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Ulrich Zwingli und die Reformation

Ulrich Zwingli war Pfarrer in Zürich und von Martin Luthers Schriften sehr angetan. Er hatte jedoch eine andere Vorstellung von der Bedeutung des christlichen Abendmahls als Luther. Für ihn hatte das Abendmahl eine symbolische Bedeutung, während Luther der Überzeugung war, dass Christus Wein und Brot tatsächlich verwandelt hat. Darüber haben sich die beiden ziemlich gestritten.

So kam es in der Schweiz zu einer anderen Reformation als in Deutschland und man spricht bei den Anhängern Zwinglis und später auch Calvins von den "Reformierten". Die Anhänger Luthers waren die Lutheraner. Auch heute noch unterscheidet man evangelisch-reformiert und evangelisch-lutherisch.

Wie überall in Europa kam es auch in der Schweiz zu heftigen Religionskriegen. Die Schweiz beschloss am Ende, dass die Entscheidung, welchem Glauben man nun anhängt, bei den einzelnen Kantonen liegen sollte. Man wollte sich nicht auf eine Zentralgewalt verlassen, sondern entschied eben je nach Herrschaftsgebiet.

Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Französischen Revolution

Schon aus dem Dreißigjährigen Krieg hielten sich die Schweizer heraus. Der Westfälische Frieden, der Friedensschluss aus dem Jahre 1648, garantierte den Schweizern die endgültige Unabhängigkeit vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. 

Die Französische Revolution ging auch an der Schweiz nicht spurlos vorüber. 1798 kam es  in der Schweiz zu einer Revolution gegen das Althergebrachte. So errichtete man eine Helvetische Republik, der Frankreich als Vorbild diente. Doch dieses Experiment scheiterte. Dennoch war dies schon einmal eine gute Vorbereitung der Schweiz in Richtung eines demokratischen Staates. 

1798 besetzte Napoleon die Schweiz und machte sie unter seinem Einfluss zu einem Staat nach französischem Vorbild. Die Schweiz wurde zur Helvetischen Republik. 1803 wurde als Name "Schweizerische Eidgenossenschaft" festgelegt.

Innerhalb der Schweiz stritten sich die Leute, die einen Zentralstaat wünschten mit denen, die eben einen losen Bund bevorzugten. Die ersten waren die "Unitarier" und die zweiten die "Föderalisten". Ein weiterer Streit bestand auch zwischen den liberaleren und fortschrittlicheren Kräften in den Städten und den eher konservativen auf dem Land.

Dieser Streit setzte sich fort. So kam es 1847 zu einem Bürgerkrieg in der Schweiz, in dem diese beiden Standpunkte aufeinandertrafen. Dieser Sonderbundskrieg war die letzte bewaffnete Auseinandersetzung in der Schweiz bis heute. 

Warum nennt man die Schweiz eigentlich einen "neutralen" Staat?

Seit 1848 ist die Schweiz ein parlamentarischer Bundesstaat. Durchgesetzt haben sich die Liberalen und die Kräfte, die den Einheitsgedanken förderten. Die Zeit des losen Zusammenschlusses der kleinen Schweizer Staaten war vorbei. 

Vielleicht hast du auch schon einmal das Wort neutral im Zusammenhang mit der Schweiz gehört. In den beiden Weltkriegen verhielt sich die Schweiz auch neutral, das heißt sie stellte sich auf keine Seite der Kriegsparteien, wie auch schon vorher im Laufe ihrer Geschichte. Neutralität ist einer der Grundsätze in der Außenpolitik der Schweiz.

Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg

Die Schweiz blieb eine Demokratie. Auf der einen Seite fanden Flüchtlinge Zuflucht in der Schweiz, auf der anderen Seite verweigerte die Schweiz vor allem vielen jüdischen Flüchtlingen die Aufnahme. Nicht selten war eine Aufnahme an den Geldbeutel des Flüchtenden geknüpft. Reiche Leute hatten es einfacher, aufgenommen zu werden als ärmere. Verflochten in das Unrechtsregime der Nationalsozialisten waren auch die Schweizer Banken. Über diese wurde das der jüdischen Bevölkerung weggenommene Geld ins Ausland gebracht.

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letzte Aktualisierung am 21.08.2023