Guinea-Bissau
Ein armes Land
Guinea-Bissau ist eines der ärmsten Länder der Welt. 67 von 100 Menschen leben hier unter der Armutsgrenze und besitzen weniger als 1,90 Dollar pro Tag zum Leben.
Korruption und Bürokratie stellen für die Entwicklung der Wirtschaft genauso ein Problem dar wie die instabile politische Lage, Drogenhandel oder auch nicht-asphaltierte Wege und Stromausfälle.
Die Wirtschaft von Guinea-Bissau ist vor allem von der Landwirtschaft abhängig. 82 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Sie erwirtschaften aber nur 50 Prozent der Wirtschaftsleistung des Staates. 13,1 Prozent der Einnahmen stammen aus der Industrie. 36,9 Prozent kommen von den Dienstleistungen.

Die Cashewnuss
Viele Bauern erwirtschaften aber nur das Nötigste für sich selbst und kleine Überschüsse, um sie auf dem Markt zu verkaufen. Angebaut werden vor allem Reis, Mais, Hirse und Maniok, die Grundnahrungsmittel.
Für den Export, also den Verkauf in andere Länder, spielt die Cashewnuss die bedeutendste Rolle. 85 Prozent der Export-Einnahmen kommen von Cashewnüssen. Dadurch ist aber auch die Abhängigkeit groß: Fallen die Preise für Cashewnüsse, bekommen die Bauern zu wenig Geld. Dann können sie sich aber keinen Reis mehr kaufen.
Cashewbäume wurden in großen Plantagen angepflanzt, der Anbau von Reis oder Hirse wurde vernachlässigt. In weit geringerem Maß als Cashewnüsse werden Fisch, Garnelen, Erdnüsse, Palmkernöl und Holz exportiert.
Die Industrie
Es gibt kaum Industrie im Land. Die meisten vorhandenen Betriebe sind tätig in der Nahrungsverarbeitung und Getränken (Limonaden und Bier). Ausbaufähig wäre der Bergbau. Guinea-Bissau besitzt insbesondere Lagerstätten für Phosphate und Bauxit, die abgebaut werden könnten. Auch Erdöl und Gold sind vorhanden.