Estlands Flagge Estland

Erste Bewohner: frühe Geschichte in Estland

Auf dem Gebiet des heutigen Estland lebten vor etwa 11.000 Jahren erstmals Menschen. Die älteste Siedlung hat man in Pulli im Südwesten des Landes gefunden. Um 7400 v. Chr. entstand die Kunda-Kultur rund um den namengebenden Ort an der nördlichen Ostseeküste.

Ihr folgte ab 6000 v. Chr. die Narva-Kultur. Die Bevölkerung wurde schließlich sesshaft und betrieb Ackerbau. In den ersten Jahrhunderten nach der Zeitenwende bildeten sich zahlreiche kleine Fürstentümer heraus.

Der Deutsche Orden und sein Staat - der Deutschordensstaat

1237 gründeten die Ritter des Deutschen Ordens auf dem Gebiet Estlands, Lettlands und Teilen Preußens den Deutschordensstaat. Das Land wurde erobert und besiedelt. Wirtschaftlich blühte die Region auf. Die Deutschbalten, die aus Deutschland eingewanderte Oberschicht, beeinflussten Kultur und Sprache und bildeten den Adel.

Immer wieder kam es zu Konflikten mit Polen und Litauen, die sich 1385 zusammentaten und zum mächtigsten Reich im Ostseeraum aufstiegen. 1560 fand der Ordensstaat sein endgültiges Ende.

Schwedisch, russisch - unabhängig!

1629 wurde das Land von Schweden erobert, 1710 kam es im Großen Nordischen Krieg an Russland. Estland gehörte damit zu den Ostseegouvernements Russlands.

Mit dem Ende des russischen Zarenreiches erlangte Estland dann 1918 erstmals seine Unabhängigkeit.

Estnische Sozialistische Sowjetrepublik (1940-1991)

1940 besetzte die Sowjetunion Estland und gründete die Estnische Sozialistische Sowjetrepublik.

1941 besetzte das Deutsche Reich Estland. Die deutschen Truppen blieben bis 1944 und ermordeten viele Juden. Ein Teil der Esten schlug sich auf die Seite der Deutschen, eion Teil auf die der Russen.

1944 kehrten die Russen zurück. Viele Esten wurden nach Sibirien deportiert (zwangsweise verbracht). Zugleich wurden Russen im Land angesiedelt. Viele Esten flohen nun auch, u.a. nach Deutschland. Bis 1990 blieb Estland nun Teil der Sowjetunion.
 

Unabhängigkeit von Estland 1991

Im März 1990 erklärte sich Estland wieder zur Republik, am 20. August 1991 erfolgte auch offiziell die Unabhängigkeit. Erreicht wurde dies gewaltfrei durch die Singende Revolution: Das Singen ihrer Volkslieder war den Balten nämlich in der Sowjetunion verboten worden - nun zeigten sie singend ihr Bestreben nach Unabhängigkeit.

2004 trat Estland der NATO und der Europäischen Union bei. 2011 wurde der Euro als Währung eingeführt.

Seit 2021 ist Kaja Kallas Premierministerin von Estland. Sie gehört der europafreundlichen Estnischen Reformpartei an.

letzte Aktualisierung am 14.02.2024