Indiens Flagge Indien

Landwirtschaft

Obwohl Indien im Bereich der Industrie und der Dienstleistungen wächst, arbeiten die meisten Menschen noch im Bereich der Landwirtschaft. Sie bauen Reis und Getreide an, wobei die Erträge häufig zur Selbstversorgung verwendet werden. Reis ist für die Ernährung der indischen Bevölkerung sehr wichtig und immer noch das Hauptnahrungsmittel. Neben China ist Indien der zweitgrößte Reisproduzent der Erde. Ebenfalls angebaut werden Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Erdnüsse, Soja, Sesam, Raps, aber auch Obst wie Mangos und Bananen. Für den Export sind Baumwolle oder Zuckerrohr bestimmt, genauso aber auch Kaffee, Tee oder Tabak, alles Pflanzen, die in Europa wenig oder gar nicht wachsen.

Übrigens leben die meisten Rinder auf der Welt in Indien. Da sie nicht geschlachtet und schon gar nicht gegessen werden dürfen, zumindest nicht von den Menschen hinduistischen Glaubens, gibt es keine Fleischproduktion. Auch Nicht-Hindus in Indien leben sehr oft als Vegetarier, essen also kein Fleisch. Trotz aller Moderne ist Indien auch heute noch ein Agrarland. Doch gerade im Bereich der Landwirtschaft sind die Menschen oft dem wechselnden Klima und den heftigen Regenfällen ausgesetzt, von denen letztlich auch die Erträge abhängen. Meistens wird zweimal im Jahr geerntet, einmal während der Regenzeit und dann noch einmal während der Trockenzeit. Wie viel Wasser zur Verfügung steht, hängt vom Monsun ab. Wenn es keine zusätzliche Bewässerung gibt, kann auch nur einmal im Jahr geerntet werden.

Indische Dienstleistungen

Neben der Landwirtschaft ist der Dienstleistungsbereich bedeutsam, der ständig wächst. Dienstleistung bedeutet, dass Menschen nicht etwas Bestimmtes verkaufen, wie eine Ware, sondern "ihren Dienst anbieten". Sie tun etwas und erhalten dafür Geld. Dieser Bereich wächst in Indien, da viele Firmen in Europa bestimmte Dienstleistungen auslagern. So werden zum Beispiel Abrechnungen innerhalb der Buchhaltung nicht mehr in der deutschen Firma erledigt, sondern im Ausland. Warum? Die Arbeitskräfte sind in Indien sehr viel günstiger als in Deutschland und somit sparen die Firmen Geld, müssen keine Büros anmieten und auch keine Sozialabgaben zahlen. Vor allem in der Computerbranche sind solche Verlagerungen ins Ausland wie Indien beliebt. Die Computersprache ist international und somit merkt auch keiner, wo denn die Computerprogramme letztendlich programmiert wurden.

Technologie

Die indische Wirtschaft wächst jedenfalls. Im Gegensatz zu China greift der indische Staat weniger in die Wirtschaft ein als der chinesische. Textilien, also Kleidung, zählen weiter zu den wichtigen Ausfuhrgütern des Landes, wenn die Ausfuhr hier auch etwas zurückgeht.  In der Industrie gibt es Bereiche, die sehr hoch entwickelt sind, so zum Beispiel in der Luft- und Raumfahrttechnik, die Atomtechnik, die Rüstungsindustrie und der Bereich der Software.

Armut trotz Fortschritt

Doch trotz des Wirtschaftswachstums geht es vielen Menschen in Indien weiterhin schlecht und sie sind sehr arm. So zählt Indien auch weiterhin zu den Entwicklungsländern. Die meisten Inder (rund 80 Prozent) leben von weniger als zwei US-Dollar am Tag und ein Drittel sogar von weniger als einem Dollar. So gibt es in Indien einen großen Unterschied zwischen den armen und reichen Leuten. Diejenigen, die in den Städten leben, gut gebildet sind und vielleicht in einer der großen Computerfirmen arbeiten, sind die Gewinner. Viele Menschen auf dem Land aber spüren vom wirtschaftlichen Wachstum ihres Landes nur wenig oder gar nichts.

letzte Aktualisierung am 18.05.2020