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Wo liegt Essen?

Essen liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen und ist die viertgrößte Stadt in NRW und die zehntgrößte Stadt der Bundesrepublik. 584.580 Einwohner sind in Essen heimisch (Stand 2022). Essen liegt mitten im Ruhrgebiet. Im Norden verlaufen die Emscher und der Rhein-Herne-Kanal, im Süden fließt die Ruhr. Die Ruhr wird dort aufgestaut und bildet den Baldeneysee.

Essen grenzt an Oberhausen, Bottrop, Gladbeck, Gelsenkirchen, Bochum, Hattingen, Velbert, Heiligenhaus, Ratingen und Mülheim an der Ruhr. Essen selbst ist in neun Stadtbezirke eingeteilt, die mit römischen Zahlen durchnummeriert sind. Die Stadtbezirke werden noch einmal in 50 Stadtteile geteilt. Eine Karte der Stadtgliederung findest du unten in der Diaschau. Der Norden der Stadt ist dichter besiedelt als der Süden, wo es ausgedehntere Grünflächen gibt.

Die Stadt Essen gehörte zu den Zentren der Montanindustrie im Ruhrgebiet. Mit der Schließung der Zechen und dem Rückgang der Schwerindustrie setzte auch in Essen ein Strukturwandel ein. Dienstleistungen wurden immer bedeutsamer.

Das Wahrzeichen der Stadt Essen ist die Zeche Zollverein mit ihrem markanten Förderturm. Bis 1986 wurde dort Steinkohle abgebaut. Direkt daneben befand sich die Kokerei Zollverein. Das Gelände gehört zum Welterbe der UNESCO. Das Industriedenkmal beherbergt heute u. a. das Ruhrmuseum und Teile der Folkwang Universität der Künste.

Steckbrief Stadt Essen

Fläche von Essen 210,34 km²
Stadt Essen Einwohner 584.580 (Stand: 31.12.2022)
Bevölkerungsdichte 2779 Einwohner je km²
Höhe 116 m
Kfz-Kennzeichen E
Fluss durch Essen Emscher, Ruhr
Anzahl der Stadtteile in Essen 50

Was kann man in Essen machen?

Die Zeche Zollverein zeugt von der Vergangenheit Essens als Zentrum der Montanindustrie. Heute bietet das Gelände Kultur, Kunst, Gastronomie und Erholung. Bei einer Führung kann man aber auch viel über die einstige Nutzung erfahren. Im Sommer öffnet das Werksschwimmbad, im Winter eine Eisbahn. Außerdem befindet sich hier auch die Phänomania, eine Mitmachausstellung  mit mehr als 120 Experimentierstationen.

Ab ins Grüne geht es bei einem Ausflug zum Baldeneysee. Zu Fuß, auf dem Fahrrad, auf Inlinern oder im Tretboot lässt sich das Gebiet wunderbar erkunden. Einen Blick auf den See ermöglicht der Besuch der Villa Hügel und des sie umgebenden Hügelparks. Einst lebte die Familie Krupp in der riesigen Villa. Wie das aussah, lässt sich in den Museumsräumen herausfinden.

Eine weitere grüne Oase ist der Grugapark. Hier gibt es einen Aussichtsturm, eine Parkeisenbahn, einen Botanischen Garten mit Tropenhaus, mehrere Spielplätze und die Eisenbahnmodellanlage OKtoRail.

Der zentrale Platz in der Innenstadt ist der Burgplatz. Dort befinden sich der Essener Dom mit der Domschatzkammer und die Johanniskirche. Hier verläuft auch die Haupteinkaufsstraße, die Kettwiger Straße. Folgt man der nach Süden kommt man zur Steilen Lagerung. Das ist ein Bergarbeiterdenkmal. Die Skulptur aus Bronze zeigt, wie Bergarbeiter unter Tage ihre harte Arbeit verrichten. Kunstfreunde zieht es noch ein Stück weiter ins Museum Folkwang.

Was kommt aus Essen?

Na ja, nicht wirklich aus Essen, aber doch besonders typisch für das Ruhrgebiet: der Mantateller! Manchmal wird er auch Mantaplatte genannt. Wer das in Niedersachsen oder Thüringen bestellt, wird höchstwahrscheinlich komisch angeschaut. In Essen aber weiß man, was gemeint ist: Currywurst mit Pommes, dazu Ketchup und Mayonnaise! So ist auch so mancher Kultimbiss im Ruhrpott zu finden.

Damenstift

Ein Frauen- oder Damenstift ist eine religiöse Gemeinschaft von Frauen, jedoch ohne Gelübde. Es sind also keine Nonnen, die in einem solchen Stift leben, sondern weltliche Frauen. Sie leben in einer klosterähnlichen Anlage. Man nennt diese Frauen auch Kanonissen, Chorfrauen oder Stiftsdamen. Im Mittelalter waren es häufig unverheiratete, adlige Frauen, die sich für ein Leben in einem Stift entschieden. Sie waren dort versorgt.

Geschichte der Stadt Essen

Im Jahr 851 gründete Bischof Altfrid von Hildesheim das Stift Hildesheim. Es handelte sich um ein Damenstift. Dieses Stift war die Keimzelle der späteren Stadt Essen.

Auch eine Stiftskirche wurde gebaut, und zwar an der Stelle, wo heute das Essener Münster steht. Das Stift wurde in einem Gebiet errichtet, das Astnidhi genannt wurde. Das bedeutet so viel wie "hofnahe Ackerflächen". Aus diesem Wort entwickelte sich dann der Name der Stadt Essen.

Ab Mitte des 10. Jahrhunderts erlebte das Stift seine Blütezeit. Bedeutende Kunstschätze kamen unter der Äbtissin Mathilde II. nach Essen.

Mathilde war eine Enkelin von Kaiser Otto I. Unter ihrer Leitung kam zum Beispiel die Goldene Madonna nach Essen, eine Marienfigur, die heute zum Essener Domschatz gehört. Der Reichtum des Stifts und sein Ansehen wurden auch in den nächsten Jahrhunderten vermehrt.

Essen wuchs und wurde schon 1003 als Stadt bezeichnet. 1244 wurde eine Stadtmauer errichtet. Vier Stadttore – eins in jeder Himmelsrichtung – und mindestens sechs Türme gehörten zu der Stadtbefestigung. Bergbau wurde ab dem 14. Jahrhundert betrieben. Zwischen dem Stift und der Stadt entstand eine Rivalität um die Vorherrschaft. Der dauerte bis zur Auflösung des Stifts 1803 an.

1563 schloss sich Essen der Reformation an und wurde evangelisch. Die (katholische) Äbtissin konnte das nicht verhindern. Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte sich Essen zu einem Zentrum der Waffenherstellung. Gewehre und Pistolen wurden von den Essener Schmieden in großer Zahl angefertigt.

1803 fiel mit dem Reichsdeputationshauptschluss auch Essen an Preußen. Das Stift wurde aufgelöst. 1806 bis 1813 entstand unter französischer Herrschaft das Großherzogtum Berg, zu dem auch Essen nun gehörte. Mit der Neuordnung Europas nach Napoleon kam Berg 1815 wieder zu Preußen. 1822 wurde die Rheinprovinz geschaffen, eine der 12 preußischen Provinzen, die bis Ende des Zweiten Weltkriegs den Staat Preußen bildeten.

Schon seit dem 16. Jahrhundert lebte die Familie Krupp in Essen und machte ihren Einfluss geltend. 1811 gründete Friedrich Krupp dann die Krupp-Gussstahlfabrik, die unter Leitung seines Sohnes Alfred zur Keimzelle eines riesigen Schwerindustrie-Unternehmens wurde. Nahtlos geschmiedete Eisenbahnräder und später Kanonen wurden die wichtigsten Güter, die bei Krupp produziert wurden. Die Werksanlagen nahmen bald eine Fläche von 300 Hektar ein. Immer mehr Arbeiter zogen nach Essen. 1896 zählte man den 100.000sten Einwohner, wodurch Essen zur Großstadt wurde.

Im 19. Jahrhundert öffneten auch immer mehr Zechen, wo Steinkohle abgebaut wurde. Einige lagen rund um die Altstadt wie die Zeche Hercules oder die Zeche Victoria Mathias.

Während der Ruhrbesetzung 1923 durch Frankreich kam es in Essen zu einer Auseinandersetzung. Die Franzosen wollten mehrere Fahrzeuge von Krupp beschlagnahmen. Die Werksleitung rief zum Streik auf, die Franzosen ergriffen die Flucht, schossen aber um sich. 13 Menschen starben, 28 wurden verletzt.

In der NS-Zeit wurden zehntausende Menschen zu Zwangsarbeit in den Fabriken von Krupp oder Siemens oder in den Bergwerken genötigt. Im Zweiten Weltkrieg war Essen durch seine Rüstungsfabriken das Ziel zahlreicher Luftangriffe. Zur Ablenkung wurde sogar eine Scheinfabrik in Velbert erbaut. Sie war auch zunächst wirksam, später allerdings nicht mehr. Die Innenstadt wurde zu mehr als 90 Prozent zerstört.

Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau. Teile der Krupp-Fabrik wurden demontiert, andere stellten die Produktion um. Brach liegende Flächen der alten Gussstahlfabrik werden erst seit 2008 im sogenannten Krupp-Gürtel neu bebaut. Mit der Kohlekrise schlossen nach und nach auch in Essen viele Zechen. 1986 schloss als letzte die Zeche Zollverein. Wie die anderen Städte im Ruhrgebiet folgte auch in Essen ein Strukturwandel hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft.

Bilder aus der Stadt Essen

  • Essen Sehenswürdigkeiten
    In der Villa Hügel lebte einst die Industriellenfamilie Krupp. [ © Quelle: pixabay.com ]
  • Krupp-Gürtel
    Der neue ThyssenKrupp-Hauptsitz befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Gussstahglfabrik. Dort entsteht der neue Krupp-Gürtel. [ © Quelle: pixabay.com ]
  • Essen Grugapark
    Beim Parkleuchten erstrahlen im Grugapark zahlreiche Lichtinstallationen. [ © Quelle: pixabay.com ]
  • Alfred Krupp Denkmal
    Alfred Krupp wurde hier ein Denkmal gesetzt. Er bescherte der Stadt Essen ein riesiges Unternehmen. [ © Quelle: pixabay.com ]

Inhalt: Städte in Nordrhein-Westfalen

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letzte Aktualisierung am 18.01.2024