Guinea
Wer lebt in Guinea?
Etwa 20 Völker leben in Guinea. Den größten Anteil haben die Fulbe mit 40,3 Prozent. Mandinka sind 25,8 Prozent der Bevölkerung und Susu 11 Prozent. Minderheiten bilden die Kissi mit 6,5 Prozent, die Kpelle mit 4,8 Prozent und andere kleine Volksgruppen.
Susu leben vor allem an der Küste, Fulbe in der Mitte des Landes und Mandinka im Osten (Oberguinea). Im Südosten leben die kleinen Volksgruppen wie die Kissi im dortigen Regenwald. 36 von 100 Menschen in Guinea leben in der Stadt. Die Mehrheit wohnt also auf dem Land. Allerdings ziehen immer Menschen in die Städte.

Die Kinder von Guinea
Jede Frau in Guinea bekommt im Durchschnitt fast fünf Kinder (4,7). Das ist viel. Bei uns bekommt jede Frau im Durchschnitt nur 1,4 Kinder. So machen Kinder und Jugendliche in Guinea einen großen Anteil an der Bevölkerung aus. Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist unter 18 Jahre alt.
Die Säuglingssterblichkeit beträgt 3,1 Prozent, die Kindersterblichkeit 6,5 Prozent (Stand: 2018, bei uns: 0,2 und 0,3 Prozent). Das heißt: Mehr als drei von 100 neugeborenen Kindern sterben, mehr als sechs Kinder von 100 feiern nicht ihren ersten Geburtstag. Die Zahlen sind in den letzten Jahrzehnten gesunken, aber sie sind immer noch zu hoch.

Woran glauben die Guineer?
90 Prozent der Einwohner Guineas sind Muslime, gehören also dem Islam an. Christen sind etwa fünf Prozent. Weitere fünf Prozent hängen den traditionellen Religionen an. Sie glauben daran, dass ihre Vorfahren weiter Einfluss auf ihr Leben haben. Sie vereehren diese Ahnen und bemühen sich, diese gut zu stimmen. Sie praktizieren Kulte und Rituale.

Welche Sprache spricht man in Guinea?
Amtssprache ist Französisch. Das ist ein Erbe aus der Kolonialzeit, als Guinea französische Kolonie war. Der Schulunterricht erfolgt auf Französisch, alle offiziellen Unterlagen sind auf Französisch und auch im Fernsehen ist es die beherrschende Sprache.
Daneben aber werden über 20 weitere Sprachen in Guinea gesprochen, denn jedes Volk hat seine eigene Sprache. Die meisten Sprecher hat Fulfulde, die Sprache der Fulbe, die ja auch den größten Anteil an der Bevölkerung stellen. Mandinka sprechen Mandinka, Susu sprechen Susu – die Völker tragen oft die gleichen Namen wie ihre Sprache.
Fulfulde wird mit lateinischen Buchstaben geschrieben, ergänzt durch weitere Buchstaben wie ɲ, ɓ , ɗ oder ƴ. Ein paar Beispiele: Mi andaani bedeutet "Ich weiß nicht", Miŋmi ɗo bedeutet "Ich bin hier" und wer Mi yiddi ñamde hunde sagt, will etwas essen ("Ich will was essen").