Albaniens Flagge Albanien

Wer war Enver Hoxha?

Enver Hoxha war viele Jahre lang der Chef von Albanien. Er bestimmte fast alles im Land – von 1944 bis 1985. Er wollte, dass alle Menschen gleich sind, aber er erlaubte keine freie Meinung und ließ viele Menschen bestrafen, die anders dachten.

Er ließ das Land abschotten, sodass kaum jemand reisen durfte. Auch viele kleine Bunker wurden gebaut, weil er Angst vor Feinden hatte.

Heute ist Albanien ein freies Land – aber viele Menschen erinnern sich noch an die Zeit, in der Enver Hoxha alles bestimmte.

Albanien Politik: Annäherung an die Volksrepublik China und Abschottung

1955 wurde Albanien ein Teil des Warschauer Pakts und der UNO. Die Beziehungen zur Sowjetunion entwickelten sich immer schlechter. Das hing mit der Entstalinisierung zusammen. Unter Hoxha näherte sich Albanien immer mehr der ebenfalls kommunistischen Volksrepublik China an.

Das half der albanischen Wirtschaft, brachte jedoch Folgen mit sich. 1967 wurden Religionen in Albanien verboten. Das hatte die Zerstörung von Moscheen und Kirchen zur Folge. Viele Geistliche wurden ermordet oder verhaftet. Von den Nachbarländern schottete Albanien sich zunehmend ab und trat auch aus dem Warschauer Pakt wieder aus. Auch von China begann Albanien sich abzuschotten. Erst der Tod von Enver Hoxha führte zu einer vorsichtigen Öffnung des Landes gegenüber anderen Staaten.

Nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft

Wie in vielen kommunistischen Staaten machte sich auch in Albanien bald eine tiefe wirtschaftliche Krise breit. Viele Menschen litten unter Hunger und Armut. In den 1990er Jahren endete die Herrschaft des kommunistischen Regimes, nicht aber die wirtschaftlichen Missstände.

Diese führten zu einer Massenauswanderung von Albanern nach Griechenland und Italien. Verzweifelt suchte die neue, demokratisch gewählte kommunistische Regierung den Anschluss an die Nachbarländer und an die Europäische Union. 1995 wurde Albanien in den Europarat aufgenommen.

Schlechte Wirtschaft und schlimme Zustände in Albanien

1997 verloren viele Albaner durch einen Betrug ihr Erspartes. Dafür wurde die Regierung verantwortlich gemacht. Es kam zu Unruhen und Aufständen in der Bevölkerung. Man spricht auch von dem "Lotterieaufstand". Als die Regierung nicht zurücktreten wollte, spitzte sich die Situation zu. Viele Albaner kamen bei Straßenschlachten ums Leben oder flohen aus dem Land. Es kam zu Neuwahlen und eine sozialistische Partei übernahm die Führung des Landes.

Durch Misswirtschaft war Albanien 1998 das ärmste und rückständigste Land in ganz Europa. Erst im Jahr 2000 konnte man langsam ein Wirtschaftswachstum erkennen. Dieser Fortschritt gelang vor allem durch die Förderung westlicher Industriestaaten. 2003 wurde zwischen den Ländern Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien (seit 2019: Nordmazedonien) und Rumänien eine Freihandelszone errichtet. Die Zustände in Albanien besserten sich, auch das Verhältnis zu den Nachbarstaaten wurde langsam, aber deutlich besser. 2009 wurde Albanien NATO-Mitglied und reichte einen Beitrittsantrag bei der Europäischen Union ein. Seit 2014 ist das Land ein Beitrittskandidat der Vereinigung.

Beitrittsverhandlungen mit der EU

Die EU beschloss allerdings im Oktober 2019 keine Beitrittsverhandlungen mehr mit Albanien zu führen. Gleiches gilt übrigens für Nordmazedonien. Einige Länder der EU wollten das nicht. Man war der Meinung, dass beide Staaten sich noch nicht ausreichend um Reformen bemüht hätten.

Mittlerweile (Stand 2025) wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen. Da solche Verhandlungen allerdings äußerst kompliziert sind, kann es sich eine Weile hinziehen. Dennoch sind die Aussichten auf eine Aufnahme in die EU für ein Land wie Albanien positiv. 

Wer ist Staatspräsident von Albanien?

Bis zum Jahr 2017 war Bujar Nishani (siehe Bild oben) Staatspräsident von Albanien. 2017 übernahm  Ilir Rexhep Meta die Staatspräsidentschaft Albaniens und wurde somit der siebte Präsident des Landes. In den Jahren zwischen 2013 und 2017 war er schon Präsident des Parlamentes. Der Ministerpräsident war seit 2013 Edi Rama von der Sozialistischen Partei Albaniens. 

Seit 2022 ist Bajram Begaj Staatschef Albaniens

2022 wurde Edi Rama von Bajram Begaj abgelöst. Dieser war zuvor der Armeechef des Landes. Dieses Amt legte er vor seiner Wahl nieder. Die albanische Verfassung verbietet es, dass ein Angehöriger des Militärs ein hohes Staatsamt übernimmt. Staatsoberhaupt ist in Albanien immer der Staatspräsident. Im Mai 2025 fanden Parlamentswahlen statt. Dabei wurde die Sozialistische Partei unter Premierminister Edi Rama erneut gewählt und bleibt an der Regierung. Die Wahlen waren wichtig, weil sie über die Zukunft des Landes entschieden haben.

In Albanien gibt es zwei wichtige Funktionen in der Regierung. Der Präsident ist das Staatsoberhaupt und vertritt vor allem das Land nach außen. Der Premierminster ist Regierungschef und leitet die Minister. Er oder sie gehört immer der stärksten Partei im Parlament an. 

Immer noch leidet Albanien unter der Korruption. Dennoch möchte Albanien Mitglied der Europäischen Union werden. Das bedeutet, dass es sich bemüht, bestimmte Regeln und Standards einzuhalten, um eines Tages zur EU zu gehören.

letzte Aktualisierung am 15.05.2025