Belizes Flagge Belize

Geschichte von Belize vom 19. Jahrhundert bis heute

Garifuna machen noch heute etwa 6 Prozent der belizischen Bevölkerung aus.[ © Mike Murga / CC BY-2.0 ]
Garifuna in Belize

Garifuna

1802 kamen die ersten Garifuna nach Belize. Sie sind die Nachfahren schwarzer Sklaven aus Westafrika, die sich mit den Einwohnern der Karibikinsel St. Vincent vermischten. Dort strandeten nämlich 1635 zwei Sklavenschiffe. 1795 nahmen die Briten die Insel in Besitz und siedelten die Garifuna auf Inseln vor Honduras um, von wo sie sich nach Belize und Guatemala ausbreiteten.

So sah die Flagge von Britisch Honduras aus, wie sie zwischen 1919 und 1981 in Belize wehte.[ © Heraldry / CC BY-SA 3.0 ]
Flagge von Britisch Honduras

Britische Kolonie: Britisch Honduras

Offiziell zur britischen Kolonie wurde das Gebiet im Jahr 1862 unter dem Namen Britisch Honduras. Zwischen 1847 und 1901 kam es auf der Halbinsel Yucatán (heute Mexiko) zu einem Krieg zwischen den Maya und der spanischstämmigen Oberschicht, der sogenannte Kastenkrieg. Die Briten unterstützten die Maya, indem sie ihnen Waffen und Munition lieferten. Viele kamen später auch als Flüchtlinge und blieben hier.

Der Belize River gab dem neuen unabhängigen Staat den Namen.[ © Wikimedia, gemeinfrei ]
Belize River

Der Weg zur Unabhängigkeit im 20. Jahrhundert

Vor allem die Maya und die Nachkommen der Sklaven strebten nach Unabhängigkeit. Doch es sollte noch lange dauern bis dahin. Bis 1962 entstanden politische Parteien, die Verwaltung des Landes wurde immer selbstständiger. 1973 änderte man den Namen von Britisch Honduras in Belize. Doch die Unabhängigkeit wurde erst 1981 erklärt, am 21. September. Britische Truppen blieben aber zunächst im Land, denn Guatemala erklärte nach wie vor Anspruch auf das Gebiet von Belize. 1992 erkannte Guatemala die Unabhängigkeit Belizes an, die Gebietsansprüche sind aber bis heute nicht endgültig geklärt.

2005 kam es zu Protesten und Unruhen.[ © Wikimedia, gemeinfrei ]
Unruhen 2005 in Belize
Dean Barrow ist Premierminister von Belize.[ © Foreign and Commonwealth Office / OGL ]
Dean Barrow, Premierminister von Belize

Belize nach der Unabhängigkeit

Belize gilt als politisch stabiles Land. Es kam hier nicht zu Bürgerkriegen oder Militärdiktaturen wie in den Nachbarländern. Allerdings stieg die Staatsverschuldung 2003 sehr stark durch die Schaffung von Wohnraum und Arbeitsplätzen. Darum beschloss die Regierung ein Sparprogramm mit Steuererhöhungen, was wiederum 2005 zu Unruhen in der Bevölkerung führte. Es kam zu  Demonstrationen, Ausschreitungen und einem Generalstreik.

Belize gehört zum Commonwealth of Nations. Darum ist King Charles III., also der britische König, das offizielle Staatsoberhaupt von Belize (so wie zum Beispiel auch in Australien). Vertreten wird er vom Generalgouverneur von Belize. Das ist seit 1993 Sir Colville Young.

Regierungschef ist seit 2008 Premierminister Dean Barrow. Er gehört der UDP an, der United Democratic Party, einer konservativen Partei. 2012 und 2015 wurde Barrow knapp wieder gewählt. Die zweite große Partei des Landes ist die PUP, die People's United Party, die eher sozialdemokratisch einzustufen ist.

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letzte Aktualisierung am 08.09.2022