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Welche Kanäle gibt es in Schleswig-Holstein?

Um Verbindungen und Abkürzungen für die Schifffahrt zwischen Meeren und zu Flüssen zu schaffen, bauten die Menschen Kanäle. In Schleswig-Holstein gibt es rund 12 Kanäle, von denen aber nur zwei für die Schifffahrt von Bedeutung sind: der Nord-Ostsee-Kanal und der Elbe-Lübeck-Kanal. Kleine Kanäle sind zum Beispiel der Achterwehrer Schifffahrtskanal, der Breitenburger Kanal oder der Gieselau-Kanal. Sie sind alle nur wenige Kilometer lang.

Der Nord-Ostsee-Kanal – die Verbindung zwischen den Meeren

Der wichtigste Kanal in Schleswig-Holstein ist der Nord-Ostsee-Kanal. Er ist knapp 100 Kilometer lang (98,2 km) und verbindet die Nordsee mit der Ostsee. Ohne einen solchen Kanal müssten die Schiffe ganz um die Halbinsel Jütland herumfahren. Durch den Kanal sparen sie 460 Kilometer an Fahrt. Und wie breit ist der Nord-Ostsee-Kanal? Oben an der Wasserfläche ist er 162 Meter breit. Die Wassertiefe beträgt elf Meter. Schiffe, die den Kanal durchfahren wollen, dürfen höchstens 32,5 Meter breit sein.

Auf der einen Seite mündet der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) bei Brunsbüttel in die Elbmündung und damit in die Nordsee, auf der anderen Seite bei Kiel in die Kieler Förde und somit in die Ostsee. An beiden Enden gibt es Schleusen. Sie sollen an der Nordsee die Gezeiten, also Ebbe und Flut, ausgleichen, an der Ostsee die Erhöhung des Wasserspiegels durch Wind. Weil die Schleusenkammern nicht mehr zeitgemäß, zu klein und reparaturanfällig sind, sollen sie in Zukunft erneuert werden.

International trägt der NOK den Namen Kiel Canal. Erbaut wurde er in einer ersten Ausbaustufe zwischen 1887 und 1895, erweitert dann zwischen 1907 und 1914, damals noch unter dem Namen Kaiser-Wilhelm-Kanal. Wilhelm I. legte denn auch den Grundstein für den Bau. Unabhängig von Dänemark wollte man zwischen Nord- und Ostsee fahren können. 1948 wurde der Kanal dann umbenannt.

Es gab einen Vorgänger des Kanals, nämlich den Eiderkanal. Schon 1784 wurde der als Schleswig-Holsteinischer Canal in Betrieb genommen und dann 1853 in Eiderkanal umbenannt. Er führte von Kiel nach Rendsburg, wo er in die Eider mündete, die wiederum in die Nordsee floss. So war die Verbindung von Ost- und Nordsee hergestellt.

Der Elbe-Lübeck-Kanal

Der zweitgrößte Kanal des Bundeslandes ist der Elbe-Lübeck-Kanal (ELK). Er ist 61 Kilometer lang und verbindet die Elbe mit der Ostsee. Er führt dabei in Süd-Nord-Richtung von der Elbe bei Lauenburg bis kurz vor Lübeck, wo der Kanal in die Trave mündet. Vorgänger des Elbe-Lübeck-Kanals war der Stecknitzkanal, der schon im 14. Jahrhundert erbaut wurde.

1895 wurde dann der Grundstein des Elbe-Lübeck-Kanals gelegt – acht Jahre nach der Grundsteinlegung des Nord-Ostsee-Kanals. 1900 wurde er in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. in Betrieb genommen, allerdings noch unter dem Namen Elbe-Trave-Kanal, den er bis 1936 trug.

Im Kanal gibt es sieben Schleusen, die den Wasserstand ausgleichen. Häfen gibt es in Lauenburg und Mölln. Heute sind es vor allem kleinere Binnenschiffe und Sportschiffe, die den Kanal nutzen. Für große Containerschiffe ist er zu klein.

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letzte Aktualisierung am 09.02.2024