Kasachstans Flagge Kasachstan

Die Nomadenstämme Kasachstans

Bis in die Altsteinzeit reicht die Geschichte dieser Region zurück. Schon zu dieser Zeit war sie von verschiedenen nomadischen Völkern besiedelt. Dies beweisen Funde aus dieser Zeit, allerdings handelte es sich damals natürlich nicht um den heutigen Staat Kasachstan. In der Steppe des heutigen Kasachstans setzten sich in der Zeit vom 6. bis zum 3. Jahrhundert v. Chr. die Saken durch. Diese Saken waren Vertreter der Kultur der Skythen. Viele Nomadenstämme durchwanderten diese Region Zentralasiens. 

Herrschaft der Mongolen

1218 begann die Herrschaft der Mongolen, die ab diesem Zeitpunkt nicht nur über das Gebiet des heutigen Kasachstan herrschten, sondern sich ein riesengroßes Weltreich im Osten Asiens erobert hatten. Diese Herrschaft dauerte bis 1395. Im Laufe des 15. Jahrhunderts schlossen sich verschiedene Stämme zusammen und es entstand die Volksgruppe, die wir heute als "Kasachen" bezeichnen. Ihr Ursprung liegt in mongolischen sowie turksprachigen Stämmen. Das Jahr 1465 steht für die Bildung eines gemeinsamen Khanats. Dieses Khanat wird als eigener kasachischer Staat gefeiert. Doch die Einheit währte nicht lange, man teilte sich wieder und verschiedene Horden bekämpften sich.

Kasachen-Khanat

Diese Horden unterwarfen sich in der Zeit zwischen 1731 und 1742 dem Russischen Kaiserreich. 1801 versuchten die Kasachen noch einmal ein unabhängiges Khanat zu bilden, was aber misslang. Ihr Anführer Buqai Khan musste sich den Russen unterwerfen und das Kasachen-Khanat ging 1822 unter.

1868 wurde Kasachstan Teil des russischen Zarenreiches. 1925 nannte man das Land in "Kasachische Autonome Sowjetrepublik" um. Man versuchte die im Land herumziehenden Nomadenstämme zwanghaft sesshaft zu machen. Doch das wollten die Hirten nicht, so flohen viele ins Ausland, vor allem nach China. Die Tiere, eine wichtige Ernährungsgrundlage für Kasachstan, nahmen sie mit oder töteten sie. Die Folge war eine sehr schlimme Hungersnot, weil die Sowjets die Kasachen nicht so leben lassen wollten, wie sie schon immer gelebt hatten. 1936 wurde die Kasachische Sowjetrepublik Teil der Sowjetunion. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges kamen durch Stalin viele Russlanddeutsche nach Kasachstan.

Atomgelände

Die Sowjetunion errichtete in Kasachstan ein Atomtestgelände. Hier fanden ab 1949 sehr viele Atomtests statt, teilweise auch oberirdisch. Die Schäden sind heute noch sichtbar.

Unabhängiges Kasachstan

1991 erklärte Kasachstan seine Unabhängigkeit. Seit 1995 ist Kasachstan eine souveräne und demokratische Präsidialrepublik. Zumindest steht es so auf dem Papier.

Nursultan Ä. Nasarbajew war lange Zeit der Präsident des Landes. Seine Macht existierte fast uneingeschränkt. Er traf alle wichtigen Entscheidungen im Land. 2007 gab es eine Verfassungsänderung, so konnte der Präsident immer wiedergewählt werden. Bei den Präsidentenwahlen 2005 und 2011 ist es allerdings wohl nicht mit rechten Dingen zugegangen, ausländische Beobachter sprechen von Wahlbetrug.

Beziehung zu Russland

Doch trotz der Unabhängigkeit bestehen die wirtschaftliche Beziehungen zu Russland weiter. Und nicht nur diese: So gibt es einen Nichtangriffspakt mit Russland, China, Kirgisistan und Tadschikistan. Seit Mai 2001 gibt es einen Sicherheitspakt mit Russland, Weißrussland, Armenien, Kirgisistan und Tadschikistan. Der Präsident versucht gleichzeitig eine Annäherung an Europa, um ausländische Investoren zu finden, die dort Firmen ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen. Mittlerweile kehren auch viele Menschen zurück, die vor einigen Jahren nach Deutschland ausgewandert waren, um in ihrer alten Heimat wieder Fuß zu fassen. Einigen gelingt dies auch und sie schaffen neue Arbeitsplätze für die Menschen vor Ort.

Korruption

Ein großes Problem ist die Bestechung. Das Fremdwort dafür heißt Korruption. Wer seine Kinder in einen Kindergarten schicken will, muss dafür jemanden bestechen. Für eine gute Schule fließt ebenfalls Geld. Wer einen Regierungsauftrag erhalten will, muss dafür ebenfalls zahlen. Den Auftrag bekommt dann der, der bereit ist, am meisten zu zahlen.

Politische Situation heute

Es gibt in Kasachstan keine Versammlungsfreiheit im Land, die freie Presse ist verboten, Kritik an der Regierung wird bestraft und im Parlament sitzen nur präsidententreue Parteien. Die Politik unterbindet jede Kritik. Die Regierung hat Angst, dass sich die Menschen irgendwann widersetzen. So sorgt der Präsident einerseits für eine politisch stabile Situation im Land, damit sich auch ausländische Firmen niederlassen. Gleichzeitig wird jede Opposition, jede andere Meinung, im Keim erstickt. So zahlen die unabhängigen und sich oft so frei fühlenden Kasachen einen hohen Preis für ihr Wachstum, das auch nur einem kleinen Teil des Landes zu Gute kommt. 

Präsident von Kasachstan

Der jetzige Präsident der Republik Kasachstan hießt Kassym-Schomart Tokajew. Die Amtszeit des Präsidenten betrug im Normalfall fünf Jahre und ein Präsident konnte in Kasachstan für zwei Amtszeiten gewählt werden. 2022 wurde in Kasachsten die Verfassung geändert. Jetzt hat der Präsident eine Amtszeit von 7 Jahren.

letzte Aktualisierung am 21.08.2023