Türkei
Welche Wirtschaftsbereiche gibt es?
Den größten Anteil an dem, was die Türkei an Einnahmen hat, wird im Dienstleistungsbereich erwirtschaftet. Das sind also alle Jobs, in dem man Dienste anbietet und damit Geld verdient. Ein Arzt arbeitet genauso in diesem Bereich wie ein Kellner. Dass das Einkommen der Türkei in diesem Bereich am größten ist, heißt aber nicht, dass hier auch die meisten Menschen arbeiten.
Etwa jeder Dritte in der Türkei arbeitet in der Landwirtschaft. Diese Menschen verdienen dann meistens sehr wenig Geld.
Ein weiterer Sektor ist die Industrie. Dazu gehören Bereiche wie Textilherstellung und -verarbeitung, Maschinenbau, Elektronik oder auch chemische Produkte. Der Industriesektor macht ein Viertel des gesamten Einkommens der Türkei aus.
Wie geht es der Wirtschaft?
Die Wirtschaft ist in den letzten Jahren immer mehr gewachsen. Das könnte sich allerdings ändern, denn ein wichtiger Sektor der Türkei, der Tourismus, wird durch politische Unruhen stark geschwächt. Von Reisen in die Türkei wird abgeraten und das hat seine Spuren hinterlassen. Die Türkei ist zudem von Importen, also der Einfuhr von Energie und Rohstoffen aus anderen Ländern abhängig. Dazu kommt die veränderte politische Situation. Je mehr sich die Türkei in Richtung Diktatur entwickelt, desto mehr Touristen werden wegbleiben. Das schwächt auf Dauer die türkische Wirtschaft sehr.
Außenhandel
40 Prozent des Handels mit anderen Ländern führt die Türkei mit Mitgliedsstaaten der EU, obwohl sie selbst kein Mitglied ist. Sie verkauft Maschinen, Elektronik, Fahrzeuge, Textilien und Nahrungsmittel und führt Rohstoffe und Energie ein. Allerdings kauft die Türkei mehr, als sie verkauft. So entsteht ein Handelsdefizit.
Das kann man so erklären: Stell dir vor, du würdest auf dem Flohmarkt alte Sachen von dir verkaufen. Aber weil die anderen Stände auch tolle Dinge anbieten, kaufst du dort mehr, als du einnimmst und machst Schulden. Schon hast du ein Handelsdefizit!
Arbeitslosigkeit in der Türkei
Ein ziemlich großes Problem ist in der Türkei die Arbeitslosigkeit. Diese ist vor allem unter jungen Menschen sehr verbreitet. Viele Jugendliche wollen gerne arbeiten, bekommen aber keinen Job. Fast jeder fünfte Jugendliche bleibt bei der Jobsuche erfolglos. In der Hoffnung auf bessere Chancen ziehen viele, vor allem junge Menschen, aus den ländlichen Regionen in die Städte.
Dort hoffen sie auf Arbeit. Doch führt dies auch dazu, dass den ländlichen Regionen junge und gebildete Menschen fehlen. Der Unterschied zwischen der Wirtschaft auf dem Land und in der Stadt wurde so sehr groß. Doch nicht nur junge Leute sind in der Türkei arbeitslos. In der Gesamtbevölkerung hat etwa jeder zehnte Türke keine Arbeit.
Tourismus
Für Touristen hat die Türkei so einiges zu bieten. Es gibt zahlreiche Bilderbuchstrände und eine artenreiche und vielfältige Natur. Kein Wunder, dass hier jährlich viele Millionen Menschen Urlaub machen. 2014 waren es 41 Millionen. Ein gar nicht so kleiner Anteil davon kommt aus Deutschland. Durch den Tourismus entstehen viele Jobs aller Art.
Der Touristenstrom hat in den letzten Jahren jedoch extrem abgenommen. Das liegt an der politisch instabilen Lage im Land. So gab es im Sommer 2016 einem Putschversuch gegen den Präsidenten. Außerdem gab es immer wieder Terroranschläge. Auch aufgrund der Missachtung der Menschenrechte suchen sich viele ein anderes Urlaubsziel als die Türkei aus. Für viele Menschen, die durch Tourismus ihr Geld verdienen, bedeutet das die Arbeitslosigkeit.
Wirtschaft ab 2023?
Wie sieht die wirtschaftliche Situation in der Türkei nach der Wiederwahl Erdogans 2023 aus?
Ein großes Problem der türkischen Wirtschaft besteht in der hohen Inflation. Die Situation hat sich 2023 zwar im Vergleich zu 2022 gebessert, aber dennoh werden viele Dinge vor allem auch des täglichen Lebens immer teurer. Auch hat die türkische Wirtschaft mit den Folgen des schlimmen Erdbebens von 2023 zu kämpfen. Hier starben viele Menschen, es wurde aber auch ganz viel zerstört. Vor allem auch wichtige Infrastruktur, die wieder aufgebaut werden muss. Und das kostet eine Menge Geld, das es erst einmal zu beschaffen gilt.