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Berge, Heide, Moore und Dünen in Hamburg

Flüsse, Fleete und Seen prägen das Stadtbild von Hamburg. Es gibt hier übrigens mehr Brücken als in Venedig – weit mehr sogar. In Hamburg wurden nämlich 2500 Bücken gezählt, in Venedig nur 400. Wien, Amsterdam und auch Berlin haben mehr Brücken als Venedig – aber an Hamburg kommt keine Stadt in Europa heran.

Doch welche Landschaften gibt es neben Gewässern noch? Wie sieht es in den am Stadtrand liegenden Gebieten aus? Gibt es Berge, Moore, Heide oder gar Dünen in Hamburg?

Berge in Hamburg

Von Bergen kann man eigentlich nicht sprechen, denn selbst die höchste Erhebung von Hamburg misst nur 116,2 Meter. Dieser Hügel ist der Hasselbrack. Er gehört zu den Harburger Bergen, deren Ausläufer bis ins Hamburger Stadtgebiet reichen. Die Harburger Berge liegen südwestlich von Hamburg. Der Hasselbrack liegt an der Grenze zu Niedersachsen in der südwestlichen Spitze des Stadtgebietes.

Wer schon einmal durch das Treppenviertel von Blankenese gelaufen ist, weiß: Auch hier ist es nicht gerade flach. Blankenese liegt nämlich auf einem Geestrücken, der hier zur Elbe steil abfällt. So liegen denn auch gleich die vier nächsthöheren Berge hier in Blankenese. Das sind der Baursberg (91,6 m), der Waseberg (86,6 m), der Polterberg (83,9 m) und der Tafelberg (82 m). Bekannter sind allerdings die Erhebungen, die erst an Platz 9 und 10 folgen: der Falkenstein und der Süllberg. Das Waldgebiet Falkenstein ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und auf dem Süllberg gibt es eine Ausflugsgaststätte, die einen besonders schönen Blick über die Elbe bietet.

Platz 6 und 8 belegen der Reiherberg und die Jahnhöhe in Heimfeld, ebenfalls im Südwesten von Hamburg. Platz 7 ist die höchste nicht-natürliche Erhebung der Stadt: der Müllberg Hummelsbüttel in Wandsbek, im Norden von Hamburg. Die ehemalige Deponie wurde begrünt und ist ein schöner Aussichtspunkt.

Die 10 höchsten Berge in Hamburg

  1. Hasselbrack (Harburger Berge, 116,2 m)
  2. Baursberg (Blankenese, 91,6 m)
  3. Waseberg (Blankenese, 86,6 m)
  4. Polterberg (Blankenese, 83,9 m)
  5. Tafelberg (Blankenese, 82 m)
  6. Reiherberg (Heimfeld, 79,2 m)
  7. Müllberg Hummelsbüttel (Wandsbek, 79 m)
  8. Jahnhöhe (Heimfeld, 77 m)
  9. Falkenstein (Blankenese, 75,2 m)
  10. Süllberg (Blankenese, 74,6 m)

Heide in Hamburg

Auch Heidegebiete gibt es in Hamburg. Im Südwesten der Stadt liegen die Fischbeker und die Neugrabener Heide, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind. Hier wachsen niedrige Sträucher, das namengebende Heidekraut und vereinzelt Kiefern oder Birken. Es gibt aber auch Wald hier.

Damit die Heide erhalten bleibt, muss der Mensch eingreifen und die Heide kurz halten. Das geschieht vor allem durch Heidschnucken. Sie fressen das Heidekraut. Nur dadurch treibt die  Heide im nächsten Jahr wieder aus. Außerdem müssen Baumtriebe durch den Menschen entfernt werden, denn sonst entsteht ein Wald. Das Entfernen der Baumtriebe nennt man Entkusseln.

Moore in Hamburg

Auch Moore gibt es in Hamburg! So liegt das Schnaakenmoor in Rissen am westlichen, der Moorgürtel am südwestlichen Stadtrand. Das Raakmoor ist im Norden in Hummelsbüttel zu finden, wo auch die Hummelsbütteler Moore unter Naturschutz stehen. Hierzu gehören Hüsermoor und Ohlkuhlenmoor.

Noch weiter nördlich teilt sich Hamburg das Wittmoor mit Schleswig-Holstein. Das Wittmoor ist eines der letzten Hochmoore in Hamburg. Im Nordosten gibt es Moorflächen im Duvenstedter Brook, im Osten in der Boberger Niederung.

Hoch- und Niedermoore

Hochmoore speisen sich aus Regenwasser. Sie sind nährstoffarm. Es bildet sich Torf, wodurch das Moor in die Höhe wächst. Durch die Nährstoffarmut leben hier nur spezielle und meist seltene Tiere und Pflanzen. Hochmoore sind stark gefährdet durch Torfabbau. Niedermoore sind hingegen nährstoffreich, speisen sich aus Bodenwasser, also zum Beispiel aus Flüssen oder Quellen.

Ein Moor liegt aber sogar recht stadtnah, nämlich das Eppendorfer Moor. Es liegt zwar nicht in Eppendorf, wie man vermuten könnte, aber an der Grenze zu Eppendorf in Groß Borstel. Wie viele andere Moore auch hat man auch das Eppendorfer Moor renaturiert.

Man hat also versucht, einen möglichst naturnahen Zustand wiederherzustellen, etwa indem der Wasserstand wieder angehoben wurde, nachdem man früher versucht hatte, möglichst viel Land trocken zu legen. Durch diese Maßnahmen wachsen dann auch wieder Moorlilien und Torfmoose oder ziehen Eisvögel und Moorfrösche ein. Das Eppendorfer Moor ist mit 26 Hektar Größe das größte innerstädtische Moor Europas. Es steht unter Naturschutz.

Boberger Düne

Ja, sogar Dünen gibt es in Hamburg. Die Boberger Düne befindet sich im Naturschutzgebiet Boberger Niederung. Es handelt sich um eine Binnendüne, also eine Düne im Land und nicht an der Küste. Sie entstand am Ende der letzten Eiszeit, als starker Wind Sand ablagerte.

Früher gab es hier noch viel mehr Dünen. Sie wurden aber abgetragen, als man hier bauen wollte. Die Boberger Düne blieb nur erhalten, weil man sich 1927 nicht über den Preis für den Sand einig wurde. Die Boberger Düne ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet.

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letzte Aktualisierung am 08.01.2024