Komorens Flagge Komoren

Besiedlung der Komoren

Die Komoren wurden relativ spät besiedelt, circa um 500 n. Chr. Man geht davon aus, dass dies durch Bantustämme aus dem ostafrikanischen Raum geschah, auf die später Menschen aus dem indonesischen Raum folgten.

Diese Völker trafen damals wohl auf eine noch weitgehend unberührte Natur und errichteten erste Siedlungen auf den Inseln. Händler aus dem arabischen Raum folgten und sie brachten ihre Religion, den Islam, mit. Es folgten wieder Einwanderer von der ostafrikanischen Küste und Einwanderer von der Nachbarinsel Madagaskar. So wurden die Inseln stark von arabischen und afrikanischen Einflüssen geprägt. Die Menschen bauten Moscheen, um ihrem Glauben nachzugehen und viele arbeiteten auch als Händler.

Die Europäer kamen

Um 1500 entdeckten Seefahrer aus Portugal auf ihren Seereisen die Komoren und blieben erst einmal auf der Insel Grande Comore, der größten der insgesamt vier Inseln der Inselgruppe. Wenige Jahre später kamen Menschen aus dem persischen Raum, ließen sich auf den Inseln nieder und gründeten Sultanate. Ähnlich wie die Städte an der ostafrikanischen Küste zählten die Komoren zur ostafrikanischen Suaheli-Kultur. Die Herrschaft hatten Familien aus Persien und Arabien inne.

Piraten und Sklavenhändler

Auch Piraten interessierten sich verstärkt für die Inseln der Komoren. Sie fanden Schutz in den versteckten Buchten der Küsten. Sie beuteten die Wälder aus, indem sie das Holz für den Bau ihrer Schiffe verwendeten. Auch ein Volksstamm aus Madagaskar, die Sakalava, die Sklavenhändler waren, übernahmen über Teile der Komoren die Herrschaft. Zu dieser Zeit blühte der Handel mit Sklaven und wegen der geringen Entfernung zu Madagaskar kamen die Sakalava auf die Komoren und versklavten die Bewohner.

Französische Kolonie

1841 wurde zunächst die Insel Mayotte zum Protektorat Frankreichs und die Franzosen verboten den Handel mit Sklaven. Die anderen Inseln folgten. Die auf den Inseln bestehenden Sultanate blieben aber weitgehend erhalten, standen nun aber unter französischem "Schutz". Seit dem Jahr 1887 zählten die Inseln Anjouan, Grand Comore und Mohéli ebenfalls zum "Protektorat der Komoren".

1912 wurden sie als Kolonie dem Generalgouverneur von Madagaskar unterstellt. Der Sklavenhandel war zwar verboten, doch die französischen Geschäftsleute, die große Plantagen errichteten, beuteten die Arbeiter aus, die dort Produkte wie Kaffee, Kakao oder Gewürze zu Hungerlöhnen anbauten.

Weg in die Unabhängigkeit

Die Komoren erhielten am 6. Juli 1975 ihr Unabhängigkeit. Präsident wurde Ahmed Abdallah, der aber nur durch die Hilfe eines Söldnerführers namens Bob Denard an die Macht gelangte. Diese beiden herrschten diktatorisch und beuteten das Land aus. Nach einem Wechsel gelangten sie 1978 wieder an die Macht und erklärten nun die Komoren zu einer islamischen Bundesrepublik.

Der Präsident stand an der Spitze einer Einheitspartei, das Land wurde nicht demokratisch regiert. Dies führte dann auch zur Ermordung von Ahmed Abdallah. An dem Mord war auch sein ehemaliger Unterstützer beteiligt. Es kam in Folge zu mehreren Regierungswechseln und Putschen, bei denen Bob Denard immer wieder eine Rolle spielte. 1995 wurde er dann aber festgenommen.

Die Komoren heute

Heute ist die Union der Komoren eine islamische Bundesrepublik, bei der jede Insel weitgehende Selbstständigkeit besitzt. Grundlage ist die Verfassung des Jahres 2001. Zugrunde gelegt ist das Rechtssystem Frankreichs sowie die islamische Scharia, also das islamische Recht. Jede Insel besitzt ein eigenes Parlament und einen gewählten Gouverneur. Die Insel Mayotte steht jedoch weiter unter französischer Verwaltung.

Es gibt für die Inseln aber ein gemeinsames Staatsoberhaupt, das alle fünf Jahre gewählt wird. Dieser Regierungschef ernennt dann auch die Minister des Landes. 2011 wurde Dr. Ikililou Dhoinine zum Staatspräsidenten der Komoren gewählt, 2016 übernahm Azali Assoumani das Amt. Er war schon von 1999 bis 2006 Präsident der Komoren.

letzte Aktualisierung am 04.01.2021