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Seen in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt besitzt nur wenige natürliche Seen. Die größten von ihnen sind der Arendsee und der Süße See. Sie entstanden beide, weil Wasser Steinsalz im Untergrund löste. Irgendwann brach die Erde dann ein.

Wesentlich mehr Seen im Bundesland Sachsen-Anhalt sind nicht-natürlichen Ursprungs. Sie entstanden also künstlich. Ein künstlicher See entsteht zum Beispiel durch das  Aufstauen eines Flusses. Das ist dann ein Stausee.

Oder es handelt sich um alte Tagebaulöcher, die renaturiert wurden. Das bedeutet, dass ursprünglich naturnahe Lebensräume wiederhergestellt wurden. Aus den Löchern des Bergbaus wurden also Seen. Das ist auch typisch für Sachsen-Anhalt.

Der Arendsee

Der Arendsee ist mit 514 Hektar Größe der größte natürlich See von Sachsen-Anhalt. Er liegt ganz im Norden des Bundeslandes, in der Altmark. Mit einer Tiefe von 50 Metern ist der Arendsee ein besonders tiefer See. Die mittlere Tiefe liegt bei 29 Metern. Er hat die Form eines liegenden Eis. Am Südufer liegt der gleichnamige Ort. Der Arendsee wird vor allem als Badesee und zur Erholung genutzt.

Grundwasser löste hier einst Salz aus, wodurch Hohlräume entstanden, die irgendwann zusammenbrachen. Das entstandene Loch füllte sich mit Wasser und so entstand ein See. Das geschah am Arendsee über mehrere Jahrhunderte, zuletzt im Jahr 1685. Dabei soll die Mühle des Ortes mit versunken sein und die Wasserfläche wuchs.

Süßer See und Salziger See

Der Süße See liegt im Mansfelder Land. Er ist 238 Hektar groß. Seine Form ist sehr langgestreckt. Die Länge beträgt knapp 5 Kilometer, die Breite maximal 1 Kilometer. Im Durchschnitt ist er 4,3 Meter tief, die tiefste Stelle liegt 7 Kilometer tief. Wie der Arendsee entstand er durch Auswaschung von Salz.

Südöstlich vom Süßen See befand sich früher der Salzige See. Ursprünglich war er mal 850 Hektar groß. Er wurde dann aber im 19. Jahrhundert trocken gelegt, weil der umliegende Bergbau gefährdet war durch hereinbrechende Wassermassen. Seit der Bergbau in den 1970er Jahren aufgegeben wurde, steigt das Wasser wieder an. Es hat dazu geführt, dass es dort nun einzelne kleine Seeflächen gibt.

Geiseltalsee

Der Geiseltalsee ist der größte See von Sachsen-Anhalt. Er ist 1840 Hektar groß. Er entstand im Geiseltal im Süden des Bundeslandes (westlich von Merseburg) in einem ehemaligen Abbaugebiet von Braunkohle. Solche Seen gibt es einige in Sachsen-Anhalt.

Die Braunkohle wurde zur Energiegewinnung genutzt, aber auch als Rohstoff. So siedelten sich zahlreiche Fabriken in der Umgebung an. 1993 wurde der Bergbau eingestellt. Die zurückbleibende Landschaft wies zahlreiche Löcher auf. Ab 2001 flutete man diese Löcher mit Saalewasser, bis ein zusammenhängender See entstand. 2011 war die Flutung abgeschlossen.

Heute wird der See als Naherholungsgebiet genutzt. Es gibt mehrere Aussichtstürme und Radwege um den See. Man kann baden, paddeln oder angeln.
 

Großer Goitzschesee

Mit 1332 Hektar ist der Große Goitzschesee der zweitgrößte See von Sachsen-Anhalt. Er hat eine ähnliche Geschichte hat der Geiseltalsee. Auch hier wurde südöstlich von Bitterfeld Braunkohle abgebaut. Der Tagebau gehörte zum Bitterfelder Bergbaurevier, das sich rund um Bitterfeld-Wolfen erstreckte.

Zwischen 1998 und 2002 wurde das Gebiet nach Beendigung des Abbaus geflutet, und zwar mit Wasser aus dem Fluss Mulde. Nah bei liegen mit dem Muldestausee und dem Seelhausener See zwei weitere große Tagebaurestseen. Am Großen Goitzschesee kann man Wassersport betreiben, eins der Strandbäder besuchen oder mit dem Boot fahren.

Gremminer See und Concordiasee

Nach ihrer Größe folgen nun der Gremminer See (544 Hektar, ebenfalls früher zum Bitterfelder Bergaurevier gehörig) und der Concordiasee. Dieser ist 350 Hektar groß. Er liegt jedoch im Harzvorland, 8 Kilometer nordwestlich von Aschersleben.

Hier am Concordiasee wurde eine Gefahr deutlich, die durch die Flutung ehemaliger Tagebaureste entsteht. 2009 brach nämlich ein Teil der Uferböschung weg du riss mehrere Häuser mit sich. Auch Menschen kamen ums Leben.

Stauseen in Sachsen-Anhalt

Es gibt auch mehrere Stauseen in Sachsen-Anhalt. Beim Muldestausee wird der Fluss Mulde aufgestaut, zugleich ist er aber auch ein gefluteter ehemaliger Tagebau. Er entstand, als man den Tagebau Goitzsche erweitern wollte und darum den Fluss Mulde umlegen musste. Ein Teil der Mulde wurde dann in den alten Tagebau Muldestein verlegt. Der Muldestausee ist mit 630 Hektar der drittgrößte See von Sachsen-Anhalt.

Weitere Stauseen sind entstanden durch die Talsperre Kelbra (600 Hektar), die Rappbodetalsperre (390 Hektar) und die Wippertalsperre (32 Hektar).

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letzte Aktualisierung am 22.01.2024