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Eine isolierte Bevölkerung und seine Diktatoren

Nordkorea ist ein ungewöhnliches Land. Die Menschen dort leben vom Rest der Welt abgeschottet und es ist schwer zu erfahren, was die Menschen dort wirklich denken und wie sie leben.

Regiert wird Nordkorea von einem Diktator, doch der "Ewige Präsident" Kim Il-sung ist überall gegenwärtig, obwohl er schon seit 1994 tot ist. Er gilt über seinen Tod hinaus als Staatschef des Landes.

Das aktuelle Staatsoberhaupt Kim Jong-un ist der Enkel Kim Il-sungs und Sohn von Kim Jong-il, seinem Vorgänger. Klingt irgendwie kompliziert, ist es aber nicht: Drei Diktatoren haben hintereinander das Land regiert und der aktuelle heißt Kim Jong-un.

Begeisterung für den Staat

Im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern sieht man vom aktuellen Staatschef Kim Jong-un außer in einigen Zeitschriften und Broschüren im Land keinerlei Bilder. Vater und Großvater sind allerdings überall zu sehen. Auf Bildern und in Statuen sind sie im ganzen Land verewigt und werden wie Götter verehrt. Ob die Menschen ihre Staatsführer wirklich so verehren, wie behauptet wird, wissen wir nicht. Ein großer Teil der Bevölkerung ist wohl tatsächlich davon überzeugt.  Auf Besucher des Landes wirkt diese Begeisterung oft befremdlich. Manches wie die ewigen Verbeugungen vor den ehemaligen Herrschern wirkt völlig übertrieben. Ob sich alle freiwillig verbeugen, weil sie davon überzeugt sind? Wer es nicht tut, hat jedenfalls mit schweren Strafen zu rechnen. 

Ein gutes Leben für alle?

Wer nach Nordkorea reist, muss sich darauf einstellen, dass Touristen streng kontrolliert werden. Das Land zeigt sich von seiner besten Seite, so sind die Hotels auch auf Touristen eingestellt. Man kann hier gut essen, wohnen und leben. Doch ob die normale Bevölkerung all diese Luxusgüter auch bekommt, bleibt fraglich. 

Wer lebt in Nordkorea?

Wie viele Menschen genau in Nordkorea leben, weiß man nicht. Es dürften circa 25 Millionen sein, doch es gibt nur Schätzungen und keine Zahlen, die sich belegen lassen. Die meisten Menschen leben in den großen Städten, von denen die Hauptstadt Pjöngjang mit knapp drei Millionen Einwohnern die größte und bevölkerungsreichste ist.

Fast alle Bewohner Nordkoreas sind Koreaner. Es leben einige Chinesen dort und wenige Russen, aber insgesamt stellen diese Bevölkerungsgruppe nicht mehr als ein Prozent der Menschen. Die wichtigste Sprache ist Koreanisch, daneben wird aber auch Chinesisch und Russisch gesprochen. 

Woran glauben die Menschen in Nordkorea?

Da es sich um ein sozialistisches System handelt, wird Religion für nicht wichtig erachtet. Die meisten Koreaner haben keine Konfession, sie gehören also keiner Religion an. Viele Menschen in dieser Gegend Asiens sind Buddhisten oder auch Anhänger des Konfuzianismus. Manche Koreaner vertreten den Schamanismus oder auch Mischformen verschiedener Religionen. In der Zeit von 1949 bis 1952, also zu Beginn der Herrschaft Kim Il-sungs und während des Koreakrieges, wurden die Kirchen im Land zerstört und viele Priester getötet oder in Lager geschickt. Seit diesem Zeitpunkt existieren keine christlichen Gemeinden mehr in Nordkorea. Obwohl die Verfassung Nordkoreas das Recht auf freie Religionsausübung festschreibt, gibt es diese praktisch nicht. Viele Menschen, die einer Religion und vor allem der christlichen Religion angehören, werden verfolgt und häufig in Straflager geschickt. 

letzte Aktualisierung am 11.01.2021