Albaniens Flagge Albanien

Enver Hoxha regierte diktatorisch in Albanien. Hier ist er 1971 zu sehen.[ © Forrásjelölés Hasonló / CC BY-SA 3.0 ]
Enver Hoxha

Annäherung an die Volksrepublik China und Abschottung

1955 wurde Albanien ein Teil des Warschauer Pakts und der UNO. Die Beziehungen zur Sowjetunion entwickelten sich immer schlechter. Das hing mit der Entstalinisierung zusammen. Unter Hoxha näherte sich Albanien immer mehr der ebenfalls kommunistischen Volksrepublik China an.

Das half der albanischen Wirtschaft, brachte jedoch Folgen mit sich. 1967 wurden Religionen in Albanien verboten. Das hatte die Zerstörung von Moscheen und Kirchen zur Folge. Viele Geistliche wurden ermordet oder verhaftet. Von den Nachbarländern schottete Albanien sich zunehmend ab und trat auch aus dem Warschauer Pakt wieder aus. Auch von China begann Albanien sich abzuschotten. Erst der Tod von Enver Hoxha führte zu einer vorsichtigen Öffnung des Landes gegenüber anderen Staaten.

Unter kommunistischer Herrschaft wurden in Albanien viele solche Plattenbauten gebaut. Sie verfielen mit der Zeit immer mehr.[ © Apdency / gemeinfrei ]
Sozialistischer Bau, Albanien

Nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft

Wie in vielen kommunistischen Staaten machte sich auch in Albanien bald eine tiefe wirtschaftliche Krise breit. Viele Menschen litten unter Hunger und Armut. In den 1990er Jahren endete die Herrschaft des kommunistischen Regimes, nicht aber die wirtschaftlichen Missstände.

Diese führten zu einer Massenauswanderung von Albanern nach Griechenland und Italien. Verzweifelt suchte die neue, demokratisch gewählte kommunistische Regierung den Anschluss an die Nachbarländer und an die Europäische Union. 1995 wurde Albanien in den Europarat aufgenommen.

Sali Berisha, der erste nicht-kommunistische Präsident, tritt bei Feierlichkeiten im Rahmen der 100-jährigen Unabhängigkeit Albaniens auf.[ © Österreichische Außenministerium / CC BY 2.0 ]
Bujar Nishani wurde 2012 Präsident von Albanien.[ © Österreichisches Außenministerium, derivative work Albinfo / CC BY-2.0 ]
Bujar Nishani

Schlechte Wirtschaft und schlimme Zustände in Albanien

1997 verloren viele Albaner durch einen Betrug ihr Erspartes. Dafür wurde die Regierung verantwortlich gemacht. Es kam zu Unruhen und Aufständen in der Bevölkerung. Man spricht auch von dem "Lotterieaufstand". Als die Regierung nicht zurücktreten wollte, spitzte sich die Situation zu. Viele Albaner kamen bei Straßenschlachten ums Leben oder flohen aus dem Land. Es kam zu Neuwahlen und eine sozialistische Partei übernahm die Führung des Landes.

Durch Misswirtschaft war Albanien 1998 das ärmste und rückständigste Land in ganz Europa. Erst im Jahr 2000 konnte man langsam ein Wirtschaftswachstum erkennen. Dieser Fortschritt gelang vor allem durch die Förderung westlicher Industriestaaten. 2003 wurde zwischen den Ländern Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Makedonien und Rumänien eine Freihandelszone errichtet. Die Zustände in Albanien besserten sich, auch das Verhältnis zu den Nachbarstaaten wurde langsam, aber deutlich besser. 2009 wurde Albanien NATO-Mitglied und reichte einen Beitrittsantrag bei der Europäischen Union ein. Seit 2014 ist das Land ein Beitrittskandidat der Vereinigung.

Beitrittsverhandlungen mit der EU

Die EU beschloss allerdings im Oktober 2019 keine Beitrittsverhandlungen mehr mit Albanien zu führen. Gleiches gilt übrigens für Nordmazedonien. Einige Länder der EU wollten das nicht. Man war der Meinung, dass beide Staaten sich noch nicht ausreichend um Reformen bemüht hätten.

Ilir Rexhep Meta ist seit dem Jahr 2017 der aktuelle Staatspräsident Albaniens.[ © April 2014 OSCE Parliamentary Assembly / CC BY-SA 2.0 ]
Ilir Rexhep Meta - seit 2017 Staatspräsident Albaniens

Wer ist Staatspräsident von Albanien?

Bis zum Jahr 2017 war Bujar Nishani (siehe Bild oben) Staatspräsident von Albanien. 2017 übernahm  Ilir Rexhep Meta die Staatspräsidentschaft Albaniens und wurde somit der siebte Präsident des Landes. In den Jahren zwischen 2013 und 2017 war er schon Präsident des Parlamentes.

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letzte Aktualisierung am 29.09.2020