Sambia
Besiedlung Sambias
Schon vor etwa 300.000 Jahren siedelten auf dem Gebiet des heutigen Sambia Menschen. Diese lebten meist in der Nähe von Flüssen oder Seen und benutzten schon Äxte als Werkzeuge. Vor 50.000 Jahren wagten sich die Bewohner dann auch in die Höhen des Landes.
Als die späte Steinzeit einsetzte, begannen sie mit Pfeil und Bogen zu jagen und Werkzeuge aus Knochen herzustellen. Dies waren die Urbewohner von Sambia. Sie waren die San, Buschleute. Wie in den anderen Regionen des südlichen Afrika wanderten ab dem 14. Jahrhundert die Volksstämme der Bantu in die Region ein.
Bantu
Der Begriff Bantu ist ein Sammelbegriff für mehr als 400 verschiedene Ethnien im Süden und der Mitte Afrikas. Was sie alle gemeinsam haben, ist der Sprachstamm. Ihre Sprachen werden als Bantusprachen zusammengefasst. Diese kann man dann wieder zu den Niger-Kongo-Sprachen zählen. In Afrika haben sich sehr viele verschiedene Sprachen entwickelt und werden größtenteils immer noch verwendet. Durch die Kolonialisierung haben sich später vor allem auch Englisch und Französisch verbreitet.
Bantu wandern ein
Im Unterschied zu den Jägern und Sammlern, die schon zuvor auf dem Gebiet Sambias gelebt hatten, betrieben die Bantuvölker Landwirtschaft und Viehzucht. Sie lebten in einfachen Hütten und stellten schon Gefäße aus Ton her.
Die größte Zuwanderung fand in der Zeit zwischen dem späten 17. und dem frühen 19. Jahrhundert statt. Zu den Völkern, die das Land besiedelten, zählen die Tonga, später die Barotse, die das Reich der Lozi gründeten, und noch später, erst im 19. Jahrhundert, die Bemba. Diese ließen sich vor allem auf der zentralen Hochebene nieder, die von der jetzigen Hauptstadt Lusaka bis zum Tanganjikasee reicht. Die Bemba stellen heute die größte Bevölkerungsgruppe in Sambia.
Beginn der Sklaverei
Die Europäer hatten mittlerweile den afrikanischen Kontinent entdeckt und vor allem dessen Bodenschätze und Reichtümer. Die ersten kamen schon 1514 in die Region des Sambesi. Durch die Araber, die ebenfalls diese Region entdeckten, kam der Sklavenhandel auf. Es begann der Handel mit Menschen mit Arabien und auch Indien. Doch auch die Portugiesen nutzten Menschen als Sklaven und beuteten sie für ihre Arbeiten auf den Feldern und in den Minen aus.
David Livingstone
Der Afrikaforscher und Missionar David Livingstone stammte ursprünglich aus Schottland. 1851 unternahm er eine Reise in das heutige Sambia. Als erster erreichte er dort den Beginn des Flusses Sambesi. Außerdem entdeckte er die Viktoriafälle, die auch zum Sambesifluss gehören. Sie sind der breiteste Wasserfall der Welt. Heute gehören sie zum Weltnaturerbe.
Die Briten kommen
Mitte des 19. Jahrhunderts traten die Briten auf den Plan und zwar in der Person des Forschers David Livingstone. Der war auch Missionar und wollte den Einheimischen den christlichen Glauben nahebringen. Lange Zeit lebte er inmitten der afrikanischen Völker dieser Region. Doch neben der Mission war es ihm ebenfalls ein Anliegen, die Menschen von der Verbesserung der landwirtschaftlichen Arbeit zu überzeugen.
Er wollte den Handel mit Getreide und Baumwolle ausbauen und den Sklavenhandel überflüssig machen. Bei seinem Versuch, die Tauglichkeit des Sambesi für eine Fahrt mit Schiffen zu untersuchen, entdeckte er ganz nebenbei die Viktoriafälle. Der Sambesi war allerdings nicht durchgängig mit dem Schiff zu befahren, das stellte sich gleichzeitig heraus.
Nordrhodesien und sein Kupfer
Wie in Simbabwe ist die Geschichte Sambias eng mit der Person von Cecil Rhodes verknüpft, dem Begründer der British South African Company (BSAC), einer britischen Handelsgesellschaft. Ihm gelang es, die britische Regierung zu überzeugen, dass seiner Organisation Land zugesprochen wurde. Die eigentlichen Besitzer - also die Bewohner afrikanischer Staaten - hatten hier wenig mitzureden. Man schloss mit ihnen zwar Verträge ab, versuchte sie aber meist zu hintergehen, um damit Vorteile aus den Verträgen zu schlagen.
1890 wurde aus dem heutigen Sambia ein Teil von Rhodesien, das man nach Rhodes benannt hatte. Mittlerweile hatte man auch die reichen Kupfervorkommen entdeckt. 1923 wurde Sambia unter britischem Protektorat zu Nordrhodesien und erhielt seine Eigenständigkeit vom Süden. In dieser Zeit nahm auch die Kupferförderung weiter zu, ein wichtiges Metall, das vor allem im Gebiet des Copperbelt – Kupfergürtels – entdeckt wurde. Während die Briten die Minen ausbeuteten, mussten die schwarzen Arbeiter für wenig Geld dort schuften. Das konnte auf die Dauer nicht gut gehen.