Costa Ricas Flagge Costa Rica

Indigene Kulturen

Etwa 10.000 v. Chr. siedelten die ersten Menschen im heutigen Costa Rica. Mehrere Völker bildeten sich, die von Norden oder Süden einwanderten. So kann man unterscheiden zwischen Völkern, die den Kulturen Mesoamerikas ähneln, und denen, die karibisch oder südamerikanisch geprägt waren.

Viele der Volksgruppen entwickelten sich zwischen 300 v. und 300 n. Chr. von nicht-hierarchischen Völkern zu Reichen, die von einem Kaziken (Anführer bei den Indios) regiert wurden.

Nicoya und Huetar

Im Norden, auf der Halbinsel von Nicoya, lebten die Chorotega. Ihr Königreich Nicoya entstand um 800 und wurde 1520 von den Spaniern zerstört.

Im zentralen Hochland und an der Karibikküste lebten zwischen 800 und 1500 die Huetares. Sie bildeten mehrere Reiche, die von Königen regiert wurden. Auch die Huetares wurden im 16. Jahrhundert von den Spaniern unterworfen.

Guayabo

Eine bedeutende Siedlung im Hochland war Guayabo, heute die größte archäologische Stätte Costa Ricas. Guayabo war besiedelt zwischen 1000 v. und 1400 n. Chr. Man nennt diese Kultur Diquís.

Im Südwesten, an der Pazifikküste, lebten die Boruca. Daneben gab es weitere Volksgruppen. Die Volksgruppen und die Völker, wie sie 1502 in Costa Rica lebten, siehst du auf der Karte.

Steinkugeln von Costa Rica

In der südwestlichsten Ecke des heutigen Costa Rica hat man rund 300 von nahezu perfekten Steinkugeln gefunden. Sie wurden wohl ab dem 7. Jahrhundert hergestellt, die meisten ab dem Jahr 1000.

Manche sind wenige Zentimeter groß, andere bis zu zwei Meter im Durchmesser. Wozu sie dienten, weiß man nicht. Heute zieren viele dieser Kugeln Museen oder Gärten.

Kolumbus und erste Versuche der Kolonisation (1502-1530)

1502 landete Christoph Kolumbus an der Karibikküste des heutigen Costa Rica. Er war somit der erste Europäer, der hier einen Fuß an Land setzte.

Die nächsten Jahre gab es immer wieder Versuche, eine Kolonie zu errichten. Doch alle scheiterten. Die Konquistadoren stritten sich um das Land, die indigenen Völker wehrten sich und Überfälle von Piraten zerstörten die Siedlungen.

Spanische Kolonie – Teil vom Vizekönigreich Neuspanien

Ab 1560 begann die systematische Kolonisation und Costa Rica wurde dem Vizekönigreich Neuspanien einverleibt. Arm an Rohstoffen und Edelmetallen wie Gold und Silber blieb es aber für die Spanier immer eine eher unbedeutende Kolonie.

1563 wurde Cartago gegründet, das bis 1823 Hauptstadt blieb. Viele Indios starben an den von den Spaniern eingeschleppten Pocken, gegen die sie keine Abwehrkräfte besaßen. An der Karibikküste entstanden Kakao- und Tabakplantagen.

Unabhängigkeit 1821 und Mitglied der Zentralamerikanischen Konföderation (1823-1839)

1810 begann in Mexiko der Kampf um die Unabhängigkeit, der 1821 siegreich beendet wurde. Das gesamte Gebiet südlich des heutigen mexikanischen Staates schloss sich 1821 zunächst dem neuen Kaiserreich Mexiko an.

Mit dem Ende des Kaiserreichs 1823 löste es sich aber wieder von Mexiko und gründete die Zentralamerikanische Konföderation. Sie bestand aus den Staaten Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica. Costa Rica trat 1838 nach Nicaragua und Honduras wieder aus dem Zusammenschluss aus. Die Konföderation zerbrach ein Jahr später ganz.

Kaffee und Bananen

Kaffee wurde von reichen Großgrundbesitzern auf Plantagen angebaut. Präsidenten wie Juan Rafael Mora Porras (1849-1859) oder Tomás Guardia Gutiérrez (1870-1882) regierten autoritär. In den 1880er Jahren wurde eine Eisenbahnlinie vom zentralen Hochland zur Karibikküste gebaut, überwiegend durch Arbeiter aus Jamaika.

Nun konnte der Kaffee per Bahn statt auf Ochsenkarren zu den Häfen transportiert werden. Der Erbauer der Bahnlinie war ein US-Amerikaner. Er erhielt Land und begann nun Bananen anzubauen, die bald zum zweiten wichtigen Exportprodukt wurden. Amerikanische Firmen wie die United Fruit Company gewannen an Einfluss. 1889 gab es die ersten freien Wahlen.

letzte Aktualisierung am 24.08.2023