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Der jüngste Staat Europas: Kosovo

Der Kosovo ist der jüngste Staat Europas. Im Jahr 2008 machte sich die heutige Republik von Serbien unabhängig.  Viele Konflikte prägen die Geschichte des Kosovo. Der Grund für die vielen Konflikte und Kriege ist der Streit um die Frage “Wem gehört der Kosovo?”. Der Streit wurde und wird erbittert zwischen der serbischen und albanischen Bevölkerung, sowie einigen Minderheiten ausgefochten. Die Geschichte des Kosovo ist also auch eng mit der Geschichte der Länder Serbien und Albanien verknüpft.

Antike und Mittelalter

Im ersten Jahrtausend v. Chr. besetzten die Illyrer viele Gebiete der heutigen Balkanstaaten. Die Illyrer bildeten jedoch nicht die einzige Volksgruppe in der Region, auch die Thraker lebten dort. Deren Einflussgebiete grenzten im Gebiet des heutigen Kosovo aneinander. Die Gegend, in der sich heute der Kosovo befindet, wurde dann zu mehreren Königreichen der Dardaner, einem illyrischen Stamm erklärt. Sie wurden im Jahr 76 v. Chr. jedoch von den Römern besiegt. Nach der Teilung des Römischen Reichs gehörte das Gebiet des heutigen Kosovo zum Byzantinischen – also oströmischen – Reich. Damals siedelten sich viele slawische Stämme in der Gegend an, die ab dem 7. Jahrhundert „Serbinnen und Serben“ genannt wurden. Die serbische Bevölkerung beherrschte dann viele Teile des westlichen Balkans und gewannen zunehmend an Einfluss. Sie regierten in verschiedenen Fürstentümern. Ab dem 9. Jahrhundert wurde die serbisch-orthodoxe Religion sowohl von den Machthabern als auch dem Volk ausgeübt. Das Byzantinische Reich versuchte zwar immer wieder seinen Einfluss zurückzugewinnen, verlor diesen aber zu Beginn des 12. Jahrhunderts vollständig. Zwischen dem 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts errichteten zwei Herrscher Fürstentümer, die sich unabhängig von Byzanz machten. Beide wurden später zu Königreichen und vergrößerten sich, auch über das heutige Kosovo-Gebiet.

Die Schlacht auf dem Amselfeld und die Osmanische Herrschaft

1389 kam es auf dem Amselfeld zu einer Schlacht zwischen serbisch-bosnischen Truppen und osmanischen Truppen. Das Amselfeld ist eine Ebene im heutigen Süd-Osten des Kosovo. Die serbischen Truppen wurden vom Fürsten Lazar angeführt. Die osmanischen Gruppen besiegten zwar die serbisch-bosnischen, nichtsdestotrotz wurde die Schlacht auf dem Amselfeld eine Heldengeschichte für die serbischen Menschen. Warum war das so? Der serbische Fürst Lazar Hrebeljanović starb einen Märtyrertod. Diesen halten manche Serb*innen für eine Heldentat, um den Vormarsch der Osmanen zu stoppen und das christliche Europa zu retten. Seit der Schlacht auf dem Amselfeld sehen viele Serbinnen und Serben das Gebiet des heutigen Kosovo als Zentrum ihrer Kultur und ihrer Landsleute an. Auch heute noch erinnert in Serbien ein nationaler Feiertag an die Schlacht auf dem Amselfeld. Die Niederlage der serbisch-bosnischen Allianz auf dem Amselfeld machte den Osmanen nach und nach den Weg frei für eine Eroberung des gesamten Balkans. Eine Allianz ist der Zusammenschluss von verschiedenen Partnerinnen und Partnern, die gemeinsam ein Ziel erreichen wollen. Im Jahr 1453 eroberten die Osmanen schließlich Byzanz, womit der Eroberung des gesamten Balkans nichts mehr im Wege stand.  Sie eroberten nach und nach das Serbische Reich, zu dem auch das Gebiet des heutigen Kosovo zählte. 1459 schlossen sie Serbien an das Osmanische Reich an. Mit der Herrschaft der Osmanen im Südosteuropa des 15. Jahrhunderts konvertierten viele Menschen, darunter viele albanische zum Islam. Viele Moscheen wurden errichtet und die Familien, die nicht muslimisch werden wollten, mussten eine extra Steuer an die Osmanen bezahlen.

Wer wohnte während der osmanischen Herrschaft im Kosovo?

Unter der Herrschaft der Osmanen wohnten viele Albanerinnen und Albaner, die zum Islam konvertiert waren in der Region des Kosovo. Neben der albanischen Bevölkerung wohnten jedoch auch viele Serbinnen und Serben insbesondere im Osten des Landes. Hier fühlten sie sich aufgrund der Amselfeldschlacht zuhause.

Das Ende der osmanischen Herrschaft

Lange blieb der Balkan unter der Herrschaft der Osmanen, doch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts regte sich Widerstand. Serbien wollte ein eigener Staat werden und wurde dabei von Russland unterstützt. Russland kämpfte damals auch gegen das Osmanische Reich. 1817 entstand dann das Fürstentum Serbien, das 1867 die Selbstverwaltung erlangte. Kurz darauf wurde Serbien auf dem Berliner Kongress 1878 als unabhängig anerkannt. Auch unter der albanischen Bevölkerung, kam es zu Aufständen. Sie verstanden sich zwar lange gut mit den osmanischen Besatzern, da sie die Religion teilten. Aber die Osmanen wollten unbeliebte Reformen durchsetzen, das gefiel vielen Albaner*innen nicht. Die Liga von Prizren bildete eine erste Nationalbewegung und bald forderte man die Unabhängigkeit für die albanischen Provinzen.

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letzte Aktualisierung am 21.08.2023