Turkmenistan
Wie geht es den Kindern in Turkmenistan?
Turkmenistan ist ein Land, in dem die Freiheit der Menschen sehr eingeschränkt wird. Darunter leiden auch die Kinder. In der Schule werden sie ideologisch (nach dem Leitbild des Präsidenten und der herrschenden Partei) und nicht freiheitlich unterrichtet.
Es gibt auch viele arme Familien. Der Präsident lässt viele neue Prachtbauten bauen und sein Volk hungert. Es gibt auch Kinder, die arbeiten müssen. Bis 2005 schlossen die Schulen auf dem Land während der Erntezeit, damit die Schüler bei der Ernte helfen können. Das ist inzwischen verboten.
Die Gesundheitsversorgung ist sehr schlecht. Es gibt viel zu wenig Ärzte, die zudem schlecht ausgebildet sind. Präsident Nyýazow ließ zahlreiche Kliniken schließen. Inzwischen werden neue eröffnet, doch deren Ärzte können mit den technischen Geräten häufig nicht umgehen. 24 von 1000 Babys sterben bei der Geburt. Das ist in Zentralasien einer der höchsten Werte.
Benachteiligt sind - wie ihre Eltern - Kinder von Minderheiten, also zum Beispiel Usbeken, Armenier, Kasachen oder Ukrainer. Sie müssen erst einmal Turkmenisch lernen, wenn sie in die Schule kommen. Das war nicht immer so. So gab es früher Schulen an der usbekischen Grenze, wo viele Usbeken leben, in denen auf Usbekisch unterrichtet wurde. Doch auch im alltäglichen Leben werden die Minderheiten im Land benachteiligt. Das gilt auch für religiöse Minderheiten, also alle, die nicht dem Islam angehören.
Noch immer werden Heiraten arrangiert. Die Eltern suchen aus, welchen Mann ihre Tochter heiraten soll. Der Vater des Mädchens erhält Geld, Kamele oder Schafe für sie. Die Mädchen sind oft noch sehr jung. Es wird erwartet, dass sie innerhalb von einem Jahr schwanger werden. 6 von 100 Mädchen sind verheiratet, ehe sie 18 Jahre alt sind.