Kongo, Demokratische Republik
Wer lebt in der DR Kongo?

Mehr als 84 Millionen Menschen wohnen in der Demokratischen Republik Kongo. Auf Deutsch nennen wir die Einwohner auch Kongolesen - so wie ihre Nachbarn aus der Republik Kongo. Die Bevölkerung wächst seit Jahrzehnten sehr stark - um 3 Prozent jedes Jahr. Jede Frau bekommt im Durchschnitt sechs Kinder. Damit ist die Bevölkerung insgesamt sehr jung. Das Durchschnittsalter liegt bei nur 17 Jahren. In Deutschland liegt es bei fast 48 Jahren! Allerdings sterben in der DR Kongo auch viele Kinder schon bei der Geburt, nämlich 28 von 1000 Babys. 88 von 1000 Kindern erleben ihren 5. Geburtstag nicht.
Wo leben die Menschen?
Die Demokratische Republik Kongo ist an Einwohnern das viertgrößte Land in Afrika. Weil es von seiner Fläche her aber so groß ist, ist die Bevölkerungsdichte insgesamt nur gering. Zudem verteilen sich die Einwohner sehr ungleichmäßig im Land. Das kannst du auf der Karte gut erkennen. Die meisten Menschen leben in der Region um Kinshasa sowie in den Regionen Nord-Kivu und Süd-Kivu im Osten des Landes.
Es gibt eine Landflucht. Das heißt, die Menschen ziehen in die Städte, in der Hoffnung auf Arbeit und bessere Lebensbedingungen. Andere flohen aus dem Osten des Landes, wo es bis 2009 zu mehreren Bürgerkriegen kam. Noch leben erst 45 Prozent der Einwohner in der Stadt, aber diese Zahl steigt seit Jahren an.

Welche Völker leben hier?
Die ersten Bewohner der Region waren Pygmäenvölker. Sie machen heute weniger als ein Prozent der Bevölkerung aus. Rund 80 Prozent hingegen zählen zu Bantuvölkern. Hier machen die Baluba, Bakongo, Mongo und Mangbetu-Azande die größten Gruppen mit jeweils 10 bis 18 Prozent aus. Insgesamt aber leben mehr als 200 Volksgruppen im Land.

Woran glauben die Menschen in der DR Kongo?
80 Prozent der Kongolesen sind Christen. Sie teilen sich auf in 50 Prozent Katholiken, 20 Prozent Protestanten und 10 Prozent Kimbanguisten. Letztere ist eine unabhängige christliche Kirche. Die Kimbaguistenkirche entstand in den 1950er Jahren. Ihre Anhänger folgen einem eigenen Propheten, nämlich Simon Kimbangu, der 1951 starb. Er kämpfte 1921 gegen die Unterdrückung durch die Belgier und wurde von den Kongolesen als ihr Erlöser betrachtet. 10 Prozent der Einwohner sind Anhänger des Islam.
Schon bei ihrer Ankunft 1482 wurden die Portugiesen missionarisch tätig. Viele Kongolesen wurden so zum Christentum bekehrt. Selbst der König des Königreichs Kongo ließ sich taufen. Im 19. Jahrhundert gab es dann eine weitere Zeit der Missionierung, nun auch durch Protestanten. Häufig spielen bei den Menschen aber auch die traditionellen Vorstellungen noch eine Rolle, etwa der Glaube an beseelte Dinge und Geister. Das wird manchmal vermischt mit Elementen des Christentums.