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Wildtiere und fremde Tiere in Hamburg

Wildtiere in Hamburg

Biber, Waschbären, Steinmarder, Füchse und Wildschweine würde man nicht unbedingt in einer Großstadt vermuten. Sie alle leben aber in Hamburg. Sie laufen vielleicht eher selten durch die Innenstadt, haben aber in Hamburg genügend Lebensraum für sich gefunden.

Wildtiere zieht es seit rund 20 Jahren immer mehr in die Stadt. Hier gibt es genügend Futter für sie, aber keine natürlichen Feinde. Auch intensive Landwirtschaft oder die Jagd treiben die Tiere in die Stadt. Eine Stadt wie Hamburg mit vielen Grünflächen, Wäldern, Mooren, Parks und natürlich Wasserläufen ist geradezu ein idealer Wohnort für sie.

So sollen etwa 15 Biber in der Hansestadt heimisch sein. Sie fühlen sich vor allem an der Dove Elbe wohl. Wildkaninchen lassen sich einfacher sichten als die scheuen Biber. Sie hoppeln auf vielen Grünflächen zwischen den Häusern umher. Rothirsche und Damwild leben im Duvenstedter Brook.

Damit sich die Wildkaninchen, Marder und Füchse aber doch nicht zu sehr vermehren und dann auch Gärten verwüsten oder Mülltonnen umschmeißen, hat die Stadt Hamburg Stadtjäger engagiert – schon seit den 1920er Jahren übrigens.

Fremde Tiere: Neozoen in Hamburg

Arten, die eigentlich nicht in Deutschland vorkommen, nennt man auch Neozoen. Sie sind also gebietsfremd und erst durch den Menschen hierhergekommen. Oft handelt es sich um Arten, die aus der Gefangenschaft entkommen sind oder die absichtlich ausgesetzt wurden. Das wird dann zu einem Problem, wenn solche Arten heimische Arten verdrängen. Sie gefährden dann die biologische Vielfalt. Bisam, Nutria, Wanderratte, Waschbär und Marderhund sind die fünf Säugetierarten, die ursprünglich nicht in Hamburg heimisch waren.

Der Bisam (auch Bisamratte genannt) stammt eigentlich aus Nordamerika und lebt an Ufern von Teichen oder Flüssen. Er kann gut schwimmen und tauchen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden bei Prag einige Bisams ausgesetzt, um sie zu jagen. Von dort haben sie sich dann in Europa ausgebreitet. Die Bisamratte ist heute an allen Gewässern Hamburgs heimisch, besonders häufig aber in den Vier- und Marschlanden sowie in der Süderelbmarsch.

Nutrias werden auch Biberratten genannt und kommen eigentlich aus Südamerika. Sie sind größer als Bisamratten und ihr Schwanz ist runder, oft haben sie orange Zähne. Auch sie leben an Gewässern. Auch die Nutria wurde einst ausgesetzt bzw. floh aus Pelztierfarmen. In Hamburg werden sie nur gelegentlich beobachtet, zum Beispiel in den Vier- und Marschlanden sowie auf Neßsand.

Die Wanderratte kommt eigentlich aus Nordostasien. Schon seit dem 18. Jahrhundert lebt sie aber auch in Europa. Sie hat sich über Schiffe weltweit ausgebreitet. Als Krankheitsüberträger ist die Wanderratte nicht besonders beliebt und wird vielerorts bekämpft. Das ist aber oft schwierig, weil sie sehr anpassungsfähig ist und überall leben kann. Selbst die Kanalisation und U-Bahntunnel hat sie besiedelt. So hat sie auch Hamburg vollständig besiedelt und ist wohl die am weitesten in der Stadt verbreitete Säugetierart.

Der Waschbär kommt eigentlich aus Nordamerika. Auch er entkam aus Pelztierfarmen. Er ist gut am geringelten Schwanz und der Gesichtsmaske zu erkennen. In Hamburg wurde an verschiedensten Stellen gesichtet, selbst in einem Innenhof in St. Pauli.

Der Marderhund kommt ursprünglich aus Ostasien. Er wurde in der Ukraine und in Russland ausgesetzt und hat sich seitdem bis nach Südeuropa ausgebreitet. In Hamburg lebt er zum Beispiel in den Flussmarschen im Süden oder auf den Feldern in Rissen.

Auch unter den Vögeln gibt es Neozoen in Hamburg. Die Kanadagans aus Nordamerika und die Nilgans aus Afrika kann man ab und zu erblicken, sie brüten erfolgreich in Hamburg. Von der Mandarinente, die aus Ostasien stammt, hat man bisher nur ein Brutpaar gesichtet.

Auch bei den Fischen gibt es solche neuen Tiere, nämlich sieben Arten: Sonnenbarsch, Schwarzmundgrundel, Blaubandbärbling, Goldfisch, Brauner Katzenwels, Regenbogenforelle und Zwerghundsfisch.

Zu den Neozoen in Deutschland siehe auch: Neue einheimische Tiere in Deutschland.

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letzte Aktualisierung am 09.01.2024