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Lebensräume und Biotope in Hamburg: Wald, Moor, Heide, Teich, Elbe und Wattenmeer

Biotop in Hamburg: Lebensraum Wald

Hamburg besitzt 40 Quadratkilometer Wald sowie knapp 20 Hektar Gehölz, wo einzelne Bäume, Baumgruppen, Büsche und Hecken wachsen. Wald und Gehölz sind der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen.

Neben Mischwald und Laubwald gibt es auch Bruchwald (ein feuchter, sumpfiger Wald) und Auwald, der zeitweise überschwemmt wird und sich meist an Flüssen und Bächen befindet. Bruch- und Auwald findet man zum Beispiel im Wohldorfer Wald, dem größten zusammenhängenden Laubwald der Stadt.

Die häufigsten Bäume in Hamburg sind Buchen. Ihr Anteil beträgt insgesamt 23 Prozent. Es folgen Kiefern und Fichten mit 13 bzw. 12 Prozent. Ebenfalls 12 Prozent machen Eichen aus. Seltener sind Birken, Erlen, Weiden, Pappeln, Lärchen und Douglasien. Am Boden unter den Bäumen wachsen Buschwindröschen, Maiglöckchen oder Wald-Sauerklee.

In den Hamburger Wäldern leben Rehe, Dachse, Rothirsche, Mauswiesel und Wildschweine. Über ihnen zwitschern Buchfink, Singdrossel oder Kernbeißer und hämmern Spechte wie Grün- oder Buntspecht.

Lebensraum Moor

Auch Moore gibt es in Hamburg und das gar nicht mal wenig. Torfmoose und Wollgras sind die typischen Pflanzen der Hoch- und Übergangsmoore, wie sie im Wittmoor, Raakmoor oder in den Mooren im Duvenstedter Brook zu finden sind.

Hochmoore sind arm an Nährstoffen wie zum Beispiel Stickstoff. Der Stickstoff in der Stadt, wie er insbesondere durch Autoabgase produziert wird, sorgt dafür, dass seltene Moorpflanzen verdrängt werden und sich dafür Pfeifengras und Moorbirken ansiedeln. Für das Hochmoor ist das schlecht.

Die Entwässerung der Moore, die jahrzehntelang für ihr Verschwinden sorgten, hat man immerhin zum Teil rückgängig gemacht. So können auch Torfmoose wieder wachsen, denn sie wachsen nur, wenn sie vollständig von Wasser bedeckt sind. Dort, wo Moore entwässert wurden, sind Birken gewachsen. Diese sterben nun ab, wenn das Gebiet wieder unter Wasser steht. Das Moor wurde wieder vernässt oder renaturiert, also in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. Nun kehren Ringelnatter und Moorfrosch zurück, wachsen auch Sonnentau, Gagelstrauch und Moosbeere wieder. Auch für seltene Libellen wie die Moosjungfer sind Moore wichtige Rückzugsgebiete.

Lebensraum Heide

Mit der Fischbeker Heide hat Hamburg ein wunderschönes Heidegebiet auf seinem Grund und Boden. Heideflächen entstanden durch den Menschen, der dort Vieh weiden ließ, wodurch sich eine baumfreie, offene Fläche bildete. Aktiv muss man für ihren Erhalt sorgen, indem man auch heute etwa Heidschnucken dort fressen lässt und zusätzlich die Gebiete immer wieder entkusselt, das heißt von Baumtrieben befreit.

Seltene Reptilien fühlen sich zwischen den Heidesträuchern wohl, etwa Kreuzotter, Blindschleiche und Zauneidechse. Dazu kommen in der Fischbeker Heide rund 2500 Kleintiere wie Käfer, Schmetterlinge und Spinnen. Wo Borstgras als Rasen wächst, hüpfen Feldheuschrecken umher.

Lebensraum Teich und See

Auch Teiche und Seen sind besondere Lebensräume für Flora und Fauna. In den Teichen im Duvenstedter Brook laichen Moor-, Gras- und Wasserfrosch. In den Teichen im Rodenbeker Quellental leben Fische wie Rotfeder, Schlammpeitzger und Bitterling. Auch der Teichmolch fühlt sich hier wohl.

Unter Wasser wachsen Wasserstern und Hornblatt, auf dem Wasser machen sich Wasserhahnenfuß und Froschbiss breit. Dessen Blätter sehen aus wie kleine Seerosen. Am Ufer wächst Wasserminze. Wasservögel und Libellen umschwirren den Teich.

Lebensraum Fluss: die Elbe

Ein ganz besonderer Lebensraum ist die Elbe, der große Fluss, der durch Hamburg in Richtung Nordsee fließt. Er heißt hier auch Tidenelbe, weil Ebbe und Flut hier den Wasserspiegel steigen und fallen lassen. Zum Fluss selbst als Lebensraum kommen die Ufer- und Flachwasserbereiche sowie die Flussinseln.

80 Fischarten hat man in der Tidenelbe nachgewiesen. 49 von diesen kommen dauerhaft vor. Die meisten sind Süßwasserfische. Andere Arten schwimmen durch die Elbe zur Flussmündung, etwa die Meerforellen. Auch in der Elbmündung leben Fische, nämlich vier Grundelarten. Muscheln, Insektenlarven, Krebstiere und Würmer bilden die Nahrungsgrundlage auch für viele Vögel, die hier rasten und brüten.

Fischotter und Biber leben ebenfalls am Ufer der Elbe. Im Frühling schwimmt auch ab und zu mal ein Schweinswal durch den Hamburger Hafen bis zur Bunthäuser Spitze, um sich Nahrung zu suchen. Auch der ein oder andere Seehund erkundet die Elbe, während Kegelrobben deutlich seltener zu sehen sind.

Lebensraum Hamburgisches Wattenmeer - ein Nationalpark

Das Hamburgische Wattenmeer liegt in der westlichen Elbmündung zur Nordsee und gehört als Exklave zu Hamburg. Es wurde als Nationalpark ausgewiesen. Auch die Inseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn sind Teil des Nationalparks. Watt, Priele, Sandbänke, Dünen und Salzwiesen bieten einen einzigartigen Lebensraum.

Rund 2000 Tierarten und 1000 Pflanzenarten hat man hier gezählt. Zu den Meeressäugern gehören Seehunde und Kegelrobben. 250 Tierarten kommen nur in den Salzwiesen des Wattenmeeres vor. Seevögel fliegen und rasten hier ebenfalls gerne. So finden Brandgänse im Watt unzählige Schnecken als Nahrung. Eiderenten brüten hier und auch Watvögel und Möwen finden sich in vielerlei Arten ein.

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letzte Aktualisierung am 08.01.2024