Georgiens Flagge Georgien

Georgiens Wirtschaft

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 brach Georgiens zuvor blühende Wirtschaft ein. Inzwischen hat sie sich aber wieder erholt, nachdem Bürgerkriege in Abchasien und Südossetien für weitere Einbrüche gesorgt hatten. Jährlich wächst die Wirtschaft im Durchschnitt um 5 Prozent.

Dennoch beträgt die Arbeitslosigkeit noch immer 11 Prozent, viele Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze (5,8 Prozent der Bevölkerung). Landwirtschaft wird häufig als Subsistenzwirtschaft betrieben, also vor allem für den eigenen Bedarf. Nur kleine Überschüsse werden auf dem Markt verkauft.

Vorbildlich bekämpft wurde hingegen die Korruption. Und auch die eigene Stromversorgung wurde so weit aufgebaut, dass Georgien inzwischen sogar Überschüsse produziert.

Landwirtschaft in Georgien

9 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung stammen aus der Landwirtschaft. Viele Menschen arbeiten in diesem Bereich, nämlich etwa die Hälfte der Bevölkerung! Die klimatischen Bedingungen sind gut. Die Berge im Norden und Süden schützen das Land vor Kälte und Wind, im Westen ist es warm und es regnet ausreichend, im Osten gibt es Staudämme und Kanäle zur Bewässerung. Die Höfe sind meist kleine Familienbetriebe.

Weizen, Mais und Kartoffeln sind wichtige Anbauprodukte für die eigene Bevölkerung. Im Westen wird mehr Mais angebaut, im Osten mehr Weizen. Pfirsiche, Aprikosen, Äpfel und Wassermelonen gedeihen hier ebenfalls gut. Angebaut werden auch Weintrauben (vor allem für Wein), Zitrusfrüchte, Tee und Haselnüsse.

Auch Viehzucht spielt eine Rolle. Traditionell werden im Westen vor allem Rinder gehalten, im Osten mehr Schafe. Aus Milch wird häufig Käse hergestellt.

Wenig Industrie in Georgien

Industrie ist in Georgien bisher wenig entwickelt. Sie hat einen Anteil an der Wirtschaft von 25 Prozent. Es gibt Fabriken für Stahl, Chemikalien und Holzprodukte. Im Bergbau werden Mangan, Kupfer und Gold gefördert. Großes Potential besteht noch bei Mineralwässern, denn es gibt hier viele Quellen. Das Wasser aus dem Kurort Bordschomi wurde sogar schon zum Exportschlager.

Stärker ausgebaut wurde der Bereich der Dienstleistungen, der bei 65 Prozent liegt. Er umfasst Finanzdienstleistungen, aber auch den Tourismus. Zwischen 2010 und 2014 verdoppelte sich die Anzahl der Touristen. Mehr als fünf Millionen Besucher kommen im Jahr. 2017 kamen sogar 7,6 Millionen Besucher. Die meisten kommen aus Armenien und der Türkei, doch auch aus der EU steigen die Besucherzahlen.

Pipelines für Erdöl und Erdgas

Für den Export besonders wichtig ist das Erdöl. Strategisch bedeutsam ist die 2005 fertig gestellte Ölpipeline (Leitung), die von Baku in Aserbaidschan durch Georgien hindurch in die Türkei führt. Nach den Anfangsbuchstaben der Hauptorte Baku, Tiflis und Ceyhan wird sie auch BTC-Pipeline genannt.

Die Abhängigkeit des Westens von russischem Erdöl wurde mit dieser Pipeline verringert. Auch Erdgas wird inzwischen über die bis Erzurum in der Türkei parallel verlaufende Südkaukasus-Pipeline bis in die Türkei transportiert.

Wirtschaft in Georgien

letzte Aktualisierung am 14.07.2023