etwa ein Viertel bis ein Drittel der Bulgaren stammt aus den südlich gelegenen Landschaften Thrakien und Mazedonien, von wo sie im frühen 20. Jahrhundert bis nach dem Ersten Weltkrieg flohen.
Knapp 9 Prozent der Einwohner Bulgariens sind Türken. Sie werden auch Balkantürken genannt. Sie siedelten ab dem 14. Jahrhundert auf dem Balkan, als diese Region zum Osmanischen Reich gehörte. Viele Türken blieben dann dort wohnen, auch als die osmanische (türkische) Herrschaft ab dem 19. Jahrhundert zurückgedrängt wurde.
4,9 Prozent der Einwohner sind Roma. Diese Volksgruppe lebt auch in Rumänien, der Slowakei oder Ungarn. Überall sind sie eine Minderheit ohne eigenen Staat. Gemeinsam ist ihnen ihre Sprache, das Romanes. Die Roma wurden früher verfolgt und vertrieben. Auch heute sind sie meistens Außenseiter der Gesellschaft. Sie bekommen eine schlechtere Bildung und finden schwerer Arbeit als andere. Sie werden beschimpft und die Leute schauen auf sie herab.
Es gibt noch kleine Minderheiten, die in Bulgarien leben. Das sind Russen, Armenier, Rumänen und Pomaken. Pomaken sind Muslime, die im Südwesten von Bulgarien leben.