Ecuador
Von der Kakaokrise bis heute
Kakaokrise (1925-1947)
Die Weltwirtschaftskrise brachte auch Ecuador das Chaos. Die Kakaoindustrie brach zusammen. In rascher Folge wechselten sich Regierungen ab. 1934 wurde José María Velasco Ibarra erstmals Präsident Ecuadors. Er bestimmte die Politik des 20. Jahrhunderts maßgeblich mit und war insgesamt fünf Mal Präsident Ecuadors, zuletzt bis 1972. Er führte wirtschaftliche und soziale Reformen durch und baute die Infrastruktur weiter aus.
1941 marschierte Peru in Ecuador ein und es kam zum Krieg. Peru wurde schließlich 1942 das seit Jahrzehnten umstrittene Gebiet zuerkannt.
1950er und 1960er Jahre: Bananen
Ab 1947 kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung dank des groß angelegten Anbaus von Bananen. Langsam setzte eine Industrialisierung ein.
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Die 1970er Jahre
Schon in den 1940er Jahren hatte man Erdöl gefunden. 1972 wurde Velasco Ibarra (erneut) durch einen Putsch gestürzt. Bis 1979 regierten Militärs das Land. Ab 1973 wurde Erdöl in immer größerem Umfang gefördert. Seitdem bestimmt dieser Rohstoff die Wirtschaft des Landes bis heute. 1979 wurde erstmals wieder eine Zivilregierung (d. h. eine nicht-militärische Regierung) auf demokratischem Wege gewählt.
Grenzkonflikt mit Peru (1981-1998)
Auf ein Gebiet im Südosten Ecuadors erhob Peru nach wie vor Anspruch. Immer wieder kam es zu Schießereien an der umstrittenen Grenze. 1981 und 1995 kam es zu Kämpfen. 1998 wurde schließlich ein Friedensvertrag unterzeichnet. Peru wurde das umstrittene Gebiet im Oriente zuerkannt.
Abschaffung des Sucre (2000)
Nach einer schweren Finanz- und Bankenkrise wurde im Jahr 2000 die Währung Ecuadors, der Sucre, abgeschafft und stattdessen der US-Dollar eingeführt. Politisch gab es Unruhen deswegen. Der Präsident Jamil Mahuad wurde gestürzt. Seine Nachfolger konnten jedoch keine stabilen Regierungen bilden.
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Rafael Correa (2007 bis 2017)
2007 wurde Rafael Correa zum neuen Präsidenten gewählt. 2008 erhielt das Land eine neue Verfassung. In ihr sind kostenlose Bildung und Gesundheitsversorgung, sowie mehr Mitbestimmung durch Bürgerbeteiligung verankert. Sie ermöglicht auch eine dritte Amtszeit des Präsidenten. 2009 und 2013 erfolgte Correas Wiederwahl.
Seine Politik ist eher linksgerichtet mit sozialistischen Zügen. Er will die Macht der reichen Eliten stärken und die Armut im Land bekämpfen. Außerdem will er Südamerika stark machen und ist ein Anhänger von Simón Bolívar und Eloy Alfaro. Er stand auch dem verstorbenen Präsidenten von Venezuela, Hugo Chávez, nahe.
2010 kam es zu einem Aufstand von Polizisten und Soldaten, weil ein neues Gesetz vorsah, dass sie bei einer Beförderung weniger Geld als zuvor bekommen sollten. Correa wurde verletzt, mehrere Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt.
Lenín Moreno (seit 2017)
Im April 2017 wurde Lenín Moreno zum Nachfolger von Correa gewählt.