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Welche Landschaften gibt es in Schleswig-Holstein?

Die Küsten der Nord- und Ostsee prägen das Land Schleswig-Holstein. In ihnen liegen Inseln wie Föhr und Sylt auf der einen Seite, Fehmarn auf der anderen Seite. Das Land zwischen den Meeren gliedert sich von Westen nach Osten in Marsch, Geest und Hügelland. Insgesamt ist die Landschaft flacher im Westen, hügeliger im Osten.

Der Norden von Schleswig-Holstein liegt auf der Halbinsel Jütland, die zum großen Teil von Dänemark eingenommen wird. Der südliche Landesteil liegt in der Norddeutschen Tiefebene. Berge gibt es darum nicht. Die höchste Erhebung ist mit 167 Metern Höhe der Bungsberg in Ostholstein. Mehr zu den einzelnen Landschaften erfährst du auf den nächsten Seiten.

Nordsee und Marsch

Schleswig-Holstein liegt zwischen Nord- und Ostsee. Im Westen grenzt Schleswig-Holstein an die Nordsee.

Der nördliche Teil hier gehört zum Landkreis Nordfriesland, der südliche zum Landkreis Dithmarschen.

Der Küste schließt sich als erste große Landschaftsform des Bundeslandes die Marsch an (siehe unten). Marsch und Geest sind die typischen Landschaftsformen von Schleswig-Holstein.

Das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer

Die gesamte schleswig-holsteinische Nordseeküste ist geprägt vom Wattenmeer und der sich anschließenden Landschaft der Marsch.

Das Wattenmeer ist der Bereich der Nordsee, der durch die Gezeiten zweimal am Tag trocken fällt. Dann ist Ebbe. Bei Flut kommt das Wasser zurück und überspült das Watt.

Als Nationalpark steht das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer unter besonderem Schutz, denn hier leben ganz besondere Tiere und Pflanzen.

Marschland und Kooge

Der Küste vorgelagert liegt die Marsch. Ihr Land liegt niedrig auf Höhe des Meeresspiegels oder darunter und es ist flach und feucht. Über Gräben wird das Marschland entwässert, weil es sich sonst zum Moor entwickeln würde. Marschland ist fruchtbares Land, das für die Landwirtschaft genutzt wird. Die Marsch entstand hier, weil die Salzwiesen an der Küste allmählich verlandeten, da sich hier Schlick absetzte und neue Pflanzen wuchsen

Die Bewohner der Küste deichten das Land häufig ein, um es für die Landwirtschaft zu nutzen und um es vor Hochwasser zu schützen. So ging die Verlandung auch schneller. Diese eingedeichten Marschen bezeichnet man in Schleswig-Holstein als Koog. Beispiele für solche Köge sind der Hauke-Haien-Koog oder der Speicherkoog. Meistens wird das Land als Grünland oder Weide genutzt.

Dass es sich bei der Landschaft Dithmarschen um Marschland handelt, sagt ja schon der Name - auch wenn der heutige Landkreis sich darüber hinaus erstreckt. Ganz im Südwesten von Schleswig-Holstein gibt es noch eine Marsch, nämlich die Elbmarsch. Sie liegt an der Elbe und ist darum eine Flussmarschlandschaft.

Ostseeküste

Ganz anders als an der Nordsee im Westen sieht es im Osten von Schleswig-Holstein aus. Zwar liegt auch hier ein Meer, doch die Ostsee ist nicht den Gezeiten ausgesetzt. Ebbe und Flut gibt es hier nicht, die Ostsee ist weniger rau als die Nordsee. Die Wellen sind sanfter, es geht meistens sehr flach ins Wasser hinein. Allerdings gibt es auch Steilküsten, zum Beispiel zwischen Flensburg und Kiel.

An die schleswig-holsteinische Ostseeküste grenzen gleich vier der elf Landkreise und sogar drei der vier kreisfreien Städte. Die Landkreise sind von Norden nach Süden Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Plön und Ostholstein. Die kreisfreien Städte sind Flensburg, Kiel und Lübeck.

Ostholstein ragt mit der Halbinsel Wagrien weit in die Ostsee hinein. Ihr vorgelagert ist die Insel Fehmarn. Sie ist über eine Brücke über den Fehmarnsund direkt mit dem Festland verbunden.

Ostseebuchten

Es gibt mehrere Ostseebuchten. Die nördlichste in Schleswig-Holstein ist die Flensburger Förde. Durch den langgezogenen Meeresarm verläuft die deutsch-dänische Grenze, an ihrem Ende liegt Flensburg. Die Kieler Bucht zieht sich weit an der Küste entlang. In ihrer Mitte liegt die Kieler Förde, also ein Meeresarm, der sich schmal ins Land zieht bis zur Stadt Kiel.

Ebenfalls ein Meeresarm an der Kieler Bucht ist die Schlei, außerdem gibt es innerhalb der Kieler Bucht weitere Buchten, nämlich die Eckernförder Bucht und die Hohwachter Bucht. Über den Fehmarnsund ist die Kieler Bucht mit der Lübecker Bucht verbunden. Beide Buchten werden durch die Halbinsel Wagrien getrennt. Die Lübecker Bucht ist selbst Teil der großen Mecklenburger Bucht.

Halbinseln

Wo Buchten sind, sind auch Halbinseln. Neben der schon erwähnten Halbinsel Wagrien liegen an der Ostseeküste des Landes noch die Halbinseln Angeln, Schwansen und Dänischer Wohld. Wo sie liegen, siehst du oben auf der Karte von Schleswig-Holstein.

Angeln reicht von der Flensburger Förde bis zur Schlei, Schwansen von der Schlei bis zur Eckernförder Bucht und der Dänische Wohld von der Eckernförder Bucht bis zur Kieler Förde.

Hügelland mit Bergen und Seen

Das Land, das sich der schleswig-holsteinischen Ostseeküste landeinwärts anschließt, ist das sogenannte Schleswig-Holsteinische Hügelland. Manchmal wird es auch als Östliches Hügelland bezeichnet. Wie der Name schon sagt, ist es hier sehr hügelig. So findet sich hier auch die höchste Erhebung des Bundeslandes: der Bungsberg mit 167 Metern Höhe. Er liegt in der Holsteinischen Schweiz.

Die Böden hier sind sehr fruchtbar. Darum sieht man hier auch sehr viel Acker- und Weideland. Vor allem Weizen, Gerste und Raps werden angebaut. Im nördlichen Hügelland liegen die Hüttener Berge. Der höchste dieser Berge ist 105 Meter hoch. Im südlichen Hügelland liegen die Lauenburgischen Seen bei Ratzeburg und Mölln.

Außerdem ist das Hügelland geprägt von vielen Seen und Flüssen. Auf der Karte ist das gut zu sehen. In der Holsteinischen Schweiz zum Beispiel gibt es viele Seen und die Schlei verbreitert sich an vielen Stellen seenartig.

Landschaft Schleswig-Holsteins in der Mitte: die Geest

Im Westen Nordsee und Marsch, im Osten Ostsee und Hügelland – und in der Mitte? Da liegt die Schleswig-Holsteinische Geest. Die Geest liegt höher als die Marsch und sie ist trockener und unfruchtbarer. Die Geest bildete sich in der Eiszeit, während die Marsch danach entstand. Man spricht manchmal auch vom Geestrücken, weil diese Landschaft eben höher liegt. Das niederdeutsche Wort Geest bedeutet denn auch trocken oder unfruchtbar.

Man unterscheidet die Niedere und die Hohe Geest. Die Niedere Geest liegt zwischen Hügelland und Hoher Geest. Sie bildet sozusagen eine etwas niedrigere Vorstufe der Hohen Geest. Manchmal wird sie auch Vorgeest genannt. Die Niedere Geest liegt westlich einer Linie von Flensburg über Schleswig und Rendsburg nach Neumünster.

Die Geest war von jeher dünner besiedelt als die Marsch, weil man auf den kargen Böden nur schlecht Landwirtschaft betreiben konnte. Angebaut werden darum nur genügsame Pflanzen wie Mais, Kartoffeln oder Roggen. Vor allem wird Milchvieh gehalten und Weiden bewirtschaftet. Außerdem gibt es hier einige Kiesgruben, aus denen Baustoffe gewonnen werden. Einige ehemalige Kiesgruben wurden zu Badeseen.

Was ist ein Knick?

Typisch für die Geest sind auch die Knicks. Das sind sogenannte Wallhecken: Auf einem meist künstlich aufgeschütteten Wall, zum Beispiel aus Feldsteinen, die mit Erde verdichtet wurden, pflanzte man Sträucher oder Bäume. So grenzte man nicht nur die eigenen Felder von anderen ab, sondern die Knicks boten auch Schutz vor Wind. Die Pflanzen wurden immer wieder gestutzt. Daher kommt auch der Name: Die Zweige wurden geknickt und nach innen gebogen. So wurde die Hecke nicht zu hoch und man verdichtete sie auch noch. Die Artenvielfalt in den Knicks ist groß.

Man kann in der Schleswig-Holsteinischen Geest noch einmal einzelne Gebiete voneinander abgrenzen. So liegt im Norden die Schleswigsche Geest, im Süden die Heide-Itzehoer-Geest. Zur Heide-Itzehoer-Geest gehört die Münsterdorfer Geestinsel südlich von Itzehoe. Sie liegt eben wie auf einer Insel von Marsch und dem Fluss Stör umgeben. In ihr wiederum liegt eine interessante Landschaft, nämlich die Binnendünen Nordoe. Hier gibt es also mitten im Land (und nicht an der Küste) Dünen. Außerdem findet man Magerrasen und Heide. Die Inseln Sylt, Amrum und Föhr besitzen übrigens einen Geestkern.

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letzte Aktualisierung am 09.02.2024