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Wo liegt Bielefeld?

Bielefeld liegt im Nordosten vom Bundesland Nordrhein-Westfalen im Westen von Deutschland. Sie ist die achtgrößte Stadt in NRW. 338.332 Einwohner sind in der Stadt Bielefeld zu Hause (Stand 31.12.2022). Bielefeld ist die größte Stadt in der Region Ostwestfalen-Lippe (vor Paderborn und Gütersloh). Ostwestfalen-Lippe entspricht dem Regierungsbezirk Detmold.

Bielefeld ist von Nord nach Süd in drei Naturräume geteilt. Der Norden liegt im Ravensberger Hügelland, das zum Niedersächsischen Bergland gezählt wird. Dann folgt südlich der Stadtmitte ein Streifen, der zum Teutoburger Wald gehört. Der Süden der Stadt gehört zur flachen Westfälischen Bucht. Hier liegt auch die Senne, eine Heidelandschaft, von der Teile auf dem Gebiet der Stadt Bielefeld liegen. Quer durch den Teutoburger Wald führt ein Tal: der Bielefelder Pass. Er verbindet den Norden und Süden der Stadt miteinander.

Durch Bielefeld fließt der Lutterbach. Er wurde im Jahr 1452 von der Richtung Gütersloh fließenden Lutter abgezweigt und nach Nordosten geleitet. Mit dem Wasser konnten dann die Mühlen und Spinnereien betrieben werden. Der Lutterbach fließt durch die Innenstadt von Bielefeld, allerdings größtenteils unterirdisch. 1893 hatte man damit begonnen, ihn in Rohre zu lenken. Teilweise wurde er inzwischen wieder freigelegt.

Bielefeld grenzt an den Kreis Herford, den Kreis Lippe und den Kreis Gütersloh. Die Stadt ist in zehn Stadtbezirke eingeteilt. Diese teilen sich noch einmal in 72 Statistische Bezirke. Informell werden außerdem mehr als 30 Stadtteile unterschieden.

Das Wahrzeichen von Bielefeld ist die Sparrenburg. Sie befindet sich auf dem 180 Meter hohen Sparrenberg südlich der Innenstadt. Sie wurde im Mittelalter von den Grafen von Ravensberg erbaut und diente ihnen als Sitz aber auch der Sicherung des Bielefelder Passes.

Steckbrief Bielefeld

Fläche von Bielefeld 258,83 km²
Einwohner Bielefeld 338.332 (Stand: 31.12.2022)
Bevölkerungsdichte 1302 Einwohner je km²
Höhe 118 m
Kfz-Kennzeichen BI
Fluss durch Bielefeld Lutterbach
Anzahl der Stadtteile in Bielefeld     72 "statistische Bezirke"

 

Die Bielefeld-Verschwörung

Wenn du irgendwo in Deutschland Bielefeld erwähnst, könnte die Antwort mit hoher Wahrscheinlichkeit so lauten: "Bielefeld? Gibt es nicht!" Schon seit 1994 kursiert dieser Witz, nachdem ein Informatiker in einem satirischen Text anzweifelte, dass es Bielefeld wirklich gibt. So ließ sich wunderbar nachverfolgen, wie Verschwörungstheorien entstehen und sich behaupten können.

Die Stadt selbst sieht die Bielefeld-Verschwörung mit Humor. So stellte sie ihr Stadtjubiläum unter das Motto "800 Jahre Bielefeld – Das gibt's doch gar nicht!" 2019 setzte sie ein Preisgeld von einer Million Euro aus für denjenigen, der die Nichtexistenz von Bielefeld beweisen könnte. Das gelang jedoch niemandem.

Was kann man in Bielefeld machen?

Kern und Keimzelle von Bielefeld ist der Alte Markt in der Innenstadt. Hier stehen schöne Häuser wie das Crüwell-Haus, das 1530 erbaut wurde. Die Familie Crüwell kaufte es 1813 und richtete darin eine Tabakfabrik ein. Nah bei ist auch die Altstädter Nicolaikirche, wo viermal täglich ein Glockenspiel erklingt. Hinter der Kirche findest du das Leineweberdenkmal, das an die Blütezeit Bielefelds als Leineweberstadt erinnert.

Nun aber zur Sparrenburg, dem herausregenden Wahrzeichen von Bielefeld! Sie steht auf dem westlichen Ende des Sparrenbergs. Um 1250 wurde mit dem Bau begonnen. Später wurde die Burg zur Festung ausgebaut, im 18. Jahrhundert zerfiel sie mehr und mehr, im 19. Jahrhundert richtete man sie wieder mit einem Aussichtsturm her. Auch ein neuer Palas entstand. Seit 2014 gibt es ein Besucherzentrum. Die Außenbereiche sind tagsüber kostenlos zugänglich, der Turm kann im Sommer bestiegen werden, dann sind auch die unterirdischen Gänge zu besichtigen.

Wohin nun? Vielleicht in die Dr. Oetker Welt! Bei einer Führung lernt man nicht nur August Oetker kennen, dessen gebrauchsfertiges Backpulver eine geniale Erfindung war, sondern kann beim Puddingwunder die Köstlichkeit direkt zapfen und probieren. Spannend geht es auch im Naturkundemuseum namu zu

Nun aber raus! Zum Beispiel in den Teutoburger Wald oder in den Heimat Tierpark Olderdissen. Bär, Vielfraß. Wolf und Luchs gibt es bei kostenfreiem Eintritt zu sehen. In den Sommermonaten kann es im Kletterpark am Johannisberg hoch hinaus gehen. Von dort hat man auch eine schöne Aussicht, ohne zu klettern!

Geschichte von Bielefeld

Dass schon die alten Römer in Bielefeld waren, ist durch mehrere Funde belegt. So gab es in den heute südöstlich gelegene Stadtteilen Sennestadt und Stieghorst um 1 bis 16 n. Chr. ein Römerlager. Außerdem hat man auf der Sparrenburger Egge deine römische Baustelle gefunden. Hier sollte wohl als Wachtposten ein Wall mit Graben entstehen. Warum die Arbeiten von den Römern abgebrochen wurden, weiß man nicht.

Ein Ort namens Bylanuelde wurde schon im 9. Jahrhundert erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt hatte Bielefeld im Jahr 1214. Bielefeld lag zu diesem Zeitpunkt schon in der Grafschaft Ravensberg, die im 12. Jahrhundert entstanden war. Die neue Stadt sollte die Südgrenze der Grafschaft sichern und wurde ihr Hauptort. Sie lag günstig am Bielefelder Pass als Durchgang durch den Teutoburger Wald und an der Kreuzung mehrerer Handelsstraßen. Der Alte Markt war das Zentrum des Ortes, an ihm wurde die Altstädter Nicolaikirche erbaut.

Mitte des 13. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Sparrenburg begonnen. Sie wurde zur Residenz des Grafen und sicherte außerdem den Pass. Südlich der Altstadt siedelten sich Handwerker an, wodurch die Neustadt entstand. Ab 1293 wurde dort die Neustädter Marienkirche erbaut. Altstadt und Neustadt wurden erst 1520 vereinigt.

In den nächsten Jahrhunderten ging die Grafschaft mehrere Personalunionen ein. So war sie ab 1346 mit der Grafschaft Berg verbunden, nachdem die Ravensberger Grafen ausgestorben waren. Ab 1437 gab es eine Personalunion mit Jülich-Berg und 1521 kam noch Kleve dazu. Im 17. Jahrhundert litt die Stadt unter dem Dreißigjährigen Krieg und der Pest, entwickelte sich aber auch der Leinenhandel zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Im Ravensberger Land wurde Flachs angebaut, der dann in der Stadt in Heimarbeit zu Leinen gewebt wurde. Das brachte Wohlstand in die Stadt.

Im Jülisch-Klevischen Erbfolgestreit fiel die Grafschaft an Brandenburg-Preußen, das 1701 zum Königreich Preußen wurde. 1719 gliederte Preußen die Verwaltung neu, sodass Minden und Ravensberg mit Minden als Verwaltungssitz zusammengelegt wurden. Um das Jahr 1800 hatte Bielefeld 5.500 Einwohner. Unter Napoleon kam auch Bielefeld unter französische Herrschaft. Mit der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress fiel das Gebiet wieder an Preußen, wo es nun zur neuen Provinz Westfalen gehörte.

Ab 1830 kam die Leinenproduktion ins Stocken, denn in England webte man inzwischen maschinell, was nicht nur schneller ging, sondern auch zu besserer Qualität führte. Ab 1860 wurde die Tabakproduktion zu einem Ersatz, aber auch die Textilindustrie gewann an Fahrt. Mitten in der Stadt entwickelte sich die Ravensberger Spinnerei zur größten Flachsspinnerei Europas. Weiterhin wurde aber auch in Heimarbeit gefertigt.

Parallel entwickelte sich Industrie für Maschinenbau, außerdem begann August Oetker 1891 mit dem Verkauf von Backpulver. Daraus entwickelte sich ein riesiges Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie.  Schon 1867 wurden im Ortsteil Bethel eine diakonische Einrichtung für benachteiligte Menschen gegründet, die heute einer der großen Arbeitgeber in der Stadt ist. 1900 wohnten schon 60.000 Menschen in Bielefeld und 1930 überschritt die Stadt die Marke von 100.000 Einwohnern, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion in den Fabriken auf Rüstungsgüter umgestellt. Dafür wurden auch Zwangsarbeiter herangezogen. Luftangriffe zerstörten große Teile der Altstadt. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau. Zwischen 1956 und 1965 entstand die Sennestadt, um die Wohnungsnot der vielen Flüchtlinge zu lindern. Am Nordrand des Heidegebietes der Senne wurde die Großsiedlung nach einem Konzept ohne Straßenkreuzungen (dafür mit schiefwinkligen T-Kreuzungen) erbaut. Die Textilindustrie verlor an Bedeutung. Insgesamt wurden Dienstleistungen immer wichtiger.

Inhalt: Städte in Nordrhein-Westfalen

Seite 1:Städte in NRW - Überblick
Seite 2:Düsseldorf - die Landeshauptstadt
Seite 3:Köln
Seite 4:Dortmund
Seite 5:Essen
Seite 6:Duisburg
Seite 7:Bochum
Seite 8:Wuppertal
Seite 9:Bielefeld Hier bist du!
Seite 10:Bonn
Seite 11:Münster
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letzte Aktualisierung am 18.01.2024